Wir ließen uns viel Zeit mit dem Frühstück, packten dann schon einmal die ersten Sachen zusammen, denn an unserem letzten Urlaubstag zeigte sich das Wetter leider wieder einmal von seiner kühlen und ungemütlichen Seite. Es war vorher klar gewesen, dass wir nicht mehr Radeln würden, deshalb hatten wir uns eine Waal-Wanderung rausgesucht – die Waale des Vinschgaus (künstlich angelegte Bewässerungskanäle) sind ohnehin bekannt und eine entsprechende Wanderung sollte man mal gemacht haben.
Wir entschieden uns für eine Waal-Wanderung bei Schluderns – der Beschreibung nach selbst für uns eher ein Spaziergang als eine Wanderung. Dachte ich. Allerdings ging es auf den ersten ein oder zwei Kilometern nur bergauf und das auch noch recht ordentlich. Es war anstrengend, das Wetter war blöd, ich war genervt.
Dann endlich kamen wir zum ersten Waal, dem Leitenwaal, und dort stieg dann gleich die Laune. Der Weg wurde einfacher und vor allem auch spannender, wir hatten unseren Spaß an diesem Spaziergang. Ganz besonders, als wir etwa auf der Hälfte des Wegs zur Saldurschlucht kamen: wildromantisch! Wow, wie gut, dass wir dann doch wenigstens eine Kamera mitgenommen hatten. Also bei schönem Wetter … würden wir diese Tour auf jeden Fall noch einmal machen wollen. Wegen des Wegs und vor allem wegen der Fotos. Der Rückweg verlief entlang des Bergwaals, das leider kein Wasser führte. Dafür kamen allerdings erste dicke Tropfen von oben. Ein immer wieder probates Mittel, uns zu etwas mehr Eile anzutreiben …
Wir machten Mittagspause im Hotel und entschieden uns trotz des fiesen Wetters am Nachmittag noch für einen gemütlichen Spaziergang an der Etsch entlang. Am nächsten Tag würden wir stundenlang im Auto hocken, da war jede Bewegung vorher noch einmal willkommen. Es hatte auch zumindest aufgehört zu regnen … Vor dem Abendessen packten wir die Taschen fertig und versuchten, die Hotelrechnung schon mal zu bezahlen. Das war nicht ganz so einfach, ein scheinbar absurder Wunsch, obwohl die Hotelbroschüre das Zahlen am Vorabend explizit anbietet – na egal, es klappte ja dann doch noch.
Urlaubs-Endprogramm: Taschen im Auto verstauen, Fahrräder montieren, wir wollten am nächsten Morgen um halb sechs los, da sollte alles vorbereitet sein. Das letzte Abendessen dieses Urlaubs gab es wieder im Gasthof Weisses Kreuz – Suppe vorneweg, Speckknödel für Dirk, Nudel für mich, danach dann die Schlutzkrapfen und Spinatknödel und natürlich, natürlich zum Nachtisch wieder einen Kaiserschmarrn. Auch der Apfelschnaps danach schmeckte noch einmal lecker – ein schöner Abschluss des Urlaubs!
Die Angst vor dem Osterferien-Stau war zum Glück unbegründet. Wir kamen am Samstag pünktlich um halb sechs los und waren nach sechs Stunden auch schon zu Hause. Ende eines Urlaubs, der uns viel Spaß gemacht hat. Und Südtirol sieht uns bestimmt irgendwann mal wieder …
Fotos der Tour gibt es wie immer in der Foto-Galerie > Touren in Europa > Südtirol 04/12.