Eine Offroad-Strecke für Enthusiasten
Dienstag, 30.09.2014
Abfahrt um acht Uhr. Also Frühstück um sieben. Im afrikanischen Rhythmus gar kein Problem für uns. Problematischer war es da schon, sich aus dem kuschelig warmen Bett heraus in die Kälte zu trauen. Aber auch da hatten wir in den vergangenen Tagen oft genug geübt und so saßen wir tatsächlich kurz nach sieben mit Fleecejacken und Sandalen beim Frühstück.
Wir waren gespannt auf die Fahrt hinunter in den Fish River Canyon. Einerseits extrem spannend, andererseits hatten wir ein wenig Angst davor, einen ganzen Tag mit anderen Touristen unterwegs zu sein – wir sind da wirklich inzwischen ziemlich speziell und am liebsten für uns alleine. Aber was half es, in den Canyon kommt man alleine nicht – und zumindest Bob, unser Fahrer und Guide, war an diesem Tag wirklich klasse. Die anderen Teilnehmer, nun ja, … Einige sehr nett und angenehm, die ältere Italienerin unterhaltsam bis anstrengend und über den Rest schweigen wir jetzt besser.
Wir starteten bei schönstem Sonnenschein und eisigen Temperaturen. Ich sage nur: Sandalen. Aber wir sind ja mittlerweile hart im Nehmen (und selbst schuld an der Schuhwahl). Bob fuhr uns quer durchs Gelände und selbst für uns, die wir doch schon einige Offroad-Strecken gesehen und befahren haben, waren die Abfahrten und Anstiege, der steinige Untergrund und die Engstellen ein echtes Erlebnis. Von der Landschaft gar nicht zu reden.
Der Blick von oben auf den Fish River, der tatsächlich Wasser führte, war grandios – und fast noch unterhaltsamer fanden wir dann die Fahrt den „Terror Pass“ hinunter. Zugegeben: Etwas mulmig war uns (vor allem mir) schon, aber es machte Spaß und wir hatten vollstes Vertrauen in Bobs Erfahrung und Fahrkünste. Unten angekommen, picknickten wir an einigen Pools, in denen man bei wärmeren Temperaturen sogar hätte baden können.
Es ging denselben Weg zurück (also auch den Terror Pass wieder hinauf) und am frühen Nachmittag waren wir zurück an der Fish River Lodge. Genug Zeit für uns, noch ein wenig zu lesen, an der Bar mit Blick auf den Canyon einen Nachmittags-Wein zu trinken und natürlich auch den Motor laufen zu lassen, damit sich die Batterie aufladen konnte. Ja, ja, die zwei Krachmacher mit dem auffälligen Auto.
An diesem Abend ließ der Wind endlich einmal nach, die Kaltfront aus dem Süden verzog sich offenbar langsam und wir konnten den Sundowner bei fast angenehmen Temperaturen genießen. Wir unterhielten uns noch kurz mit einem sehr netten deutschen Paar, die ebenfalls beide in Frankfurt und ebenfalls bei Banken arbeiten, aßen erneut sehr lecker zu Abend und fielen dann nach einem ereignisreichen Tag müde in die Betten.