Die Nacht war unruhig gewesen, der Wind hatte heftig am Zelt gezerrt und es war noch einen Tick kälter geworden. Wir hatten es an diesem Morgen also überhaupt nicht eilig, aus dem Zelt zu kommen. Die aufgehende Sonne lockte Dirk dann doch aber doch recht bald zum Fotografieren nach draußen. Es war ein tolles Bild, wie sich der Nebel zwischen den Bergen langsam auflöste. Wir nahmen uns viel Zeit, diesen herrlich einsamen Platz zu genießen. Ein letztes Campingfrühstück, der Wind hatte glücklicherweise etwas nachgelassen und die Sonne wärmte uns auf. Wir hatten ein wenig Horror vor der Offroad-Strecke aus dem Messum-Krater hinaus, denn das Geruckel am Vortag hatte uns doch zugesetzt.
Die Sorge war allerdings unbegründet, die gut 30 Kilometer ließen sich gut und problemlos fahren. Und dann kamen wir wieder auf die D2342 südlich des Brandbergs und fuhren geschlagene 36 Kilometer lang in Richtung Westen. Dirk kürte diese Straße bald zur schlechtesten Straße, die wir je in Namibia gefahren sind. Und wir sind dort nun wirklich schon auf vielen Straßen gefahren … Bretthartes Wellblech, unterbrochen durch tiefsandige Stellen, wirklich kein Spaß. Deshalb waren wir auch mehr als dankbar, dass uns das Chamäleon auf der Straße zwischendurch einen guten Grund für eine Rüttelpause gab.
Und dann war da ja noch die Sache mit dem Benzin … Dirk hatte den Füllstand und den Verbrauch ganz gut eingeschätzt, wir schafften es problemlos bis zur Tankstelle in Uis, dort gab es tatsächlich auch Diesel für uns und der Tankwart gab sich auch alle Mühe, den Double Tank randvoll zu machen. Der weitere Weg zur Farm Eileen ließ sich ganz passabel fahren und am frühen Nachmittag waren wir dort. An die sieben Kilometer lange Farmzufahrt erinnerten wir uns noch gut: Wir waren sie 2004 mit einem Toyota Condor 2×4 gefahren und fanden sie ziemlich abenteuerlich. Jetzt waren wir mit der Strecke sehr zufrieden. Die Zeiten ändern sich 😉
Bei einer Tasse Kaffee unterhielten wir uns mit Rita und erzählten auch, dass wir vor vielen Jahren schon einmal auf Eileen gewesen waren. Was Rita gleich in ihren Unterlagen nachprüfte und uns dann sogar das genau Datum sagen konnte: 12.-14.10.2004. Gut, so genau hätten wir es nicht mehr gewusst, aber wir erinnerten uns noch bestens an das reichliche und leckere Essen und wurden auch diesmal nicht enttäuscht. Es wurde gegrillt – diese Grillstation hatte Dirk damals schon nachhaltig beeindruckt – und natürlich gab es vorher eine Suppe (Tomate!), zum Essen zwei Sorten Salat, Kartoffel, mit Reise gefüllte Gemsquash und hinterher eine Creme zum Nachtisch.
Frederik grillte derweil Rindersteaks (immer gut), Ziege (erstaunlich würzig) und hausgemachte Wildbratwurst (sensationell lecker). Und nur, damit es kein Missverständnis gibt: Außer uns waren neben Rita und Frederik nur noch zwei ältere Paare aus der Schweiz und Max, der Praktikant, dabei. Ja, wir waren pappsatt …