Dienstag, 06. September 2011: Wir wandern, wir wandern …

Der Duft von frischem Kaffee weckte mich. Dirk saß bereits auf seinem Bett und schaute völlig verzückt dem Sonnenaufgang zu. Hilke und Franz brachten uns eine Tasse Kaffee ans Bett, füllten die Waschschüssel mit warmem Wasser auf und überließen uns dann wieder ganz der Stille und der Sonne, die in den schönsten Farben am Horizont aufging. Nein, wirklich beschreiben lässt sich dieser Sonnenaufgang nicht und noch weniger das Gefühl, dass dieser Morgen weckte. Das muss man einfach selbst erlebt haben.

Reisebericht unserer Namibia-Tour 2011

Gegen sieben Uhr wurde gefrühstückt, danach füllten alle ihre Wasserflaschen und der Wandertag konnte beginnen. Hilke zeigte uns die Tierspuren der Nacht im Wüstensand, erklärte dieses und jenes und führte uns dabei durch NamibRand. Mein Kreislauf brauchte noch eine Stunde zum Wachwerden, dann lief es sich irgendwann von ganz alleine. Über steinige Ebenen, die Dünen rauf, die Dünen runter und immer wieder durch dichtes hohes Gras. Die letzten Jahre und vor allem 2011 hatten so viel Regen gebracht, dass die Wüste nicht mehr nach Wüste, sondern vielmehr nach Grasland aussah. Wir kannten diese Gegend von unseren Reisen 2004 und 2008 und erkannten sie doch nicht wieder. Ehrlich gesagt gefiel uns die Wüste auch besser. Was nichts daran änderte, dass wir nun auf dem TokTokkie-Trail unterwegs durch eine traumhafte Landschaft waren. Die Strecke war perfekt für uns, anstrengend zwar, vor allem durch die stetig ansteigenden Temperaturen, aber doch gut zu gehen.

Nach etwa fünf Stunden kamen wir beim Lunch Spot an: Liegestühle im Schatten eines Kameldornbaums, eine Kühlbox mit Sandwiches und Getränken. Das ist Luxus. Zwei Stunden Mittagspause waren angesagt, dann hatten wir noch einmal zweieinhalb bis drei Stunden Weg vor uns. Und die wurden ganz schön anstrengend, denn es war inzwischen heiß und der Sand schien förmlich zu kochen. Die letzte Düne forderte noch einmal absoluten Willen, glaubte man sich oben angekommen, sah man sich nur einer weiteren sandigen Steigung gegenüber. Drei-, viermal ging das so, dann hatten wir es geschafft. Das kühle Bier wartete schon auf uns.

Wieder waren wir beeindruckt vom Camp, der Ablauf war derselbe wie am Abend zuvor: duschen, Sundowner, Abendessen, schlafen unter dem Sternenhimmel. Und bloß nicht von dem Barking Gecko erschrecken lassen, der jedesmal direkt neben mir losbellte, wenn ich gerade meinen Kopf aufs Kissen gelegt hatte …

Reisebericht unserer Namibia-Tour 2011