Der Landy läuft auf Hochtouren

The Race for the border

Samstag, 20.09.2014

Der Tag gestern hatte uns geschlaucht, trotzdem waren wir erstaunlich ausgeruht und erschienen (wie meistens) als eine der ersten beim Frühstück. Wir hatten Respekt vor der vor uns liegenden Etappe. Zwar waren wir dieselbe Strecke 2012 schon einmal problemlos gefahren, damals aber mit einem Hilux V6 und nicht mit einem Landy … Klar war: Der Grenzübergang in Mata Mata würde um 16:30 Uhr schließen. Und wir mussten noch Fleisch einkaufen und den Reifendruck korrigieren. Bei der Inspektion hatten sie offenbar Vorder- und Hinterreifen getauscht, aber nicht den Druck entsprechend angepasst. Das hatten wir erst morgens gesehen – okay, wir hätten angesichts der quietschenden Reifen auch schon früher drauf kommen können. Aber genutzt hätte das ohnehin wenig, gestern wäre keine Zeit (und keine Energie) mehr übrig gewesen.


Nach einem zwar ruhigen, aber nicht getrödelten Frühstück fuhren wir deshalb zunächst zur Tankstelle die Straße runter. Den ersten Hinterreifen schaffte der Kompressor noch, beim zweiten ging ihm buchstäblich die Luft aus. Prima, neuer Versuch bei der Shell oben an der Ecke und dann hatten wir zumindest schon mal vier Reifen mit korrektem Druck. Fehlte noch das Fleisch, das wir beim Kalahari Meat Market besorgten. Um halb elf, eine Stunde später als angepeilt, waren wir startklar. Somit gab es nur noch eins: Alles rausholen, was der Landy geben konnte, und keine unnötigen Stopps.

Kurz nach vier waren wir an der Grenze. Der Landy hatte bravourös durchgehalten. Die Kühlschrankbatterie leider nicht. Aber darum würden wir uns später kümmern, erst einmal wollten wir die Grenzformalitäten hinter uns bringen, was auf namibischer Seite ähnlich unaufgeregt funktionierte wie meist. Da merkten wir übrigens auch zum ersten Mal, dass uns der Landy einige Gespräche einbringt, diesmal mit dem namibischen Grenzer. Auf südafrikanischer Seite erlebten wir zum ersten Mal, dass wirklich kontrolliert wurde und zwar auf frisches Obst und Gemüse. Der Grund: eine Fliegenplage, die derzeit vor allem Zentralafrika heimsucht und sich nach Süden ausbreitet. Die Fliegen legen ihre Eier in Obst und Gemüse. Wir sahen Mais und Kartoffeln schon verschwinden, hatten aber Glück: „Because there is no fresh vegetables in the park, you can take it with you. But you must eat it before you leave the park.“ Na das würden wir hinbekommen. Nächste Schrecksekunde: das intensive Interesse des Officers an Gin und Whisky … Aber auch das durften wir mitnehmen. „When you come back and leave the park and there is still a bottle, this one is for me.“ Träum weiter.

So, das war geschafft. Das Einchecken für unser Riverfront Chalet klappte auch, blieb die Sache mit der Batterie. Dank des neuen Batteriemonitors hatten wir während der Fahrt gesehen, dass die Batterie immer schwächer wurde und sich nicht mehr auflud. Schuld war wieder einmal die Sicherung, die Dirk ganz routiniert austauschte. Und damit der Kühlschrank, der inzwischen bei 10 Grad war, über Nacht auch kühlen konnte, brachen wir noch zu einem kurzen Nachmittags-Game Drive auf. Sichtungen: keine. Interessierte uns nicht weiter, wir wollten nur noch auf unsere Terrasse, Gin Tonic zum Sundowner und dann grillen. Musikalische Untermalung: barking Geckos und Schakale.