Wir würden erst um neun Uhr starten, also konnte der Wecker an diesem ersten Weihnachtstag ein wenig später klingeln. Zum Frühstück wagten wir noch einmal den Versuch, Eier zu bestellen. Keine gute Idee, denn der Bacon war nackter Formvorderschinken (zumindest sah er so aus), an die seltsamen Würstchen wollten wir auch nicht so recht ran, sauer eingelegtes Gemüse ist sowieso nicht unser Ding und Tomate und Kartoffeln waren kalt … Lerneffekt: Morgen würden wir es den Einheimischen gleichtun und gebratenen Reis bestellen. Ist ja auch irgendwie logisch und gerade wir predigen immer wieder, dass die Leute doch das kochen sollen, was sie kochen können. Blöd, wenn man dann als Tourist genau das andere bestellt. Aber wir sind ja lernfähig. Manchmal jedenfalls …
Nun denn, das Frühstück war also nicht unbedingt gelungen, wir setzten ganz aufs Mittagessen. Ein folgenschwerer Fehler. Aber erst einmal machten wir uns Punkt neun Uhr auf den Weg nach Ayutthaya. Dort trafen wir dann auch gute zwei Stunden später ein und besichtigten zunächst Wat Mahathat, eine weitläufige Tempelanlage im Khmer-Stil, die 1374 erbaut wurde. Und die vor allem bekannt ist wegen des Buddhakopfes, der komplett von einem Baum umwachsen ist.
Als nächstes stand die Anlage von Wat Phra Sri Sanphet auf dem Programm – ein riesiges Areal, das heute im Wesentlichen von drei großen Chedis dominiert wird. Wir waren beeindruckt, welche Vielzahl an Bauwerken sich in Ayutthaya auf doch recht kleinem Raum befindet. Alte Königsstadt eben … Der halbe Tag, den wir für Ayutthaya hatten, reichte vorne und hinten nicht, dort kann man ganz locker auch zwei volle Tage verbringen. Aber wir wussten schließlich vorher, dass die Tour bestenfalls zum „Schnuppern“ reichen würde. Umso netter war es von Ms. Pim, mit uns noch zum Wat Chai Watthanaram zu fahren. Den hatte mir die Thailand-App auf meinem Handy vorgeschlagen und die Fotos sahen klasse aus. Leider war der Tempel aber wegen Reparaturarbeiten aufgrund der großen Flutschäden vom letzten Jahr gesperrt.
Wir liefen noch kurz über den Markt, probierten frische, triefend fettige und entsprechend leckere Erdnusskekse und fuhren dann zum Mittagessen. Welch ein Reinfall! Eine Touristenbude sondergleichen, die Bedienungen waren auf der Tour die ersten Thais, die offenbar des Lächelns nicht mächtig waren und das Essen war einfach nur zum Abgewöhnen. Na vielen Dank auch. Wir versuchten, das ganz schnell abzuhaken und uns auf das nächste Hotel zu freuen.
Dort im Phu Wanalee Resort nahe des Khao Yai Nationalparks kamen wir gut zwei Stunden später an und waren durchaus ganz angetan. Zwar konnte es nicht mit dem Ariyasom und auch nicht mit dem Baan Amphawa mithalten, aber es sah nett aus und wir bekamen ein schönes, helles Eckzimmer. Hinter dem Gebäude war ein großer Garten, wir spazierten dort ein Viertelstündchen herum, sehr hübsch. Blöd wurde es, als wir die Bar suchten, um einen Smoothie zu trinken. Es gab nämlich keine Bar … Wir bekamen dann trotzdem noch einen Ananas-Shake, denn nett waren sie hier alle wieder.
Zum Abendessen saßen wir allein im Restaurant, eine traurige Veranstaltung, obwohl das Essen durchaus lecker (und wieder einmal schaaaaaarf) war. Aber irgendwie passte dieser kulinarische Abschluss zum Rest des Tages.