Samstag, 29. August 2009:
Go North – auf halbem Weg in den Caprivi!

Gut ausgeschlafen brechen wir nach dem Frühstück auf Richtung Grootfontein und kaufen vorher bei Hartlief noch Grillfleisch für die drei Nächte an den Popa Falls ein. Die Fahrt entlang der B1 nach Norden ist nun wirklich nicht spannend und spätestens zur Mittagszeit auch ziemlich anstrengend, weil man permanent gegen die Sonne schaut – aber irgendwie macht sie uns trotzdem Spaß, wir sind schließlich im Urlaub!

In Otjiwarongo versuchen wir, noch Feuerholz, Gin, Tonic und – ganz wichtig – Nutella zu kaufen. Drei der vier gesuchten Dinge bekommen wir auch. Es darf geraten werden, was fehlt … Die weitere Fahrt zur Farm Dornhügel bringen wir schnell hinter uns und werden am frühen Nachmittag von Max und Irmgard begrüßt.

Rinder, Rinder, Rinder – und Giraffen

Da wir an diesem Tag die einzigen Gäste sind, verspricht es ein sehr entspannter Nachmittag zu werden. Bei Kaffee und Plätzchen unterhalten wir uns über alles Mögliche, von deutscher Politik über die junge Generation namibischer Politiker bis hin zum Bundesliga-Fußball (Max hat das Radio angestellt – Eintracht gegen Dortmund 1:1, wir können also beide zufrieden sein!).

Später brechen wir zu viert zu einer Farmrundfahrt auf, bewundern die Rinder (beeindruckende Brahmanen) und sehen neben einigen Giraffen und Kudus vor allem Steinböckchen und Kronenducker. Spätestens da ist klar: Namibia hat uns wieder! Und deshalb wird abends auch ganz namibisch gegrillt, denn was wäre ein gelungener Tag ohne ordentliches Braai mit dem ein oder anderen kühlen Windhoek Lager. Satt, müde und zufrieden fallen wir in die Betten. Gute Nacht!

Freitag, 28. August 2009:
Back again in Windhoek – endlich!

BerichtReiseroute

Es war im Büro mal wieder stressig geworden, wie eigentlich fast immer vor einem größeren Urlaub. Entsprechend froh, aber auch durchaus noch ziemlich angespannt laufen wir donnerstags abends am Frankfurter Flughafen auf, holen unsere Reisetaschen bei der Gepäckaufbewahrung ab und geben sie am Air Namibia-Schalter auf. Eingecheckt haben wir schon – das hat nach gefühlten tausend Versuchen nämlich tatsächlich noch online geklappt.

Der Flug nach Windhoek verläuft ruhig, so gut haben wir bislang selten im Flugzeug geschlafen. Und der kurze Weg über das Rollfeld sorgt dann tatsächlich dafür, dass schon ganz leise so etwas wie Urlaubsstimmung aufkommt. Ist es wirklich wahr? Sind wir endlich wieder in Namibia? Der Stempel im Pass widerlegt die letzten Zweifel.

Neue Erfahrungen – Ärger mit dem Mietwagen Teil 1

Nächste Station: Budget, den Mietwagen abholen. Wir haben eigentlich gebeten, einen Toyota zu bekommen, müssen aber lernen, dass es voll ausgestattete Double Cabs bei Budget derzeit nur von Nissan gibt. Auch gut, immerhin können wir diesmal ohne längere Diskussion die mitgelieferten Schlafsäcke am Flughafen lassen. Premiere ist allerdings, dass wir bei der Wagenübernahme Beanstandungen haben: Der zweite Reservereifen hat sein Profil schon vor langer Zeit an die Straße verloren und eines der Schlösser am Canopy schließt nicht richtig.

No Problem, versichert der nette Typ, der uns noch vom letzten Jahr wiedererkannt hat: Wir könnten in der Stadt zur Budget-Niederlassung fahren, da bekämen wir einen neuen Reifen und auch ein neues Schloss. Gesagt, getan, es ist auch wirklich alles kein Problem. Den ersten Rock Shandy des Urlaubs haben wir uns diesmal hart verdient und genießen ihn im Innenhof der Kaiserkrone.

Grundnahrungsmittel – die Jagd nach dem Nutella

Shopping steht als nächstes auf dem Programm, bei Pick’n’Pay im Wernhill Center bekommen wir fast alles, was auf unserem Einkaufszettel steht – bis auf Nutella, für Dirk ein echtes Drama! Die Jagd nach dem Nutella sollte uns noch eine Weile beschäftigen …

Zurück in der Casa Piccolo herrscht Stau auf dem Parkplatz und wir bekommen den guten Tipp, doch erst einmal in aller Ruhe in der wilden Ente einen Kaffee zu trinken und ein Stück Kuchen zu essen. Wobei man wissen muss, dass die wilde Ente eigentlich eine Gärtnerei ist … Mit einem süßen kleinen Bistro zwischen den Gewächshäusern!

Neue Erfahrungen – Ärger mit dem Mietwagen Teil 2

Irgendwann am Nachmittag fällt Dirk dann auf, dass der Kühlschrank in unserem Auto nicht richtig kühlt. Schlechte Voraussetzungen für unsere geplanten Tour – aber wir kennen ja inzwischen den Weg zu Budget. Das Kabel zwischen Kühlschrank und Batterie hat einen Knacks, der freundliche Budget-Mitarbeiter tauscht es aus, erklärt uns auch gleich noch, wo die sonstigen Schwachstellen liegen können und alles ist wieder in Ordnung. Zum wiederholten Male in vielen Jahren überzeugt uns das Problem-Handling bei Budget.

Abendessen – und aus die Maus!

Der Tag war lang gewesen, wir schaffen es gerade noch, das obligatorische Abendessen in Joe’s Beerhouse zu genießen und fallen dann todmüde in die Betten. Morgen, ja, morgen soll der Urlaub dann richtig beginnen. Wir freuen uns darauf wie die Kekse und träumen von allen möglichen Abenteuern. Was uns in den nächsten drei Wochen wirklich erwarten sollte, das haben wir uns zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht träumen lassen …


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27. Dezember 2008: Ausreizen!

Unser letzter Tag und so ein klein wenig Wehmut mischte sich schon in die eigentlich sehr fröhliche Stimmung. Da unser Flieger erst um halb zwölf abends gehen sollte, hatten wir beschlossen, den Tag gemütlich am Strand zu beginnen und nachmittags noch einmal zum Essen in den Süden zu fahren. Gesagt, getan: Das Zimmer hatten wir früh geräumt, die Reisetaschen in Josettes Büro verstaut und dann auf zum Strand. Das Mittagessen – Fishcurry – gönnten wir uns in Baie du Cap, spazierten dort noch eine Weile den Strand entlang und nutzen auf der Rückfahrt jede Gelegenheit, noch einmal anzuhalten und den Ausblick zu bewundern.

Es rollten ausnahmsweise mal riesige Wellen auf die Korallenriffe zu, wirklich meterhoch und spektakulär, dazu war es ziemlich windig. Ein Wetterumschwung? Na vielleicht nicht wirklich ein Umschwung, aber der Auftakt zu einem gigantischen Regenguss, der uns zum Glück erst erwischte, als wir schon wieder Karten spielend auf der Terrasse von Les Lataniers Bleus saßen. Der Zeitpunkt rückte unweigerlich näher, Gilbert würde uns um halb acht abholen, Zeit zum Duschen – Josette hatte uns netterweise ein Badezimmer zur Verfügung gestellt.

Es war dann auch Josette, die wohl irgendwie Mitleid mit uns hatte und uns einlud, wenigstens noch den Aperitif mit ihnen zusammen am Strand zu nehmen. Dazu ließen wir uns nicht zweimal einladen, genossen noch einmal den Blick auf den Sonnenuntergang und traten dann den Weg zum Flughafen an. Der Rest ist schnell erzählt: Zwei unspektakuläre, nichtsdestotrotz angenehme Flüge, ein Zwischenstopp in Dubai und dann dank Regina nur eine kurze Weile warten in der hessischen Kälte und zu Hause schnell die Heizung aufdrehen.

Reisebericht Mauritius Sonnenuntergang zum Abschluss

Fazit: Damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet!

Nicht damit, dass wir auch noch gut und gerne Programm für ein paar Tage mehr gehabt hätten.
Nicht damit, dass wir einmal mehr auch Gefallen an den trubeligsten Ecken finden würden.
Nicht damit, dass wir es genießen würden, mehrere Tage hintereinander faul am Strand zu liegen und zu lesen.

Mauritius hat uns ausnehmend gut gefallen und wir haben uns so gut erholt, wie das in zehn Tagen kaum besser möglich war. Allein Les Lataniers Bleus ist ein großer Anreiz, Mauritius irgendwann mal wieder auf den Reiseplan zu nehmen.Und warum dann eigentlich nicht wieder über Weihnachten, die Füße im warmen Sand …
Da geraten wir doch gleich wieder ins Träumen, deshalb ist jetzt hier Schluss!

Noch mehr Fotos von Mauritius findet ihr unter Fotogalerie > Reisen quer durch Afrika > Mauritius 12/2008.

23. – 25. Dezember: Joyeux Noel!

Zwei Tage hatten wir die Insel zumindest ein bisschen erkundet, dann hörten wir sie wieder, die lautstarken Rufe „unseres“ Strands. Und hörten natürlich auch brav darauf, schließlich hatten wir noch einige Bücher zu lesen, Gedanken zu denken und überhaupt ein großes Bedürfnis einfach nichts zu tun. Die größte Aktivität, zu der wir uns aufraffen konnten, war nachmittags mal ein Spaziergang zur Crêperie. Das war’s, mehr ging nicht. Schließlich mussten wir abends ja besonders lange durchhalten, um Tilo zum Geburtstag zu gratulieren. Da sind die vier Stunden Zeitverschiebung schon wirklich hinderlich.

Und dann, ja dann war plötzlich Heilig Abend. Wirklich viel bekamen wir den Tag über nicht davon mit, was ja auch durchaus in unserem Sinne war. Richtig schön wurde es abends, zum Weihnachtsdinner, das Josette und ihre Mädels zauberten. Es gab den Aperitif natürlich am Strand, statt des Rumpunschs aber Champagner, statt der Samosas frittierte Gambas. Einfach ein herrliches Gefühl, am Heilig Abend mit den Füßen im warmen Sand am Strand zu sitzen, sich nett zu unterhalten und dem Sonnenuntergang zuzuschauen. Dann ein Drei-Gang-Menü mit Hirsch als Hauptgericht, leckerem Wein und hinterher dem so genialen Ingwerrum. Mal ganz ehrlich: Entspannter und damit angemessener kann ein Heiliger Abend kaum sein.

Auch den ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir auf die eher träge Art, gönnten uns nachmittags ein Glas Weißwein mit einem Sandwich im Hotel „um die Ecke“, sprich hundert Meter den Strand entlang. Das war definitiv genug Aktivität für Weihnachten.

Reisebericht Mauritius Strand

26. Dezember 2008: Abfahren!

Na gut, irgendwann war es dann doch genug Strand und wir beschlossen, uns noch einmal für zwei Tage einen Mietwagen zu nehmen. Am liebsten hätten wir einen Ausflug auf die Ile aux Aigrettes gemacht, aber die Idee kam uns ein wenig zu kurzfristig und war nicht mehr umzusetzen. Wohin also dann? Dirk hatte es der Süden angetan, mich reizte der Norden mit seinen Stränden. Aufgrund des Verkehrschaos ließ ich mich aber auch gerne vom Süden überzeugen, zumal die Sonne schien und es so aussah, als könnten wir das Grand Bassin tatsächlich bei Sonne sehen.

Letztlich wurde die Tour eine entspannte Neuauflage der Route vom Sonntag, der Abwechslung halber diesmal aber im Uhrzeigersinn gefahren. Wir kamen irgendwann fröhlich am Grand Bassin an – als die Sonne hinter dicken Wolken verschwand. Störte uns das? Na ja, mal ehrlich, ein klein wenig schon, aber wir setzten uns einfach auf eine der Bänke, beobachteten das Treiben und ließen uns von der Atmosphäre einnehmen. Irgendwann kam dann auch die Sonne wieder und ich ging – mal wieder – auf Fotopirsch. Es waren deutlich mehr Touristen unterwegs als am Sonntag, das war zwar schade, tat der Atmosphäre und dem fröhlichen Tatendrang der Hindus aber keinen Abbruch.

Auf dem Weg an die Küste kamen wir durch die Teefelder und konnten beobachten, wie die Teepflücker gerade abgeholt wurden. Ein interessantes Bild, irgendwie schön. Wieder zurück an der Südküste, entdeckten wir einen weiteren wunderschönen Strandabschnitt, genossen den Blick auf das türkisfarbene Wasser und gönnten uns dann auf dem Rückweg noch einmal Weißwein und Crêpes in unserer Crêperie.

Reisebericht Mauritius im Sueden

22. Dezember 2008: Abfotografieren!

Nach der Tour in den Süden war am Montag der Norden dran. Obwohl Mauritius keine riesige Insel ist, unterscheiden sich Norden und Süden doch ganz stark voneinander: im Süden dichte Wälder, Berge, niedrigere Bevölkerungsdichte; im Norden plattes Land mit Zuckerrohrfeldern, deutlich mehr Menschen und damit auch ein deutlich größeres Verkehrschaos.

Unser erstes Ziel war Eureka, ein altes Kolonialhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Haus ist weder besonders groß, noch sensationell beeindruckend eingerichtet, aber es gibt doch einen guten Einblick in die Zeit seiner Entstehung. Was uns noch besser als das Haus selbst gefallen hat, war der kurze Spaziergang zu einigen kleinen Wasserfällen. Der Wegweiser ist ziemlich versteckt am hinteren Ende des Gartens von Eureka, der Weg ist stellenweise ein wenig glitschig – aber es lohnt sich: Wir waren völlig allein dort und konnten die Landschaft in aller Ruhe genießen.

0812_reisebericht_mauritius_eureka

Nächster Halt: die Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Gardens, Pamplemousse. Wir verzichteten auf einen Guide, weil es uns meist eher um das Fotografieren als um botanische Einzelheiten geht. Wer darauf Wert legt, der ist mit einem der Guides ganz sicher gut beraten. Die Botanical Gardens sind ziemlich groß, schön angelegt und mit vielerlei Pflanzen aus aller Welt bepflanzt. Sogar die Sonne meinte es zwischenzeitlich gut mit uns, so ein Blütenfoto mit Sonne macht doch gleich deutlich mehr her als mit flauem wolkengefiltertem Licht.

Auf dem Parkplatz gönnten wir uns dann noch eine Kokosnuss zum Durst löschen – lecker! – und waren ganz glücklich, dass Richtung Norden die Wolken aufrissen und strahlend blauen Himmel freigaben. Das ließ uns auf gute Sicht am Cap Malheureux hoffen.

0812_reisebericht_mauritius_pamplemousse

Die Hoffnung war berechtigt: Das nördliche Ende von Mauritius ist nicht nur wegen der malerischen kleinen Kirche traumhaft schön, sondern auch, weil sich dort die Strände finden, die man sonst nur von Postkarten kennt. Statt uns also eine gemütliche Rast im Schatten zu gönnen, sind wir beide erst einmal bestimmt eine halbe Stunde den Strand rauf und runter gelaufen und haben „unsere“ Fotomotive gesucht – teilweise sogar bis zur Hüfte im Wasser stehend … Einsatz ist eben alles!

Für den Rückweg entschieden wir uns, die Westküste ein Stück entlang zu fahren – und waren wieder einmal in unserer Meinung bestärkt, dass niemand diese Touristenorte braucht. Ein, zwei Kilometer weiter lagen traumhafte, fast menschenleere Strände. Und die Touristen liegen alle auf einem Haufen an Stellen, die nicht einmal sonderlich schön sind … Nein danke.

Zum Abschluss durften wir dann noch den Verkehrskollaps in Port Louis erleben: In einer engen Seitenstraße ging plötzlich nichts mehr, weil der Fahrer des vorderen von drei Bussen beschlossen hatte, dass er jetzt aussteigt und Pause macht. So weit ist das eine Szene, die man sich auch in anderen Ländern vorstellen kann. Statt eines empörten Hupkonzerts blieben die Autos dahinter allerdings ganz ruhig stehen, nachmittags um halb fünf, bei 35 Grad im Schatten, und es dauerte sicherlich zwanzig Minuten, bis der erste dann doch die Geduld verlor und sich an den Bussen vorbeidrückte. Als Zweite folgten wir …

Reisebericht Mauritius Cap Malheureux