17. Dezember 2008: Anreisen!

Nicht wenige unserer Freunde schauten ein wenig irritiert: Ausgerechnet wir wollten Urlaub auf Mauritius machen? Auf einer Insel, die vor allem für Sonne, Strand und Baden steht? Ja, das hatten wir vor! Und zwar über Weihnachten. Unser Resturlaub gab insgesamt noch zehn Tage auf der Insel her, gar nicht so schlecht. Stellte sich nur noch die Frage, wo wir wohnen würden. Denn in eines dieser Hotels, wie viel Sterne es auch immer hat, wollten wir nun wirklich nicht. Das ist einfach nicht unsere Welt.

Der Empfehlung im Reiseführer folgend entschieden wir uns für Les Lataniers Bleus, eine kleine, im Stil eines französischen Chambre d’hôtes geführte Unterkunft. Eine bessere Wahl hätten wir nicht treffen können, wunderschöne Lage direkt am Strand, abends leckeres und unterhaltsames Abendessen und Josette als wuselige und charmante Gastgeberin. Ankommen, wohlfühlen, fertig!

Reisebericht Mauritius Les Lataniers Bleus

Es war eine völlig neue Erfahrung für uns: Unser Flieger ging mitten am Tag, halb drei war Abflug. Anke hatte uns zum Flughafen gebracht und weil wir bei Emirates bereits online eingecheckt hatten, ging auch die Abfertigung am Schalter ruckzuck. Unsere Taschen bekamen einen Anhänger „Long transfer via DXB“, denn wir würden über Dubai nach Mauritius fliegen. Das sahen wir beide mit gemischten Gefühlen: Einerseits wäre uns ein Direktflug lieber gewesen, andererseits erschien uns Emirates gegenüber Condor die deutlich bessere Wahl.

Um es kurz zu machen: Emirates war eindeutig die bessere Wahl! Endlich mal so etwas wie Beinfreiheit auch in der Holzklasse, ein unauffälliger, trotzdem effizienter Service und sogar ganz leckeres Essen. Dafür nahmen wir dann auch die drei Stunden Aufenthalt in Dubai in Kauf. Überhaupt muss man den Duty Free-Bereich in Dubai mal gesehen haben: Eine riesige Shopping-Mall mit Nobelmarken – wer möglichst viel Geld möglichst schnell unter die Leute bringen will, der ist dort genau richtig.

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Marokko 2007 – Weihnachten mal anders

Die Entscheidung trafen wir kurzentschlossen Ende November, gesagt, getan, und schnell die Flüge mit TUIfly gebucht (erstaunlich, aber wahr: mit denen würden wir glatt wieder fliegen, der Service stimmt und die Preise sind in Ordnung). Dann ging es allerdings erst richtig los, denn wir waren natürlich nicht die einzigen, die gen Süden flüchten wollten …

Den Mietwagen haben wir auch noch recht problemlos bei Budget buchen können. Die Unterkunftssuche gestaltete sich etwas schwieriger – letztlich haben wir aber (mal wieder, toi, toi, toi!) richtig schöne Häuser und nette Gastgeber gefunden.

 

Hammelfest in Marrakesch …

Abflug am frühen Freitag Morgen Richtung Marrakesch und dann die erste bange Frage: Würde da wirklich ein Fahrer am Flughafen stehen und uns abholen? Ja na klar, Herbert von der Maison Nomade hatte uns einen Taxifahrer geschickt.

Also mitten rein in die Medina, wirklich spannend – vor allem wenn die Marokkaner gerade ihr großes Hammelfest feiern: An jeder Ecke der nun wirklich engen Gässchen stehen Männer und Jungs in kleinen Grüppchen zusammen, entfachen große Feuer und werfen die Köpfe der frisch geschlachteten Hammel hinein. Damit das Gehirn schön kocht und dann lecker schmeckt …

Spannend, spannend – leider sind zum Hammelfest so gut wie alle Läden in den Souks geschlossen. Leider? Na ja, wie man’s nimmt. Für uns war das gar nicht so schlecht, denn so konnten wir uns am Nachmittag ohne größere Menschenmassen ein erstes Bild der mindestens ebenso beeindruckenden wie verwirrenden Souks machen. Am Samstag war dann schon deutlich mehr los, wir waren vor allem stolz darauf, dass wir ohne größere Ehekrise auch wieder den Weg „nach Hause“ gefunden haben.

Faszinierend! Zwei Tage sind für Marrakesch einfach viel zu wenig. Mit dem festen Vorsatz, bald wieder zu kommen (und dann auch wieder in der Maison Nomade zu wohnen), holten wir am Sonntag den Mietwagen ab und machten uns auf den Weg über den Hohen Atlas. Richtung Wüste …

 

Marokko 2007

 

Über den Hohen Atlas bis zum Wüstenrand

Wir wollten es Doris Paulus vom Jnane Dar ja nicht glauben, aber es stimmt: Für die nicht einmal 400 Kilometer von Marrakesch nach Tamegroute muss man gut sechs Stunden Fahrtzeit einrechnen. Der Weg führt über den Tizi’n’Tichka-Pass auf knapp 2.300 Metern, traumhafte Blicke auf die schneebedeckten Gipfel, nach Ouarzazate und dann weiter Richtung Südosten an den Rand der Sahara.

Spätestens ab Ouarzazate war es nicht mehr zu übersehen: Sämtliche Dörfer herausgeputzt und mit einem Meer an – ganz offensichtlich neuen – Fahnenmasten und marokkanischen Flaggen versehen. In Zagora dann der deutliche Hinweis: die Königskrone auf den Fahnen. Und tatsächlich: Der König sollte am nächsten Tag nach Zagora kommen. Dass er es sich dann spontan anders überlegte, einen Tag später kam und uns damit einige Umwege und interessante Begegnungen bescherte, ist eine andere Geschichte …

Uns interessierte Seine Majestät Mohammed VI. eher weniger, wir freuten uns auf einen ruhigen Heiligen Abend in der Wüste. Ganz so ruhig wurde er dank laut ins Handy brüllender Italiener zwar leider nicht, aber ein Erlebnis waren der Dromedarritt, das Abendessen im Berberzelt und die Nacht im Schlafsack auf jeden Fall. Und der Blick auf die Dünen in der Abenddämmerung hat uns in unserem Entschluss bestärkt, doch einmal eine ganze Woche in der Wüste zu verbringen. Allerdings sicher nicht auf dem Rücken eines Dromedars …

 

Marokko 2007

 

Königliche Erholung und traumhafte Kasbahs

Joyeux Noel bei 22 Grad und blauem Himmel, das war schon irgendwie unwirklich. Zum Glück war das weitgehend das Einzige, was wir von Weihnachten mitbekamen. Statt Christkind kam dann endlich der König, wir mussten einen riesigen Umweg fahren, bis wir wieder zurück in Ouarzazate waren – um dort festzustellen, dass wir direkt neben dem Hotel wohnen, von dem der König am selben Morgen losgefahren war und in das er am übernächsten Tag zurückkommen würde. Irgendwie konnte man da schon königlichen Verfolgungswahn bekommen …

Kurz vor Ouarzazate hatten wir noch einen Abstecher nach Ait Benhaddou gemacht, zu einer der größten Kasbahs des Landes. Und in der Tat war die schiere Größe durchaus beeindruckend. Mehr aber auch nicht – Kasbahs? Na ja, kann man sich anschauen, muss man aber nicht, dachten wir da noch …

Abends dann ein wahrer Farbenrausch, als die Sonne über dem El-Mansour-Eddabhi-Stausee unterging. Farbenrausch = Fotorausch, wir konnten uns weder sattsehen noch den Finger vom Auslöser nehmen. Entspannung pur war im „Les Tourmalines“ angesagt, am nächsten Tag ein gemütliches Frühstück auf der sonnigen Terrasse mit Blick über den See – was will man eigentlich mehr?

Vor allem will man nicht, dass der Urlaub schon wieder zu Ende geht – aber das ließ sich nicht leugnen, wir brachen auf zur letzten Etappe in Richtung Taroudant.

 

Marokko 2007

 

Safrantee und Plätzchen

Sollten wir uns wirklich noch eine Kasbah anschauen? Na gut, sie lag sowieso auf dem Weg – ein Glück, denn nach dieser Besichtigung sind wir inzwischen der Meinung, dass sich Kasbahs immer lohnen! Die Kasbah Taourirt ist zwar längst nicht so groß wie Ait Benhaddou, aber immer noch groß genug um sich zu verlaufen. Und sie bietet innen zum einen wunderschöne „Fensterblicke“ und zum anderen farbenfrohe Decken- und Wandverzierungen. Uns hat die Entdeckungstour in Taourirt auf jeden Fall einfach gute Laune gemacht.

Mit dieser guten Laune und immer noch massenweise gesalzenen Mandeln von unserem Einkauf in Marrakesch fuhren wir also über den Anti-Atlas und waren ehrlich beeindruckt von der Landschaft: Hochebenen in tausend Brauntönen, das Gefühl von Weite, einfach unsere Landschaft! Und ein Zentrum des Safrananbaus: In Taliouine ließen wir uns in der Coopérative de Souktana den Safrananbau erklären und probierten auch Safrantee – lecker, irgendwie honigartig.

Nach einem entspannten Abend im Riad Dar Zitoune brach unsere letzter Urlaubstag an – mit einem Strafzettel über 400 Dirhams, weil keiner von uns beiden das 60-Schild gesehen hatte. Die Radarfalle uns dafür umso besser … Eigentlich wollten wir ja zum Wasserfall von Immouzer des Ida Outane, der Weg dorthin war aber gar nicht so einfach zu finden. Und wir hätten ihn uns eigentlich auch schenken können, denn es war mehr ein Wassergetröpfel als ein Wasserfall. Was soll’s, Laune verderben lassen gilt nicht. Und der Nachmittag brachte uns noch einmal einen Minztee und leckere marokkanische Plätzchen – sechs Stück für stolze 8 Dirhams (ca. 80 Cent).

Ein letztes Abendessen, ein frühes Frühstück – mit einer Stunde Verspätung hob unser Flieger am Freitag in Agadir ab und vier Stunden später kam uns in Frankfurt ein lachender Henry entgegen gelaufen. So macht das Heimkommen Spaß!

 

Marokko 2007

 

Fazit: Marrake(s)ch vaut bien un voyage! Die Reise hat gehalten, was wir uns von ihr versprochen haben – wir wissen nun, dass wir auf jeden Fall noch einmal für mehr als zwei Tage nach Marrakesch fahren wollen und dass wir immer noch große Lust auf eine ausgedehnte Wüstentour haben. Allerdings bitte nicht auf dem Rücken eines Dromedars …

Marokko ist unglaublich abwechslungsreich, dieses Land werden wir uns ganz sicher noch einmal genauer anschauen!

Fotos dieser Reise gibt es in der Foto-Galerie.

The Gambia – November 2006

Aber fangen wir vorne an: Die Urlaubsplanung war in diesem Jahr nicht einfach, im Sommer durch Projektstress kein Gedanke an Urlaub. Dann wollten wir uns im November wenigstens mit einem spannenden Ziel belohnen. Nur – mit welchem? Da nur der November in Frage kam, war die Wahl der Ziele schon einmal eingeschränkt.

Also folgende Überlegung: Seit ein paar Jahren behaupten wir von uns, „Afrika-Fans“ zu sein – gesehen hatten wir allerdings bisher nur den südlichen Teil und mal ein kleines Eckchen Ägypten. Also sollte es jetzt mitten rein in den geliebten Kontinent gehen, ein Artikel auf Spiegel Online hatte uns auf die Idee gebracht – Entdeckungsreise in Gambia.

 

Endlich Urlaub, ab in den Flieger …

Wenn man sich Gambia bei den großen Reiseveranstaltern anschaut, erschreckt man erst einmal: Pauschalhotels am Strand, sonst nichts – da kann man sich vorstellen, was einen erwartet. Das war nun gar nicht das, was wir wollten, zum Glück machte der Lonely Planet uns Mut, einfach mal hinzufahren.

Klar, eine Woche war viel zu kurz – wie kurz das in Gambia ist, sollten wir noch erfahren. Auf jeden Fall aber wollten wir nicht eine komplette Woche in einer Hotelanlage verbringen. Also buchten wir nur die Flüge mit Condor und die erste Übernachtung – die allerdings im besten Haus am Platze, der Coconut Residence.

Die Flugzeiten waren nicht optimal: Abflug am Nachmittag des 17. November, Zwischenstopp in Dakar, weil Condor die Route als „Rundkurs“ fliegt, Ankunft dann erst kurz vor zehn – aber was soll’s, ändern ließ sich das nun einmal nicht. Wir hatten bei der Coconut Residence einen Transfer vom Flughafen gebucht, weil wir uns kennen: Nach dem ganzen Stress der letzten Monate, nach einem stundenlangen Flug, irgendwann abends an einem Flughafen, den wir nicht kennen – wenn wir da noch ein Taxi hätten suchen müssen, dann wäre der Ärger vorprogrammiert gewesen.

Der Fahrer war auch schon da, teilte uns aber mit, wir müssten noch auf einen weiteren Gast warten. Na ja, „Gast“ war vielleicht nicht ganz korrekt, denn es war eine Deutsche, die mit demselben Flieger gekommen war um nun für ein halbes Jahr in der Coconut Residence als Hausdame zu arbeiten. Das war praktisch, denn sie machte diesen Job nicht zum ersten Mal und konnte uns schon auf der Fahrt zum Hotel einiges über Land und Leute erzählen.

 

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Planung ist alles – theoretisch jedenfalls …

Ausgerechnet wir, die wir normalerweise alles vorbuchen, um uns im Urlaub den Stress des Suchens zu ersparen, wir wollten uns in Gambia vor Ort überlegen, was zu tun sei. Im Lonely Planet war die Bintang Bolong Lodge sehr schön beschrieben. Also telefonierten wir mit der Lodge (und waren uns gar nicht bewusst, dass es purer Zufall war, dass das funktionierte) und bestellten für den nächsten Tag ein Bush Taxi, das uns an den Bintang bringen sollte.

Die Mitarbeiter im Hotel, die von unseren Plänen erfahren hatten, schienen das sehr seltsam zu finden – wie seltsam, sollten wir bei unserer Rückkehr erfahren …

 

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Fahrt ins Ungewisse

Das Taxi war theoretisch sogar recht pünktlich – trotzdem saßen wir anderthalb Stunden in der Hotellobby herum. Da gab es draußen wohl ein kleineres Kommunikationsproblem zwischen dem Taxifahrer und dem Wachmann …

Irgendwann saßen wir dann in diesem Gefährt – uralt, klapprig und mit einem Feature, das später noch deutlich werden sollte. Nachdem wir getankt hatten (der Fahrer tankte, wir zahlten, schon seltsam), war die Fahrt erst einmal recht angenehm, die Straße gut und die erste Polizeisperre näherte sich. Für uns war das ziemlich aufregend: Nicht wegen der Sperre an sich, die kannten wir aus dem südlichen Afrika, sondern weil wir trotz ausführlichster Packlisten natürlich die Impfpässe vergessen hatten. Also auch keinen Nachweis unserer Gelbfieberimpfung vorweisen konnten …

War egal, der Taxifahrer kannte alle Polizisten und wir wurden – nach einem kurzen Schwätzchen – durchgewunken. Irgendwann endete die asphaltierte Straße, auch das kannten wir schon. Was wir zum ersten Mal sahen, waren Schlaglöcher, in denen man problemlos das ganze Auto hätte versenken können. Es wurde also ein rumpelnder Slalom, während dem unser Fahrer immer mal im Fußraum abtauchte. Dirk konnte nicht sehen, was er da tat – ich schon: Er angelte nach dem Zündschlüssel, der sich bei stärkeren Bodenwellen einfach aus dem Schloss verabschiedete …

Stundenlanges Rumpeln über die Schlaglöcher ist vor allem dann ein seltsames Gefühl, wenn man keine Ahnung hat, wo man eigentlich ist, und sich auch weit und breit keine Orientierungspunkte bieten. Welche andere Chance hatten wir da also, als uns bei 35° C im Schatten zurückzulehnen und abzuwarten, was passieren würde. Irgendwann bog unser Fahrer dann von der Hauptstraße ab, fuhr durch ein Dorf – „Ah, wir sind am Ziel!“ – fuhr weiter durch das nächste, kleinere Dorf – „Jetzt aber!“ – bis er schließlich über Stock und Stein, sein Taxi fast ruinierend, hinter einem sehr kleinen Dorf anhielt und verkündete, das sei die Bintang Bolong Lodge.

 

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Ein Fluss und ganz viel JulBrew

Mal ganz ehrlich, wir waren uns nicht ganz sicher, ob das so eine gute Idee gewesen war … Die Rundhütte war wirklich ganz einfach eingerichtet, das Bett passte gerade so rein, ein Mini-Badezimmer mit Duschschlauch gab’s auch. Das alles recht malerisch in den Mangroven, mit dem Hauptgebäude (bestehend aus einer überdachten Bar und einer großen Terrasse im Fluss) verbunden durch Holzstege.

Sollten wir hier drei Tage bleiben? Ja! Der deutsche Eigentümer war mit seiner Familie auch gerade da und nahm uns am frühen Abend sofort mit auf einen Spaziergang durch das Dorf. Es dauerte keine zwei Minuten, da hatten wir an jeder Hand mindestens zehn kleine Kinder, die sich einen Spaß daraus machten, uns irgendwelche – vermutlich nicht gerade anständigen – Wörter in ihrer Sprache beizubringen. Spätestens da waren wir gefangen von Bintang Bolong!

Die nächsten drei Tage verbrachten wir in den kühleren Tagesstunden mit Bootsfahrten und Spaziergängen, einem Besuch in der Schule und auch in der „Fischfabrik“, wo drei Frauen damit beschäftigt waren, die morgens gefangenen Krabben in der Sonne zu trocknen. Über Mittag, wenn es viel zu heiß und feucht war, um sich zu bewegen, saßen wir auf der Flussterrasse, tranken JulBrew und starrten völlig zufrieden stundenlang auf den Bintang.

 

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Heilige Krokodile in der Hängematte?!

Es waren entspannte Tage am Bintang, völlig ohne Komfort, dafür mit hohem Entspannungspotenzial. Auch wenn wir das manchmal in Frage stellten, wenn mitten in der Nacht die Temperaturen plötzlich drastisch auf Zittertemperatur fielen, das Wasser aus der Dusche am nächsten Morgen eiskalt war und sich nachts Nagetiere unters Moskitonetz verirrten …

Eigentlich wollten wir anschließend noch zwei Tage in einer anderen Lodge flussabwärts verbringen. Um uns dort telefonisch anzukündigen, musste Dirk den „Telefonhügel“ besteigen und sich neben den Baobab stellen – das einzige Fleckchen weit und breit, an dem es hin und wieder Handyempfang gab. Der Erfolg blieb leider aus und einfach aufs Geratewohl dorthin zu fahren, war uns zu heikel. Was nun?

Da auch die vier Deutschen an diesem Tag abreisen wollten, fragten wir um Rat – und bekamen ihn: „Kommt einfach mit in das Hotel, das wir für die letzten Tage zum Relaxen gebucht haben!“ Guter Plan, wir ließen uns also zum Leybato Hotel in Fajara fahren. Wieder sehr einfach, über das Badezimmer reden wir besser nicht, aber mit einer traumhaften Lage und vor allem Hängematten am Strand.

Also noch einmal zwei Tage Sonne genießen – und die Chance, die „heiligen Krokodile“ von Kachikally zu besuchen. Die sind so heilig – und wissen das auch – dass man sie sogar streicheln kann. Sagt man … Mir war das gar nicht geheuer, über so ein Tier zu steigen, das da rumliegt. Der Guide fand das wohl ziemlich zickig, Dirk ließ sich dann auch überreden, mal ein Krokodil anzufassen. Spannend, aber ich war auch froh, als wir wieder draußen waren.

 

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Luxus-Abschluss

Die letzte Nacht hatten wir wieder in der Coconut Residence gebucht, die uns am Abflugtag auch zum Flughafen bringen sollte. Wir wurden herzlich empfangen – und von der Putzfrau bis zum Barmann wollten alle wissen, wie es uns denn ergangen sei. Offenbar war unser Trip für die Angestellten ein noch größeres Abenteuer, als für uns selbst. Auf jeden Fall ergaben sich daraus doch einige witzige Gespräche.

Am letzten Tag wollten wir noch in den Bijolo Forest Park, standen also noch vor Sonnenaufgang auf, fragten nach dem Weg und marschierten los – leider in die falsche Richtung … Das merkten wir erst, als uns ein junger Mann ansprach und seine Hilfe anbot. Durch die vielen negativen Berichte über Betrüger in den Reiseführern erst einmal skeptisch, wollten wir ihn eigentlich loswerden.

Zum Glück ließ er sich nicht abschütteln, blieb freundlich und erklärte uns irgendwann, dass wir umdrehen müssten. Er führte uns bis zum Eingang, empfahl uns noch das Lokal seines Bruders – und verabschiedete sich ohne jede Bettelei. Zum wiederholten Male waren wir überrascht von der Höflichkeit und Freundlichkeit der Menschen – und ein wenig beschämt über unser eigenes Misstrauen.

Der Bijolo Forest Park bot einen kleinen Einblick in tropische Vegetation, außerdem viele Affen und auch den ein oder anderen Vogel. Für einen kleinen Spaziergang genau das Richtige – nicht mehr, nicht weniger. Folglich waren wir mittags zurück im Hotel, verbrachten den restlichen Tag am Pool, bis es Zeit war, zum Flughafen aufzubrechen.

 

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Rückflug …

Der Rückflug ging am 24.11. direkt von Banjul nach Frankfurt, am frühen Morgen pünktlich um kurz nach sechs landete die Maschine – und wir waren heilfroh, dass Anke sich angeboten hatte, uns trotz nachtschlafender Zeit abzuholen. Danke!!!

Fazit: Wir haben eine spannende und erholsame Woche in Gambia zugebracht. Zwar haben wir nicht so viel gesehen, wie ursprünglich geplant, dennoch haben wir viel gelernt – vor allem über die Freundlichkeit und Offenheit der Menschen dort, die uns wirklich begeistert hat.