Freitag, 06. & Samstag, 07. September 2024
Was für ein Kontrast zum beschaulich-verschnarchten Marienbad: Karlsbad ist viel lebendiger, quirliger – was sicher auch daran liegt, dass an diesem Wochenende hier ein großer Triathlon-Wettbewerb stattfindet 😉
Über kleine Sträßchen, die gefühlt mitten durch den Wald führen, tuckern wir nach Karlsbad. Checken im schönen Hotel Saxonia ein und schlendern am späten Nachmittag bei immer noch bestem Wetter durch Karlsbad. Wir spazieren vorbei an den tüddeligen Marktkolonnaden, an der Eger entlang und durch die schönen Mühlbrunnenkolonnaden.
Karlsbad gefällt uns gut … wobei wir uns abends beim Essen insgeheim fragen, was wir morgen den Tag über eigentlich machen sollen? Vermeintlich haben wir doch schon alles gesehen …
Unsere Sorge, dass wir uns langweilen könnten, ist völlig unbegründet. Karlsbad hält ausreichend viele Fotomotive bereit. Nach dem Frühstück laufen wir erst einmal zur russisch-orthodoxen Kirche St. Peter und Paul und spazieren dann zurück in die Altstadt.
Auch in Karlsbad sind die alten Häuser aus der Hochzeit des Bäderbetriebs wunderschön restauriert (was umso erstaunlicher ist, wenn man sich andernorts anschaut, wie heruntergekommen viele Gebäude nach der Sowjetzeit waren). Man kann sich Prunk, Pomp und Dekadenz des 19. Jahrhunderts tatsächlich sehr gut vorstellen.
Ich nötige Dirk, dass wir dann doch eine kleine Schnabeltasse kaufen und zumindest einige der Quellen testen. Wir erwartet schmeckt das Heilwasser … ziemlich eklig 😁 Aber wenn man schon mal in Karlsbad ist, dann muss man das auch probiert haben. Check!
Wir schauen uns kurz den Sprudel an, laufen entlang der Eger zum Grand Hotel Pupp (James Bond lässt grüßen) und gehen von dort zum Kaiserbad, das wir besichtigen. Hier waren sie alle. Goethe, Metternich, Kaiser Franz mit seiner Sissi … Und entsprechend pompös und beeindruckend ist das Bad auch. Obwohl wir den „Imperial Bathroom“ gar nicht besichtigen können 😯
Wir sind schon wieder ordentlich viel gelaufen – wie wir das immer so tun, wenn wir in Städten unterwegs sind … Und Laufen macht bekanntlich durstig. Also gönnen wir uns ein kühles Pils, bevor wir im Saxonia erst einmal eine Mittagspause einlegen.
Der Plan für nachmittags: mit der Standseilbahn zum Diana-Turm fahren und die Aussicht genießen. Schöner Plan. Mit einem kleinen Haken: Die Seilbahn ist außer Betrieb. Ahnt ihr, was kommt? Na klar, dann laufen wir halt durch den Wald hoch … Steil ist es und der Weg teilweise nur ein gerölliger Pfad. Wir schnaufen zwischendurch ganz ordentlich, aber es lohnt sich: Der Blick über Karlsbad und in die Landschaft ist richtig schön.
Weil wir schon oben sind (und ich eine solche Gelegenheit nicht ungenutzt lassen kann), bestaunen wir noch exotische Schmetterlinge im Papilonia, bevor wir zurück in die Stadt wandern.
Karlsbad hat uns gut gefallen. Es ist sicher keine Stadt, in die wir jetzt regelmäßig fahren werden. Aber man kann in Karlsbad ein wunderbar entspanntes Wochenende verleben. Und genau das war ja auch der Plan …
Die Tour „Böhmische Bäder“ gibt’s auch auf FindPenguins.