Sonntag, 13. Oktober 2019
Wir würden ja gerne aufstehen. Aber das geht gerade nicht. Auf unserer Campsite steht nämlich eine Herde Elefanten.
Die beobachten wir fasziniert aus dem Zelt heraus. Mit angehaltenem Atem, denn die Kolosse sind teilweise nur zwei, drei Meter von uns entfernt. Und auf Augenhöhe. Echt beeindruckend. Und auch ein klein wenig gruselig. Sie hatten schon die ganze Nacht um uns herum gestanden und gefressen – beobachtet von den Wildkameras …
Irgendwann ziehen sie weiter und wir können uns um unser Frühstück kümmern. So richtig Appetit haben wir beide nicht. Das liegt zum einen an der Aktion von gestern, die uns auf den Magen geschlagen hat, zum anderen aber auch einfach daran, dass Brot und Botswana noch nie zusammengepasst haben. Dieses Labberweißbrot … nee, das ist einfach nicht lecker.
Und wir sind eh spät dran, denn für heute Morgen hat sich David angesagt, um den Landy zu holen und sauberzumachen. Gegen halb neun taucht er auf. Er müsse kurz noch eine der Ladys vom Putzteam zu den Zelten fahren, danach würden wir ihn an der Rezeption finden und sollten ihm den Landy einfach vorbeibringen.
Machen wir. Also wollen wir machen. Aber als Dirk losfahren will, tut sich genau gar nichts. Die Kupplung greift nicht. Och nö. Dirk macht sich auf den Weg, David zu holen. In der Zwischenzeit tauchen unsere drei Retter von gestern auf. Die sind eigentlich der Reinigungstrupp für die Campsites und kommen auf ihrer morgendlichen Runde bei uns vorbei.
Grinsen, begrüßen mich mit fröhlichem Hallo und wollen wissen, ob alles in Ordnung ist. Als ich mit Nein antworte, sehen alle drei aus wie kleine Kinder, denen man Weihnachten gestrichen hat. Irgendwie rührend. In der Zwischenzeit ist auch David da. Sie beratschlagen. Schauen. David findet den Fehler. Und der ist harmlos. Der Hebel für die Untersetzung stand auf neutral. Da kann nichts gehen. Der Landy fährt. Durchatmen.
Jetzt heißt es warten, bis David mit der Landy-Reinigung fertig ist. Wir machen es uns also gemütlich, lesen, beobachten die Affen und Vögel, die sich an den Blüten des Wurstbaums gütlich tun und überlegen, wie es mit unserer Tour weitergeht. Der Motor läuft, das ist die gute Nachricht. Wie sich der Landy insgesamt fährt, können wir erst testen, wenn der Luftfilter wieder sauber und eingebaut ist.
Auch darum kümmert sich David. Unser Plan ist es, heute Nachmittag eine kleine Runde im Moremi zu drehen und zu schauen, ob sich alles anfühlt und anhört wie immer. Daraus wird allerdings leider nichts. Nachmittags bringt David den Landy zurück, außen strahlend sauber und auch innen wieder gesellschaftsfähig.
Den Luftfilter hat er auch gereinigt, der ist nur noch nicht vollständig trocken. Und das muss er gemäß Davids Worten sein, bevor wir ihn einbauen können. Also kein Game Drive heute mehr. Wir nutzen die Zeit, unseren Kram schon mal wieder in den weitgehend getrockneten Landy einzuräumen.
Abendessen ist uns heute nicht vergönnt, denn das Holz weigert sich zu brennen. Dann eben nicht. Chips tun es auch. Morgen geht es Richtung Maun und wir hoffen, dass tatsächlich alles in Ordnung ist und wir dort auch ankommen.
Aber die Elefanten…. diese Elefanten… Da wäre ich zu gerne dabei gewesen (und wahrscheinlich tot umgefallen :-D!)…
…OK, die anderen beiden sind auch schön (auch wenn ich Vogelbilder ja aus Prinzip nicht komentiere!) ;-)… Der Landy hat Euch wirklich viel Sorgen bereitet…. Mist!
Was ein herrliches Eli-Bild!!!