Montag, 21. Januar 2019
Wir haben heute jede Menge Zeit und eigentlich nichts vor. Was dazu führt, dass wir den Start in den Tag irgendwie uninspiriert angehen. Keine gute Idee. Das Wetter passt allerdings dazu. Nichts Halbes und nichts Ganzes.
Wir laufen in Pelorus noch eine kleine Runde auf dem Tawa Walk; eine knappe halbe Stunde, eigentlich sehr schön durch den von uns so geliebten Farnwald. Aber irgendwie sind wir heute Morgen beide wortkarg und muffelig. Undefiniertes Wetter schlägt uns aufs Gemüt.
Also brechen wir auf in Richtung Abel Tasman und schweigen so vor uns hin. Das Wetter schweigt mit. Lichtlose Stimmung da draußen. Silke aus der i-Site hatte uns als Zwischenstopp Mapua empfohlen – und weil wir im Alter weiser werden, fahren wir nicht einfach brummelig durch, sondern halten dort an. Eine wunderbare Tat.
Mapua ist ein nettes, kleines, durchaus touristisches Kaff. Entspannte Atmosphäre am Wasser, viele Lokale – und in einem davon lassen wir uns jetzt zum Mittagessen nieder. Essen hilft (fast) immer 🙂 Wir bestellen das, was man zu Hause „Vesperbrett“ nennen würde, dazu ein paar Calamari. Wie schön, wie lecker und wie problemlos unsere Laune minütlich steigt.
Nachdem dieser Tipp so gut funktioniert hat, versuchen wir gleich den nächsten. Der kommt diesmal von Vantastic-Bernd, der uns auf die deutsche Bäckerei in Motueka aufmerksam gemacht hat. Offiziell ist es die „European Bakery“ und das passt ganz gut. Denn wir stehen unvermittelt in einer Bäckerei, die vermeintlich von einem Italiener geführt wird und in der es deutsche Brote mit schweizerischen Namen gibt.
Haken an der Sache: Es ist halb vier. Erinnert sich noch jemand, wie Bäckerregale vor zehn, zwanzig Jahren um halb vier aussahen? Genau: leer! Aber wir haben gelernt, dass vor allem in Neuseeland fragen einfach weiterhilft. Und siehe da, die nette Verkäuferin holt uns einen Korb mit Broten. Wir nehmen das „Crusty“. Sieht aus, wie es heißt. Vielversprechend.
So. Jetzt aber mal zackig nach Marahau. Das Wetter wird mittlerweile auch immer besser, es ist sonnig, wenngleich ein wenig kühl. Wir haben eine Campsite auf „The Barn“ gebucht. Sieht beim Reinfahren sehr nett aus, ein bisschen alternativ angehaucht, aber das nehmen wir im Urlaub gerne mal mit.
Die einzelnen Stellplätze sind allerdings, ähem, also klein ist doch geschmeichelt. Dirk muss tatsächlich rangieren, damit er so steht, dass wir auch Tisch und Stühle noch sinnvoll unterkriegen. Das ist dann doch zu eng. Wobei wir Glück haben, welches wir anfangs gar nicht als solches begreifen.
Wir stehen am Rand und damit direkt am Weg. Da müssen alle vorbei. Durchgangsstraße sozusagen. Aber … es kann sich niemand vor uns stellen! Und so haben wir am Ende dann doch eine der wenigen Campsites mit unverstellbarem Meerblick 🙂 Will sagen: Make the best out of it – wir freuen uns auf den Ausflug morgen in den Abel Tasman.