Wie immer haben wir auch Fotos dieser Reise eingestellt. Ihr findet sie unter Foto-Galerie > Reisen quer durch Afrika > Namibia Kgalagadi 01/2011.
Freitag, 21. Januar 2011: Weg von zu Hause und trotzdem daheim.
Es war eine turbulente Anreise gewesen. Und das nicht nur, weil der Flieger während des gesamten Fluges heftig durchgeschüttelt wurde. Der normale Ablauf vor einer Afrikareise ist bei uns ja immer: Gestresst und gehetzt aus dem Büro raus, zum Flughafen, langsam durchatmen – und wenn der Flieger landet, kann der Urlaub anfangen. Diesmal hatten wir zwischen Büro verlassen und dem Flughafen noch einen Krankenhausbesuch eingebaut … Und mal ganz ehrlich: Mit einem wirklich guten Gefühl stiegen wir nicht ins Flugzeug ein. Aber es hätte auch niemandem genutzt, wären wir zu Hause geblieben.
Oh nein, mit Vernunft hatte dieser Urlaub sowieso nicht viel zu tun. Und das hatten uns auch einige Freunde ziemlich deutlich gesagt. Für eine Woche nach Afrika. Und dann auch noch der kranke Vadder daheim. Aber als das Flugzeug in Windhoek aufsetzte, wussten wir: Oh doch, dieser Trip war sehr vernünftig. Denn beide hatten wir das Gefühl, genau dort zu sein, wo wir hingehören.
Besteck für Afrika – oder so ähnlich
Wir saßen diesmal so weit vorne im Flieger, dass wir als eine der ersten die Passkontrolle passierten und warteten auf unser Gepäck. Ja, genau das Gepäck, in dem sich diverse Kaffeelöffel, Kuchengabeln, Buttermesser für Claudia befanden. Irgendwann kamen unsere leuchtend gelben Reisetaschen dann auch an, den Zoll interessierte das nicht. Also ab durch die Mitte, welcome to Namibia! Erstaunlich unproblematisch – sehr zum Leidwesen einiger Kollegen, die doch so gerne eine spannende Geschichte über Besteckschmuggel gehört hätten.
Claudia holte uns ab, brachte uns zu Savanna und wir übernahmen den Mietwagen. Wir hatten diesmal eine andere Autovermietung ausprobiert, um uns die Motorisierung des Autos aussuchen zu können. Das wollten wir vor allem für die geplante Tour im Herbst testen, die einige Offroadstrecken enthalten soll. Und es war gut, dass wir diesen Test gemacht hatten. Denn obwohl das Auto – ein Toyota V6 – absolut in Ordnung war, überzeugte uns Savanna als Vermietung nicht wirklich. Die Gründe dafür sind schwammig, mehr ein Gefühl, als harte Fakten. Irgendwie stimmte die Chemie nicht. Und dass uns der Chef-Mechaniker trotz eigener Kühlschrankbatterie erklärte, wir sollten den Kühlschrank nachts ausschalten, fanden wir arg seltsam. Am Ende der Reise lernten wir dann von einem anderen deutschen Paar auch noch, dass Savanna die vollausgestatteten 4×4 völlig ohne Innenausbau vermietet. Nein, das geht gar nicht. Auch wenn der V6 auf der Teerstraße zog wie die Wutz …
Das klassische Anreisetag-Programm – nur diesmal mit Regen, Regen, Regen
Wir folgten unserem üblichen Rhythmus, gingen bei Spar einkaufen bis zum Exzess, besorgten uns bei Hartlief wahre Fleischberge, aßen im Craft Center eine Kleinigkeit zu Mittag (lecker: Sandwich mit Kudu-Salami!) und freuten uns dann ganz besonders auf die Siesta in der Casa Piccolo. Übrigens in einem der neuen Zimmer, die seit Kurzem fertig sind. Schön ist er geworden, der Anbau, dem man das „angebaute“ gar nicht ansieht. Und dass der Weg zum Pool weiter war als sonst, machte angesichts der eher kühlen Temperaturen und Regenmassen, die von oben kamen, auch nichts. Wir standen staunend im Regen und konnten nicht fassen, dass an diesem doch so trockenen Ort so viel Regen herunterkam, dass das Rivier unterhalb der Casa Piccolo Wasser führte, dass überhaupt alles so grün und saftig war. Am Tag vor unserer Ankunft hatte es in zwanzig Minuten satte 70 Millimeter Regen gegeben. Wir waren fasziniert!
Abends dann bei Claudia und Thomas das „Dankeschön“-Essen für den Bestecktransport – dieses Fleisch! Nur lecker. Und der südafrikanische Rotwein … Und woher wussten die beiden von Dirks großer Rosmarinleidenschaft? Will sagen: Wir fielen irgendwann satt gegessen, weinselig-entspannt und voller Urlaubs-Vorfreude in die Betten.