Die Strecke ist doch ganz harmlos
Montag, 06.10.2014
Wir waren gespannt auf diesen Tag, denn wir wollten zum Rhino Ugab Camp und dort übernachten. Vor einigen Jahren, auf unserer ersten „echten“ Offroad-Tour, waren wir bereits dort vorbeigekommen und seitdem hatten wir immer wieder gelesen, dass man dort sehr gut campen könne. Die Strecke bis dorthin war recht kurz, so dass wir für unsere Verhältnisse spät frühstückten und dann zusammenpackten.
Dirk telefonierte noch kurz mit Gunter Klein vom East End Workshop in Windhoek – wir hatten nämlich auf dem Weg nach Swakopmund die Abdeckung der hinteren rechten Radnabe verloren. Dirk hatte das Loch mit Ducktape verklebt, damit es nicht zustaubt; auf dem Parkplatz des Intermezzo hatte er dann bemerkt, dass auf dem Reifen Ölspuren waren. Schlimm oder nicht, das war nun die Frage. Die Gunter Klein ganz klar mit „Nein“ beantwortete. Er gab uns sogar noch eine Adresse in Swakop, wo wir eine Ersatzabdeckung bekämen. Super – wir sind immer wieder überrascht und beeindruckt davon, wie unglaublich hilfsbereit die Leute sind.
Das mit der Ersatzabdeckung klappte völlig problemlos; während Dirk sich darum kümmerte, räumte ich schon mal unser Zimmer im Intermezzo. Nun nur noch bei Spar Proviant und Holz für die nächsten Tage einkaufen, die Reisetaschen im Intermezzo abholen und dann waren wir startbereit. Wir fuhren die Salzpad entlang, hingen so unseren Gedanken nach – zwei Dumme, ein Gedanke: Würde das Brot reichen, das wir in Swakopmund gekauft hatten? Wohl eher nicht. Also machten wir noch einen Abstecher zum Spar in Henties Bay (hey, das ist ein richtig großer Ort!), bevor wir von der Salzpad in Richtung Landesinnere abbogen.
Diese Landschaft, diese Leere, dieses Nichts. Wir lieben es einfach. Und die große Anzahl an Welwitschias in dieser Ecke Namibias bringt uns auch immer wieder zum Schmunzeln. Weil wir in diesem Moment bereits wissen, wer beim Anblick der Fotos zu Hause laut seufzen wird … Wir tuckerten gemächlich durch die Landschaft und waren gespannt auf das Ende der Strecke. Das hatte uns bei der ersten Tour durchaus gestresst. Steinig und geröllig, steile Abfahrt, damals war auch noch eine Halterung des Tischs am Dachträger gebrochen und der Tisch fast rausgerutscht. Diesmal nahmen wir das deutlich gelassener, hatten viel mehr Blick für die grandiose Umgebung – Dinge ändern sich.
Wir trugen uns im Rhino Ugab Camp in das Besucherverzeichnis ein und ließen uns eine Campsite geben. Alles nicht ganz so einfach, weil das Mädel leider keinen Brocken Englisch sprach. Schade eigentlich, das würde vieles einfacher machen und ein paar Worte würden reichen. Na egal, schön ist da Rhino Ugab Camp trotzdem. Ein wenig skurril fanden wir die Gruppe Radfahrer, die am Nachmittag noch ankam. Radfahren wäre so ziemlich das Letzte, was uns in dieser Gegend einfallen würde. Jeder so, wie er mag.