Auf der anderen Seite

Der Fish River Canyon aus ungewohnter Perspektive

mit dem Landy unterwegs im Richtersveld Nationalpark

Montag, 29.09.2014

Unsere Tage im Richtersveld waren schon wieder vorbei. Und auch wenn wir diese wirklich grandiose Landschaft gerne noch etwas länger genossen hätten, waren drei Tage eine durchaus sinnvolle Zeit für den Park. Wir frühstückten bei schönstem Sonnenschein und ließen uns Zeit, den Blick auf den Oranje noch einmal zu genießen. Dann brachen wir auf Richtung Sendelingsdrift – in der großen Hoffnung, über den Akkedis-Pass gutes Wetter und damit gutes Licht zu haben.
Eine Hoffnung, die sich leider nicht ganz erfüllte, je weiter wir fuhren, desto wolkiger wurde es und irgendwann war der Himmel schon wieder grau verhangen. Das war doch die Pest! Vor allem war es einfach schade um diese tollen Fotomotive. Aber ändern konnten wir das nicht und zumindest hatte ich so ganz viel Zeit, mich auf das Filmen mit der neuen GoPro-Actioncam zu konzentrieren.

Gegenverkehr auf dem Akkedis-Pass ist übrigens auch eine ganz spannende Sache, glücklicherweise kam uns der Toyota an einer Stelle entgegen, an der wir ganz gut auf eine Felsplatte ausweichen konnten. Und der Akkedis-Pass selbst? Ja, der ist nicht ohne und braucht schon einen besonnenen und erfahrenen Fahrer. Machbar ist er aber allemal. Und wenn man bedenkt, dass die Südafrikaner da sogar mit ihren Trailern drüberfahren …

Wir waren gegen Mittag in Sendelingsdrift, reisten ganz brav aus Südafrika aus und setzten mit der Fähre (Schwimmweste inklusive) wieder auf die namibische Seite über. Dort ging das Einreisen fix wie immer, wir konnten den zweiten Teil der Tagesetappe in Angriff nehmen. Unser Ziel: die Fish River Lodge. Ja, genau, eine Lodge. Wir versuchten das mal wieder für zwei Tage. Akkus aufladen, ordentlich duschen, kochen lassen statt selbst zu grillen. Ein Versuch …

Die Anfahrt zur Fish River Lodge, die als einzige auf der „anderen“ Seite des Fish River Canyons liegt, ist 20 Kilometer lang. Man braucht dafür eine Stunde. Und es ist eine Stunde mit genialen Ausblicken! Wir kamen am Nachmittag an, wurden nett begrüßt und konnten gleich für den nächsten Tag die Canyon-Tour buchen, bevor wir zu unserem Zimmer gingen. Wobei … „Zimmer“ trifft es nicht ganz, es sind kleine Bungalows, modern und trotzdem stimmig in die Landschaft gesetzt und mit einem Blick, den man nicht beschreiben kann, der einem schlichtweg den Atem nimmt.

Wie übrigens auch die Temperaturen, die herrschten. Fleecejacke plus Windstopper reichten an diesem Abend nicht, um uns warm zu halten. Auch die beiden Kamine im Speiseraum waren leicht überfordert. Gemütlich war es trotzdem, lecker auch – nur diese ganzen anderen Touristen, die hätten wir nicht gebraucht. Ein Verdacht machte sich breit: Wir sind nicht lodge-kompatibel.

Über den Akkedis-Pass

Der Landy sucht sich seinen Weg

Endlich haben wir auch einen Halfmen gefunden

Ausblick von unserem Zimmer in der Fish River Lodge

Blick über den Fish River Canyon

So muss ein Sundowner aussehen!