Die Nacht war ruhig, kein Löwengebrüll, keine Hyänen und auch ansonsten hatte sich den Spuren nach zu urteilen kein größeres Tier auf der Campsite blicken lassen. Gute Voraussetzungen also eigentlich, wieder zum Sonnenaufgang aufzustehen und früh loszukommen. Aber an diesem Morgen trauen wir uns kaum die Nase aus dem Schlafsack zu strecken: Es ist bitterkalt!
Nachts hatten unsere Schlafsäcke es kaum noch geschafft, uns zu wärmen. Wir bleiben also noch ein bisschen liegen, warten bis die Sonne aufgegangen ist und anfängt, die Luft ein wenig aufzuwärmen. Als wir eine Stunde nach Sonnenaufgang aufstehen, zeigt das Thermometer im Auto ganze 4 Grad an. Nachts dürfte es fast frostig gewesen sein …
Dünen – für uns doch kein Problem
Es sind noch 100 Kilometer bis Nossob und die Strecke ist bei Weitem nicht so schlimm, wie wir nach den Berichten erwartet haben. Ja, na klar: Sie ist streckenweise sandig, an anderen Stellen wieder übles Wellblech, aber alles in allem ist sie auch nicht schlechter als die Wege rund um Pfannen auf der Botswana-Seite. Die Strecke ist nur einfach lang und das macht sie so nervig.
In einer Beschreibung hatten wir von zwei Dünen gelesen, deren Überquerung von Ost nach West schwierig sein soll. Wir finden sie nicht, sämtliche Dünen lassen sich mit dem nötigen Schwung gut überfahren. Als wir uns Nossob nähern, sehen wir auch wieder mehr Tiere; einige Oryx stehen wunderschön fotogen auf einem Dünenkamm. Da wir viel besser durchkommen als erwartet, sind wir bereits um halb elf in Nossob. Nach den Campingnächten haben wir dort wieder eine feste Unterkunft – und sind uns beide nicht mehr sicher, ob wir unser Dachzelt nicht schöner fänden.
Die üblichen Verdächtigen – der Rest versteckt sich
Unser Zimmer ist noch nicht fertig und wir beschließen, die Zeit mit dem Marie se Draai-Loop zu überbrücken. Bis auf ein paar Oryx, Gnus und einen Schlangenadler sehen wir allerdings nicht viel. Also fahren wir zurück nach Nossob, können den Parkeintritt sogar noch mit meiner Wild Card aus dem letzten Jahr bezahlen und beziehen dann unser Zimmer. Das Frühstück war wegen Kälte ausgefallen und entsprechend groß ist unser Hunger: Mittagessen!
In der Zwischenzeit ziehen immer mehr Wolken auf, der Himmel ist fast vollständig bedeckt. Trotzdem fahren wir nachmittags ein Stück nach Norden und stellen uns in Cubitje Quap ans Wasserloch. Ohne zählbaren Erfolg. Wir fahren zurück, grillen und beobachten fasziniert die Lagerfeuer und die daraus resultierenden Rauchschwaden, die die Südafrikaner auf dem Campingplatz veranstalten.