Wir hatten am Tag zuvor bereits eine kleine Diskussion mit Ms. Pim darüber, welchen Weg wir im Khao Yai Nationalpark denn nehmen wollten. Zur Auswahl standen zweieinhalb, drei oder fünf Kilometer und unsere spontane Wahl fiel auf die fünf. Das allerdings trieb Ms. Pim den kalten Schweiß auf die Stirn und sie packte alle Argumente aus, warum die kürzeren Touren die besseren seien: Weil kürzer nicht so anstrengend ist (na und, was sind schon fünf Kilometer?). Weil eigentlich alle Touristen die zweieinhalb Kilometer laufen (prima, dann sind wir auf der langen Strecke ja ganz allein). Weil der Weg viel besser zu gehen ist (ach na ja, ein bisschen holprig macht doch Spaß).
Kaum hatte Ms. Pim uns pünktlich um acht Uhr abgeholt, da erklärte sie uns, dass wir für einen halben Tag einen Lensser (aka Ranger) gebucht hätten und es wäre auf jeden Fall sinnvoll, mit diesem Ranger erst einmal die drei Kilometer lange Strecke zu laufen. Wenn wir dann – zweifelnder Blick! – noch mehr laufen wollten, könnten wir ohne den Ranger noch einen Abstecher zu einem Wasserfall machen. Wir ließen uns lächelnd darauf ein. Wir liefen los und schon nach ein paar Minuten machte der Ranger einen Hornbill ausfindig. So ging es weiter, durch dichten Wald, unterwegs immer wieder Vögel oder kleinere Tiere – und natürlich Elefantendung.
Der Ranger, ein älterer Thai, sprach zwar kein Wort Englisch, schaffte es aber, uns durch Zeichen und Gesten alles Mögliche zu erklären. Wie reißen Asiatische Wildhunde ihre Beute? Woran erkennt man, dass da ein Bär den Baum raufgeklettert ist? Wie wächst eine Würgefeige? Einfach klasse. Ms. Pim hatte ganz offenbar nicht gar so viel für Flora und Fauna übrig, sie übersetzte zwar die Erklärungen des Alten ins Englische, Details blieben dabei aber auf der Strecke. This is a common insect of the area. Hmm, ok.
Uns machte die kleine Wanderung jedenfalls großen Spaß und Dirk war fast ein bisschen brummelig, als sie nach immerhin knapp zwei Stunden wieder zu Ende war. Wie versprochen liefen wir noch zu einem Wasserfall (oder Fällchen) und aßen dann im Park zu Mittag. Zum Abschluss ein weiterer Wasserfall, diesmal ein ordentlich großer, der Haeo Suwat-Wasserfall, dann ging es zurück zum Hotel. Mit einem absolut schrägen Zwischenstopp an einem Shopping Center – aber nicht an einem x-beliebigen, oh nein. Die Gebäude waren einer italienischen Kleinstadt nachempfunden (und das gar nicht mal schlecht!), die Läden trugen alle Namen wie „Azure“ und auf einem kleinen, Mini-Venedig entsprungenen Brückchen tummelten sich asiatische Touristen, um sich fotografieren zu lassen. Schräääg!