Sonntag, 29. & Montag, 30. September 2024
Wir haben Glück und sind auf der Grader-Seite des Lebens 😉 Die Straßen nach und im Süden sind traditionell fürchterlich, entsprechend happy sind wir, dass vor nicht allzu langer Zeit der Grader drübergefahren ist.
Wir trinken morgens noch in Ruhe eine Tasse Kaffee und genießen den herrlichen Sonnenaufgang. Dann machen wir uns auf den Weg und kommen gut bis Solitaire durch, schütteln zwischendurch leicht fassungslos den Kopf über die Touristen-Karawane, die uns entgegenkommt – wahnsinn, welche Massen da inzwischen (häufig auch viel zu schnell, das Programm ist straff!) unterwegs sind. Das können die Straßen gar nicht verkraften.
Solitaire ist nach wie vor ein „must stop“, auch wenn es schon lange nicht mehr der kleine verstaubte General Dealer mit legendärem Apfelkuchen von früher ist. Auch wir nutzen die Gelegenheit zum Frühstücken, zum Tanken und zum Auffüllen der Vorräte. Vergessen dabei allerdings das Brot … und das wird sich noch rächen.
Schon eine ganz besondere Campsite
Gegen Mittag kommen wir in Büllsport an. Wir bleiben erst einmal eine ganze Weile am Farmhaus, checken Mails und laden alle möglichen Akkus auf. Wäre ja doof, wenn uns etwa die Fotoakkus ausgehen würden. Irgendwann sind wir ready, schnappen uns die Camp-Kiste, die man auf Büllsport bekommt (Wanderkarten, Feuerholz für den Donkey, Schlüssel für Klo und Dusche, …), und folgen einer jungen Dame.
Die fährt mit einem Quad voraus und führt uns zur Campsite an der alten Polizeistation von 1907. Warum auch immer die kaiserlichen Truppen damals ausgerechnet hier eine Polizeistation errichtet haben, bleibt deren Geheimnis. Die Campsite jedenfalls liegt lauschig unter vielen Bäumen, an drei Seiten umgeben von hohen Felswänden.
Wir mögen den Platz sofort! Und dieses Gefühl verstärkt sich, als wir abends in den Sternenhimmel schauen: Zum Abendessen mit Springbocklende, Kartoffel und einem Middelvlei free-run Pinotage (bitte fragt mich nicht, was ein freilaufender Pinotage ist 🤣) leuchtet das Kreuz des Südens hell wie selten.
Es ist irre klar (und klirrend kalt!). Wir bestaunen das Funkeln über uns noch eine ganze Weile, fotografieren den Sternenhimmel und die Milchstraße – dann wird es zu kalt und wir krabbeln ins Zelt.
Mach mal einer die Heizung an
Wegen der Felswände um uns herum dauert es morgens etwas länger, bis die Sonne aufs Zelt scheint. Gegen halb acht ist es soweit. Für Dirk das klare Signal, endlich aufzustehen. Beim Blick auf die Uhr erkläre ich ihn das erste Mal für bekloppt. Als er dann ruft: „Es sind schon fast 12 Grad.“, erkläre ích ihn direkt das zweite Mal für bekloppt.
Ich bleibe also folglich noch im kuscheligen Zelt. Bis gegen acht. Es sind immerhin schon 14,5 Grad. Wir frühstücken in der Sonne und versuchen uns aufzuwärmen. Und das versuchen wir dann eigentlich auch den ganzen restlichen Tag. Es will einfach nicht warm werden; die berüchtigte Kaltfront aus dem Süden hat uns doch noch erwischt.
Auf dem Speiseplan für heute stehen Lieblingsnudeln in Sahnesoße mit Cashews und Rinderfiletstreifen. Und weil wir die ausgiebig genießen und dabei nicht vor Kälte schnattern wollen, gibt’s die halt schon mittags. Das erweist sich als gleich doppelt gut, denn nachmittags bekommen wir leicht seltsame Campsite-Nachbarn, die es abends taghell machen und uns tatsächlich ein klein wenig nerven …
Dank der light show auf der Nachbar-Campsite muss ich meinen geplanten Star Trail gar nicht erst versuchen, das würde nix. Also flüchten wir vor der Kälte ins Zelt, lesen noch ein bisschen und freuen uns auf den TokTokkie-Trail, zu dem wir morgen starten.
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(mehr zu Find Peguins im vorhergehenden Beitrag – wir freuen uns, wenn ihr uns folgt und mitreist)
Unsere geplante Reiseroute: