Montag, 03. April 2023
Wir sind entspannt wie selten, wenn wir wissen, dass wir stundenlang in einer Sardinenbüchse hocken müssen. Aber diesmal ist es mitten im Urlaub und unser nächstes Ziel sind die Galapagos-Inseln. Wir grinsen also zufrieden vor uns hin.
Dabei hatten wir vor den Formalitäten, die für eine Einreise auf den Galapagos-Inseln nötig sind, durchaus Respekt. Wir hatten bereits um halb acht (statt wie empfohlen um acht) den Shuttlebus vom Hotel zum Flughafen genommen; auch bestärkt durch Franziskas Hinweis, dass es aktuell wohl Probleme mit dem Ausstellen der Einreisekarten gäbe. Am Flughafen in Quito ist es heute Morgen auch schon ganz schön wuselig und in der Schlange für die Einreisekarten stehen schon einige Menschen – manche von ihnen mit gefühlt zwanzig Reisepässen in der Hand.
Wir beschließen, uns aufzuteilen: Dirk holt am ATM noch einmal Geld und besorgt schon mal die Baggage Tags, während ich mich anstelle. Dabei komme ich mit einem Deutschen ins Gespräch. Er lebt mit seiner Familie in Ecuador und erzählt mir, dass er Kolumbien als Urlaubsland inzwischen viel besser findet als Ecuador. Spannend. Wenn sich da nicht schon wieder eine neue Urlaubsdestination auftut … Bevor wir uns aber länger unterhalten können, bin ich schon an der Reihe. Das ging jetzt mal echt fix.
Ich bekomme unsere Einreisekarten und schaue mich nach meinem Göttergatten um, den ich hektisch winkend an der Galapagos-Security stehen sehe. Die Schlange dort war so lang, dass Dirk sich schon mal angestellt hat. Und dann ging auch dort alles ruckizucki – und ich bin gerade noch rechtzeitig zur Stelle, um mit einer unserer Reisetaschen durch die Kontrolle zu latschen. Punkt 2 also auch erledigt. Es folgen noch die Gepäckaufgabe (langsam, aber harmlos – obwohl eine unserer Taschen 23,9 kg wiegt) und die Sicherheitskontrolle (zügig wie gewohnt). Dann sitzen wir – viel zu früh 😉 – mal wieder in Quito am Flughafen und warten auf unseren Abflug.
Der verzögert sich ein wenig, was uns erst einmal nicht weiter stört. Wir haben Urlaub. Wir haben Zeit. Irgendwann hebt der Flieger dann ab, landet planmäßig kurz in Guayaquil und ist dann endlich auf dem Weg zu den Galapagos-Inseln. Meine Ohren bekommen den Druckausgleich wegen einer nervigen Erkältung nicht hin, das ist aber auch schon das einzig Berichtenswerte, bis wir endlich in den Landeanflug auf Baltra gehen. Wir sind da! Und wollen aus diesem Flieger raus, Galapagos-Luft schnuppern. Sowohl die vordere als auch die hintere Tür ist zum Aussteigen geöffnet. Nur sitzen wir leider genau in der Mitte und kommen deshalb als letzte an die frische Luft.
Auf dem Weg zu Fuß ins Flughafengebäude werden wir noch einmal gestoppt. Es geht nicht weiter, weil vor uns erst noch ein anderer Flieger einparkt. Wir müssen lachen. So etwas haben wir auch noch auf keinem Flughafen erlebt. Die Luft ist feuchter, als wir es erwartet hatten, die Sonne brennt ordentlich. Wir haben in diesem Urlaub ganz schöne Temperaturunterschiede. Drinnen erwartet uns die nächste Schlange. Einreisegebühr bezahlen, Passkontrolle, Handgepäck-Check. Dann, endlich, können wir unsere Reisetaschen holen. Es sind die letzten aus unserem Flieger. Aber wir sind immer noch völlig gechillt und einfach nur happy, weil wir hier sind.
Das ändert sich schlagartig, als wir aus dem Flughafengebäude schlendern. Ein Guide stürzt auf uns zu, kein Hallo, keine Begrüßung, nur ein geschnaubtes: „Nicole? Dirk?“ Als wir irritiert nicken, winkt er uns hinter sich er und verschwindet im Eiltempo um die Ecke. Es stellt sich heraus, dass wir uns den Transfer mit zwei anderen Touristen teilen und sie schon auf uns warten. Ok, das tut uns ehrlich leid – wobei die beiden Amerikaner im Gegensatz zum Guide einen entspannten Eindruck machen.
Ich kürze das mal ab: Der Typ wird einfach nicht weniger hektisch, radelt den eigentlich als „Ausflugsprogramm“ beschriebenen Transfer nach Puerto Ayora im Schweinsgalopp ab und nervt uns fürchterlich. Als sich die Schildkrötenfarm dann auch noch als Touri-Freizeitpark entpuppt, frage ich mich einen ganz kurzen Moment, ob mir Galapagos wirklich gefallen wird. Der Gedanke ist in dem Moment verflogen, als wir in Puerto Ayora im Galapagos Dreams ankommen. Sind die nett, ist das hier gechillt. Ja, das Zimmer ist klein und einfach. Aber wir mögen es.
Wir beziehen nur schnell unser Ziemmer und erkunden dann den kleinen Ort. Voll ist es hier, trubelig, damit hatten wir nicht gerechnet. Und selbst die Einheimischen sind überrascht. Vor allem von den vielen Studentengruppen, man überall trifft. Wir suchen uns ein kleines Lokal zum Abendessen, ächzen ein wenig unter der feuchten Hitze und sind gespannt, was wir auf den Inseln wohl erleben werden.
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