Donnerstag, 21. April 2022
Wir weichen vom Plan ab. Für die heutige Etappe nach Blois gibt es zwei Varianten; so richtig gut gefällt uns keine davon, also nehmen wir einfach eine dritte. Und die ist super 😎
Als Erstes tappern wir morgens nach dem Frühstück aber zum Château de Chenonceaux. Wir hatten gestern gleich den ersten möglichen Besichtigungsslot gebucht und das erweist sich jetzt als gute Tat (auch wenn ich dafür eine halbe Stunde früher aufstehen musste). Es ist – vor allem im Vergleich zu gestern – noch ziemlich leer und weil wir sowohl zu Fuß als auch beim Besichtigen eher von der schnellen Sorte sind, haben wir das Schloss an diesem Morgen tatsächlich ganz für uns alleine. Alle anderen folgen mit Abstand hinter uns.
Wow, das ist schon toll. Und Schloss Chenonceaux lohnt definitiv auch den Besuch der Innenräume, einfach, weil sie ein wenig anders sind als „üblich“. Was natürlich nichts daran ändert, dass wir den Rundgang relativ schnell beenden. Es ist einfach nicht unser Ding, jede Hinweistafel intensiv zu lesen, wir lassen lieber wirken …
Die Konsequenz: Wir haben auch den Schlosspark für uns alleine, weil alle erst einmal ins Schloss gehen. Wobei – ganz alleine stimmt nicht, wir beobachten amüsiert die kleine Truppe an rasenmähenden Gärtnern. Das ist irgendwie witzig, wie sie in Reih und Glied hintereinander herlaufen und dem Rasen einen neuen Haarschnitt verpassen.
Gegen halb elf schwingen wir uns auf die Räder und radeln los. Unser nächstes Ziel ist das Schloss von Cheverny, das Tim und Struppi-Schloss. Die Strecke ist prima zu fahren, die Sonne lacht vom Himmel – und wir haben uns ein Picknick mitgenommen, das wir jetzt unterwegs genussvoll vertilgen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Cheverny; auch hier herrscht jede Menge Andrang, wir befürchten kurz das Schlimmste, bekommen aber nach gut zwanzig Minuten Anstehen unsere Eintrittskarten.
Wir verzichten darauf, das Schloss zu besichtigen und spazieren dafür lieber durch den großen, Tulpen-übersähten Schlosspark. Ist das herrlich bei diesem Kaiserwetter! Unter ein paar alten Bäumen trinken wir noch ein Gläschen Rosé, dann treten wir den letzten Teil der heutigen Etappe nach Blois an. Und dieser letzte Teil fordert uns noch einmal mit ein paar Hügeln, der Endspurt in Blois ist tatsächlich extrem steil. Aber wir sind ja mittlerweile topfit …
Wir finden unser Hotel, diesmal ein Best Western – und ich will gar nicht viele Worte darüber verlieren. Ein sehr kleines Zimmer, ein seltsamer Rezeptionist, der Fahrradkeller in einer Seitenstraße und eher eine Rumpelkammer. Nee, das ist absolut überhaupt nicht unser Ding. Aber wir wollen ja auch nur duschen und eine Nacht dort verbringen. Geht schon.
Am frühen Abend spazieren wir durch Blois, nettes Städtchen, trinken auf einem der kleinen Plätze unser liebgewonnenes Picon Bière und suchen uns dann eine Pizzeria zum Abendessen. Ignoriert man mal das Hotel, dann war das ein rundherum gelungener und wunderbarer Tag!
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