Sonntag, 24. April 2022
Das ist ein französisches Frühstück nach unserem Geschmack. Lecker. Gemütlich. Wir könnten noch stundenlang hier sitzen – aber die Champagne ruft und wir wollen ja neue „Maisons“ erkunden.
Diesen Plan haben wir jedoch ohne die Franzosen gemacht. Es ist Vorsaison. Es ist Sonntag. Da sind die für Proben und Besichtigungen geöffneten Kellereien mehr als rar gesät. Wir lassen uns allerdings erst einmal nicht abschrecken, befragen das schlaue Internet und machen uns am Vormittag auf den Weg nach Dizy. Champagne Bourdelois war uns auf der Website sympathisch, angeblich auch sonntags geöffnet, jippie. Oder auch nicht. Dort angekommen sieht alles recht verlassen aus und wir finden ein Schild, das besagt, man möge sich doch vorher telefonisch ankündigen …
Nun gut, das war dann schon mal nix. Plan B muss her. Und der heißt Champagne Comtesse Lafond. Das kleine Schlösslein am Ortsausgang von Epernay reizt mich schon seit ein paar Jahren, aber entweder wir hatten schon andere Pläne oder dort feierte eine geschlossene Gesellschaft oder … Jedenfalls hatten wir es nie dorthin geschafft. Jetzt schon! Das findet selbst die in den letzten Tagen etwas schüchterne Sonne gut und blinzelt hinter den Wolken hervor. So gefällt uns das. Zwei Kistchen Champagner wandern in unseren Kofferraum!
Wir hatten gestern lange überlegt, wie wir den heutigen Tag essenstechnisch planen. Viele Restaurants haben sonntags abends zu, die wenigen geöffneten waren ausgebucht. Also à la française, wir schlemmen einfach mittags und genießen abends wieder Kleinigkeiten im Les 3 Domaines. So kommt es, dass wir gemütlich zum Bistrot Le 7 spazieren und uns dort kulinarisch verwöhnen lassen. Danach ist Mittagspause in der Domaine du Moulin angesagt. Ein bisschen dösen, ein bisschen lesen, ein bisschen gar nichts tun.
Und dann nehmen wir einen neuen Anlauf, doch noch neuen Champagner zu entdecken. Wir haben ja gelernt, dass man besser vorher anruft. Das tun wir bei Champagne Viellard-Millot in Ambonnay – und siehe da, nach ein paar Versuchen erreichen wir Pascale Viellard und kündigen unser Kommen für den Nachmittag an. Ein Volltreffer! Die Champagnerprobe ganz ungezwungen im Hof, Pascale supernett, der Champagner einfach lecker. Wir wünschen uns wieder einmal einen größeren Kofferraum.
Wir flanieren in Epernay noch ein wenig über die Avenue de Champagne, das Baguette mit Tarama bei Collard Picard gestern war so lecker, dass wir es uns noch einmal schmecken lassen und dann den Tag wieder im Les 3 Domaines ausklingen lassen. Ja, wir hätten uns etwas mehr „Angebot“ gewünscht, ehrlicherweise haben wir aber einen wunderbaren Tag verlebt. Folglich war offenbar alles vorhanden 😉
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