Samstag, 29. September 2018
Wir sind einfach nur froh, dass wir auf Wüstenquell nicht campen. Und weil uns solche Gedanken normalerweise völlig fremd sind, ahnt der geneigte Leser schon, was dahintersteckt: Wind. Und was für einer. Man könnte auch Sturm dazu sagen.
Der war nachts aufgekommen und hatte die komplette Nacht um unsere Hütte gepustet. Da wäre Zelten kein Spaß gewesen. Andererseits wären wir im Dachzelt vor den Mäusen sicher gewesen, die sich knuspernd über unsere Kräcker hergemacht haben. Volleumel, wie wir sind, haben wir die Packung Kräcker stehenlassen. Und nachts saß dann ein Mäuschen drin. Guten Appetit
Auch morgens ist es noch so stürmisch, dass es mich auf dem Weg zum Auto fast wegpustet. Seltsames Wetter. Abgekühlt hat es über Nacht auch nicht. Wir verabschieden uns morgens gegen halb zehn bei bereits dreißig Grad im Schatten von Verena und Oliver. Man erinnere sich: Unsere Klimaanlage tut nicht. Fröhliches Schwitzen ist angesagt.
Der Weg zur Blutkoppe ist zwar nicht so weit, aber die Schotterstraßen bis dorthin sind teilweise in erbärmlichem Zustand und so brauchen wir für die knapp 170 Kilmeter am Ende gute vier Stunden. Wir waren im Vorfeld unschlüssig und auch uneins, ob wir direkt an der Blutkoppe oder am Rock Arch campen sollen.
Dirk präferierte die Blutkoppe, einfach, weil es da beim letzten Mal wunderschön war. Ich hatte den Rock Arch als traumhaft in Erinnerung und vor allem ein Foto gesehen, das ich auch probieren wollte. Kompromiss: Wir fahren zum Rock Arch, schauen uns die Campsite an und entscheiden, ob wir dort bleiben oder zurück zur Blutkoppe fahren.
Nach all dem Gerüttel bin ich fast versucht, Dirk vorzuschlagen, den immerhin knapp neun Kilometer langen und damit halbstündigen Abstecher zum Rock Arch einfach sein zu lassen und direkt zur Blutkoppe zu fahren. Wie gut, dass ich meine Klappe gehalten habe. Allerdings müssen wir uns den Platz da oben am Rock Arch verdienen.
Die Auffahrt ist so steil und teilweise ausgefahren, dass selbst der Landy seinen Schaff hat, dort hochzukommen. Aber zuverlässig wie immer schnauft er sich nach oben. Und der Blick von dort ist schlichtweg schön. Wir sind gespannt, wie viele Touris heute noch vorbeikommen und können am Ende des Tages sagen: Zero. Keiner. Niemand. Wir sind und bleiben völlig allein. Wie genial ist das denn?
Der zwischendurch wieder heftige Wind lässt brav zum Sonnenuntergang nach, die Temperaturen bleiben angenehm und wir sitzen noch eine ganze Weile da und freuen uns einfach nur über dieses schöne Fleckchen Erde und die unglaubliche Stille hier oben.
Ein Welwitschia-Detail, extra für Anke
Ist das ein Ausblick?
Anstoßen auf diese wunderbare Landschaft
Ihr Welwitschi- Jäger 🙂
Das Paarbild kommt in den Flur, hoffe ich!