Auf dem Weg zur Küste …

Sonntag, 30. September 2018

Landy oben am Rock Arch an der Blutkoppe, Namibia

Das war so klar. Kaum stehe ich halbnackt in der Landschaft und will Haare waschen, da kommt ein Auto angefahren. Also schleunigst ab hinter den Felsen und T-Shirt überziehen.

Es war eine herrlich milde und windstille Nacht; die Sonne weckt uns, als sie über den Horizont lugt, und wir starten gut gelaunt und wie immer mit aller Seelenruhe in den Tag. Zum Frühstück gibt es Eier mit Speck und Weitblick. An dieser Landschaft, zumal im milden Morgenlicht, können wir uns einfach nicht sattsehen.

Irgendwann wird es dann aber doch Zeit zusammenzupacken. Wir räumen also unseren Kram in den Landy und haben uns gerade Wasser zum Haare waschen warm gemacht, als eben jenes Auto angefahren kommt. Das erste seit wir gestern hier angekommen sind. Die beiden schauen sich erst einmal den Felsen ein paar hundert Meter weiter vorne an, das gibt mir die nötige Zeit, meinen Zottelkopf mit Wasser und Shampoo zu bändigen.

Dann stehen sie vor uns; ein junges Pärchen, wir tippen auf Franzosen. Das Auto haben sie unten stehengelassen, sind hochgetappert und schauen uns ehrfürchtig an: „Wow, you’ve made it up here!“ Wir müssen grinsen, denn genau so hätten wir vor ein paar Jahren wohl auch gestaunt. Und mit dem Mietagen würde ich da auch heute nicht hochfahren.

Wir unterhalten uns kurz (auch darüber, dass die beiden die „Reception“ gesucht haben – nee, die gibt’s hier nicht). Dann laufen sie zurück zu ihrem Auto und suchen sich einen Platz zum Frühstücken. So kann also auch Dirk dann noch seine Morgentoilette beenden und gegen halb zehn tuckern wir der Blutkoppe entgegen.

Wir haben beide kaum noch eine Erinnerung an diese Strecke, die wir vor einigen Jahren schon einmal (allerdings in umgekehrter Richtung) gefahren sind. Nur ein paar markante und superschöne Stellen kommen uns bekannt vor und die halten wir dann auch gleich mal fotografisch fest.

mit dem Landy unterwegs an der Blutkoppe, Namibia

Die Strecke nach Swakop ist kurz und gut zu fahren; obwohl wir uns Zeit lassen, sind wir gegen halb zwölf im Intermezzo. Ein nettes Mädel begrüßt uns, das Zimmer ist auch schon fertig – eigentlich sehr angenehm, aber wir haben seit ein, zwei Jahren den Eindruck, dass das Intermezzo alles andere als ausgebucht ist. Es gibt noch ein wenig Verwirrung mit unseren Tischreservierungen fürs Abendessen, aber auch das klärt sich.

Im Tug gibt es nur noch „Schichtessen“, wir hatten im ersten Impuls urspünglich die späte Uhrzeit gewählt, dann jedoch beschlossen, dass wir nie und nimmer bis viertel nach acht aushalten würden. Ein Anruf klärt das Ganze, wir können um 17 Uhr zum Essen kommen. Na ja, als wir pünktlich auf der Matte stehen, weiß von dem Tausch zwar niemand etwas, es ist aber noch ein netter Tisch in einer Ecke frei.

Wir essen lecker wie immer im The Tug (Seafood Soup vorneweg, danach für Dirk den gegrillten Kabeljau und für mich Garnelen), haben Spaß mit Edward, dem Kellner, und freuen uns schon auf den Sandwich Harbour-Ausflug, den wir für morgen gebucht haben.