Montag, 01. Oktober 2018
Es ist ein Gefühl irgendwo zwischen Wut und Enttäuschung, als wir gegen halb zwölf mit dem Landy zurück nach Swakopmund fahren. Eigentlich hatten wir uns jetzt in einem anderen Landy irgendwo in den Dünen gewähnt …
Morgens um halb acht ist die Welt noch in Ordnung. Ok, der Landy verliert vorne mal wieder Öl, aber das tut er ja immer mal. Kein Grund, sich davon beunruhigen oder gar die Laune verderben zu lassen. Wir frühstücken (leicht enttäuscht, weil wir gehofft hatten, Carmen zu treffen) und machen uns kurz vor neun auf den Weg nach Walvis Bay.
Um halb zehn sollten wir am Booking Office von Sandwich Adventure Tours sein, die Tour würde um zehn Uhr starten, hatte mir ein Andreas vor ein paar Monaten bei meiner Buchung gemailt. Pünktlich stehen wir in einer Bretterbude, sagen unsere Sprüchlein von wegen gebuchte Tour – und ernten irritierte Blicke. Die drei leicht gelangweilten Gestalten scheinen von unserer Buchung nichts zu wissen.
Sie tun dann aber erst einmal so, als sei alles ok, kassieren den Betrag für die Tour und schicken uns zum Warten nach draußen. Wir beobachten, wie sie leicht hektisch telefonieren und eine Cooler Box fertig machen. Um viertel nach zehn fragt Dirk dann mal dezent nach, wann es denn eigentlich losginge. Gleich, gleich. Sie müssten nur noch unsere Verpflegung organisieren. Aha.
Kurz vor halb elf. Ein etwas abgehetzter Typ stürmt herbei, schnappt sich die Cooler Box. Er sei Theo. Und unser Guide. Wir könnten jetzt los. Okay. Spricht’s und steigt in einen Hilux ein … Äh, moment mal. Wir hatten genau diese Sandwich Harbour-Tour gebucht, weil die Company mit Landys fährt. Aber nö, die Land Rover seien alle anderweitig unterwegs. Das hätten wir dann bei der Buchung angeben müssen.
Irgendwie sind wir schon bedient, bevor es losgegangen ist. Wir fahren ungefähr 73,5 Metern und stoppen vor einer großen Halle. Wir müssten noch auf unsere Verpflegung warten. Wie bitte?! Nach weiteren zehn Minuten wird es mir zu blöd und ich bitte Theo, uns zurück zum Office zu fahren. Das war’s dann mit der Tour, auf die wir uns beide wirklich gefreut hatten. So ein Schrott. Immerhin zicken die Jungs nicht rum, sondern geben uns anstandslos das Geld zurück. Besser so. Vor allem für sie …
Make the best out of it. So haben wir jetzt viel Zeit, unsere Einkäufe zu erledigen. Wir shoppen ausgiebig im Spar, sind irritiert, dass wir weder im Spar noch im Pick’n’Pay Räucherlachs bekommen, kaufen bei Cymot noch zwei Stirnlampen (unsere liegen zu Hause …) und essen in der Muschel zwei erstaunlich leckere belegte Brötchen (eines mit Räucherlachs!).
Dirk ist wegen des tropfenden Landys dann doch leicht beunruhigt und telefoniert mit Gunter. Der hält das Ganze für eher harmlos, gibt uns aber eine Adresse in Swakop, bei der wir morgen nochmal vorbeischauen können. Alles gut. Und mit einem leckeren Abendessen in Kücki’s Pub (gegrillte Austern in Knobi-Käse-Sauce und danach Seehecht mit Calamari) geht der Tag dann doch noch nett zu Ende.