Donnerstag, 05. Oktober 2017
Endlich wieder campen. Die letzten vier Tage waren schön. Aber zu lang und zu sehr „Zimmer“. Wir vermissen unser Dachzelt. Und freuen uns schon morgens darauf, dass wir da abends wieder reinkrabbeln können.
Erst einmal widmen wir uns aber sehr ausgiebig dem leckeren Frühstück auf La Petite Ferme. So ein Frühstück könnte mir beim Campen gerne jemand vorbeibringen … Wir packen zusammen, reihen uns in den Check Out-Stau an der Rezeption ein und machen uns gegen zehn Uhr auf den Weg nach Algerien.
Ja, Algerien. Ok. Algeria. Wir hatten die Campsite in den Cederbergen für zwei Nächte reserviert und waren gespannt, wie „südafrikanisch“ es werden würde. Algeria hat über 40 Campsites und ist für die Capetonians ein wunderbarer Wochenendausflug. Aber erst einmal mussten wir überhaupt dorthin kommen. Und das war ziemlich anstrengend …
Die Strecke von Franschhoek nach Algeria führt weitgehend über Teer. Das ist heute allerdings auch das Problem, denn die Südafrikaner haben offenbar gerade ein Straßenbau-Infrastruktur-Programm aufgelegt. Wir fahren von einer Baustelle zur nächsten. Und wer schon mal afrikanische Baustellen und den dazugehörigen one-way-stop-and-go-Verkehr erlebt hat, der weiß, dass das – ommmmmmm – eine sehr meditative Angelegenheit ist.
Meine Geduld ist auf jeden Fall erschöpft, als wir geschlagene 25 Minuten an so einer Baustelle warten müssen, bis es weitergeht. Der arme Dirk bekommt meine geballte schlechte Laune ab, als wir danach vergeblich versuchen, eine (vertrauenserweckende) Tankstelle in Citrusdal zu finden. Letztlich finden wir kurz danach eine direkt an der N7. Und meine Laune wird auch schon wieder besser.
Die letzten knapp zwanzig Kilometer nach Algeria sind Schotter, das gefällt uns sowieso besser und die Ausblicke von einer Passhöhe aus machen Lust auf mehr. Wir sind am frühen Nachmittag in Algeria, checken ein und beziehen Campsite No. 1. Die hatten wir bei der Buchung schon angegeben, weil sie so schön am Rand liegt. Tut sie auch. Herrlich an drei großen Bäumen. Viel Schatten. Blöd. Es ist nämlich ganz schön kühl …
Wir suchen uns hinter der Campsite ein doch halbwegs sonniges Plätzchen und verbringen den restlichen Tag mit Lesen. Die Plätze in Algeria sind kaum belegt, es ist relativ ruhig. Viel ruhiger jedenfalls, als wir erwartet hätten. Wir sind auf morgen gespannt. Freitag. Wochenendausflusgzeit.
Zum Abendessen grillen wir uns zwei Rumpsteaks, dazu gibt es Knobibrot und den Kadette Pinotage, den wir bei Kanonkop mitgenommen haben. Wir sitzen noch kurz am Feuer, verziehen uns dann aber bald mit den E-Books ins Zelt, weil es doch empfindlich kühl wird.