Von zu Hause nach Hause

Freitag, 07. Oktober 2016

Warten auf den Abflug am Flughafen von Windhoek, Namibia

ICH. WILL. HIER. NICHT. WEG. Wie immer nutzt mir das rein gar nichts. Wir haben gestern Abend noch eingecheckt, die Ausreiseformulare sind ausgefüllt und nach aktuellem Stand geht heute Abend kurz nach halb zehn tatsächlich unser Flieger nach Hause.

Das einzige, was gegen dieses blöde „Ich will lieber hierbleiben“-Gefühl hilft, ist die Planung der nächsten Tour. Vorerst haben wir aber heute Morgen noch ein paar Dinge zu erledigen. Der letzte Vormittag in Windhoek ist immer recht betriebsam.

Deshalb fährt Dirk nach dem Frühstück erst einmal bei Andreas Minz vorbei, um unsere Rechnung zu bezahlen. Und um durchaus auch nochmal klarzustellen, dass wir nicht sonderlich zufrieden waren. Nächstes Mal werden wir versuchen, den Landy doch bei Gunter Klein in den Service zu bringen.

Mittags fahren wir zu Markus nach Hohewarte. Ich mag den Kerl einfach, er ist richtig nett und zudem extrem witzig. Wir machen den Stellplatz für die nächsten 12 Monate klar und besprechen mit Markus, dass er uns, wenn der Landy wieder da ist, das Autoradio und den Gasdruckdämpfer für die Hecktür einbaut. Auch neue Reifen kann er uns besorgen und aufziehen. Perfekt!

Auf dem Rückweg besorgen wir im Liquor Store des Klein Windhoek Supermarkets zwei Flaschen namibischen Gin (nein, nur eine für uns, die andere bekommen die Großmänner). Und dann beginnt wie immer das große Warten. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen, lesen und diskutieren über die Tour 2017 (wenn der Landy hoffentlich wieder läuft).

Eine Idee spukt uns durch den Kopf. Warum denn nicht von Windhoek nach Kapstadt (und zurück, versteht sich) fahren? Das hatten wir früher immer mal überlegt, aber nie realisiert. Da kämen wir dann auch an Steinfeld vorbei … Das müssen wir daheim mal genauer planen.

Gegen vier geben wir das Auto bei Savanna zurück, ein Fahrer bringt uns zum Flughafen, einchecken, Passkontrolle, Lounge, Gin Tonic. Liebgewonnenes Standardprogramm mit einem Schuss Wehmut. Und auch wenn es zwischendurch nicht danach aussieht, sind wir am Ende fast pünktlich in der Luft. Auf dem Weg von zu Hause nach Hause. Schizophrenes Heimweh?! Oder bilaterales Fernweh?! Keine Ahnung. Heimfliegen fühlt sich richtig an, da warten liebe Freunde. Hierbleiben würde sich aber keinen Deut schlechter anfühlen …

Daheim warten zwei Kleine und zwei Große schon ganz gespannt darauf, was wir zu erzählen haben. Denn auch daheim hat sich herumgesprochen, dass diese Tour etwas anders war.. Wir waren nicht im Richtersveld. Und das ist extrem schade. Die ganze Aufregung um den Landy und die Tage mit dem Mietwagen haben uns durchaus gestresst. Und doch war das alles irgendwie schön. Die Bekanntschaft mit Martin und Ina. Die Tage auf Steinfeld. Das Alleinsein nur mit uns. Will sagen: Diese Tour wird uns lange in (guter!) Erinnerung bleiben.

Ladies and Gentlemen, welcome to Frankfurt …