Samstag, 24. September 2016
Das darf doch nicht wahr sein! Wir sind mit dem Landy auf dem Weg nach Keetmanshoop und können es nicht fassen. Eben zog das Auto noch wunderbar, am nächsten Hügel ist schon wieder ein deutlicher Leistungsabfall zu spüren. Und dieses Geräusch vorne links ist auch schon wieder da.
Dirk meint, das sei ein anderes Geräusch als vorgestern. Ist mir egal, das ist auf jeden Fall ein Geräusch, das da nicht hingehört. Schlimmer ist aber noch, dass der Landy einfach nicht zieht. Es fühlt sich an, als ginge einem alten Mann die Luft aus. Sch***! Wir schaffen es nach Keetmanshoop, kaufen kurz ein, holen Geld und machen uns dann – zum ersten Mal wirklich leicht frustriert – auf den Rückweg zur Steinfeld-Farm.
Martin kommt uns grinsend entgegen. Das Lächeln verschwindet allerdings, als ich ihm den Daumen nach unten zeige. Ihm kommt dasselbe Wort über die Lippen wie uns vorher auch schon … Er dreht eine kurze Runde mit uns und kann nur bestätigen, dass da leider immer noch etwas nicht stimmt. Aber Martin wäre nicht Martin, wenn er nicht gleich wieder Optimismus verströmen würde.
Wir machen es uns also mal wieder mit unseren E-Books gemütlich, während sich Martin an einem sonnigen Samstagnachmittag mit unserem Landy in seiner Werkstatt vergräbt. Kurz vor halb fünf kommt er dann mit unserem Landy angebraust. Im wahrsten Sinne des Wortes … „Do you want to cry or do you want to laugh?“
Des Rätsels Lösung war vermeintlich ein kaputter Turbo. Dass der alte kaputt war, steht außer Frage – das war mit bloßem Auge zu sehen. Und das erklärt auch, wo das ganze Öl hin ist, das plötzlich fehlte. Das hat der kaputte Turbo wunderbar durch den gesamten Auto-Kreislauf verteilt. Vielleicht, so die leise Hoffnung, erklärt das auch die Anlasser-Probleme.
Jetzt ist jedenfalls ein (fast) neuer Turbo drin, den hat Martin kurzerhand mal aus einem Motor ausgebaut, den er noch rumliegen hatte. Und in der Tat zieht der Landy jetzt wieder. Ok, das dachten wir gestern auch … Warten wir mal ab, wie sich das morgen darstellt. Aber vorsichtiger Optimismus wird ja wohl erlaubt sein.
Wir nutzen den Rest des Nachmittags, um mit dem Solarpanel noch ein paar Akkus zu laden und um ganz gepflegt mit einem Gin Tonic dem wunderschönen Sonnenuntergang zuzuschauen. Dieses Plätzchen hier ist wirklich toll und wir sind happy, dass Martin uns erzählt hat, er wolle hier eine echte Campsite bauen. Dann können wir zukünftig auch ohne kaputtes Auto herkommen 🙂