Dienstag, 04. Oktober 2016
Dass es in der Kalahari nachts aber auch immer so kalt werden muss. Es kostet uns einige Überwindung, zum Sonnenaufgang aufzustehen, aber wir sind ja keine Weicheier!
Am Wasserloch ist wenig los und auch die Löwen sind weg. Weder die Löwinnen noch der Pascha sind zu entdecken; unser Camp-Nachbar vermutet, dass sie auf der Jagd sind. Mit dem Fernglas sehen wir die kleinen Löwen zwar im Gebüsch herumtollen, aber Mami hat gesagt, sie sollen sich auf keinen Fall aus der Deckung wagen. Und daran halten die beiden sich auch.
Nach einer guten Stunde geben wir auf und drehen eine Runde um die Khiding-Pan. Die Strecke ist teilweise extrem wellblechig und auf der Pfanne herrscht tote Hose. Aber zumindest landschaftlich ist es eine schöne Rundfahrt.
Wir tuckern gemütlich nach Lesholoago, finden unsere Campsite – und acht junge Südafrikaner, die dort ihr Lager aufgeschlagen haben. Och nö, nicht schon wieder. Einer der Jungs erklärt uns das Problem: Sie haben eine ganze Woche gebucht und sollten für genau einen Tag auf die No. 1 wechseln. Aussage des DWNP: Wir hätten ausdrücklich Nummer 2 gebucht. Blödsinn!
Wir tauschen und nehmen die Eins. Die Südafrikaner sind sichtbar erleichtert und erzählen uns noch, dass irgendwo hinter unserer (neuen) Campsite eine Löwin mit Jungen wohnt. Ja bestens! Und tatsächlich finden wir etwa zehn Meter neben unserem A-Frame frische Spuren.
Wir grillen uns superleckeres Steak mit Bratkartoffeln. Gegen Abend beobachten wir amüsiert, wie sich Camper von den Nachbarpfannen in Reih und Glied am Wasserloch postieren. Löwen-Hoffnung. Wir haben keine Lust, uns einzureihen. Außerdem können wir ja im Zweifel losfahren, wenn sich etwas tut. Tut es aber nicht.
Als die Sonne schon untergegangen ist, humpelt eine einsame braune Hyäne über die Pfanne. Ein toller Anblick in rot-grauer Abendstimmung, leider absolut nicht fototauglich. Mit einem kühlen Bier sitzen wir abends am Feuer und fragen uns, ob da im Dunkeln wohl gleich eine Löwin um die Ecke linst…