Wir sind in Instandhaltung

Donnerstag, 08. Oktober 2015

Kaffee kochen auf der Campsite

Kaffee! Der neue Aufsatz für die Gasflasche funktioniert bestens und das bedeutet, dass ich endlich wieder meinen Morgen-Kaffee bekomme. Morgens mit einer Tasse Kaffee einfach in der angenehm warmen Sonne sitzen und den Tag ganz still anfangen. Ich mag das! Auf das Frühstück verzichten wir heute; wir sind beide noch pappsatt vom Abendessen. Wobei das nicht ganz stimmt: Dirk mümmelt ganz vergnügt ein paar Kekse. „Kekse gehen immer, das ist doch nichts zu essen!“ Hmm, vielleicht sollte ich ihm mein (frisch gewaschenes) Krümelmonster-T-Shirt schenken …

Auf geht’s Richtung Otjiwarongo. Wir wollen dort im Spar (übrigens „Theos Super-Spar“ :)) schon mal ein paar Vorräte auffüllen. Während Dirk sich also ins chaotische Getümmel eines afrikanischen Supermarkts stürzt (zwei Stromausfälle während des Einkaufs inklusive), bleibe ich mal wieder im Auto, damit gar nicht erst jemand auf die Idee kommt, sich daran zu schaffen zu machen. Mit all unserer Fotoausrüstung und allen Papieren ist uns das trotz Parkplatz-Security immer zu heikel.

Natürlich dauert es keine fünf Minuten, bis ich Gesellschaft habe. Stephan und seine Kumpel wollen mir Makalani-Nüsse verkaufen und das mit dem alten Trick: „Hallo, ich heiße Stephan. Wie heißt du?“ Ich verrate ihm meinen Namen – und auch gleich, dass er diesen Namen gar nicht erst auf eine Nuss schnitzen muss, die er mir dann mit treuem Blick zum Kauf anbietet. Er ist erst einmal verdutzt, gibt sich dann aber (vorerst) zufrieden und fängt Small Talk an.

Als sich herausstellt, dass wir aus Deutschland kommen, wechselt er vom Englischen ins Deutsche und das überraschend gut. Ja, ja, sein Groß-Groß-Groß-Groß-Vater (oder so ähnlich) sei Deutscher gewesen. Ich verkneife mir ein Grinsen. Stephans Haut ist dunkelstes Dunkelbraun.  Er probiert es nochmal mit den Nüssen. Ob ich nicht doch eine haben wolle? Nein, danke. Na gut, dann weiter Small Talk, diesmal das nächste Lieblingsthema: Kinder. Er hat eine zweijährige Tochter, Lisa, die aber bei der Oma wohnt.

Nächster Versuch: Ob er mich etwas fragen dürfe? Na klar, ich ahne, was kommt. Ich könne ihm doch zwanzig Namibia-Dollar geben. Nett, aber sehr deutlich, gebe ich ihm zu verstehen, dass ich mich gerne mit ihm unterhalte. Dass er aber definitiv kein Geld von mir bekommt. Spannenderweise ist das für ihn ok und wir plaudern weiter. Nach einer knappen Dreiviertelstunde kommt dann auch Dirk mit den Einkäufen zurück …

Wir haben uns das Okahandja Country Hotel ausgesucht. Vor uns checkt eine Reisegruppe ein, die wir für Inder halten. Peinlich, peinlich, später stellt sich heraus, dass es Afrikaner (Namibier?) sind. Und die doch beträchtlichen Ausmaße vor allem der Frauen in dieser Gruppe sorgen dafür, dass Dirk den von den Indern bevölkerten Swimming Pool kurzerhand in „Hippo Pool“ umbenennt. Bei einem Rock Shandy versucht Dirk dann, die aktuellen Koordinaten an die Website zu schicken. Und scheitert beinahe an der Auto-Korrektur seines Handys: Aus „Okahandja“ wurde da erst einmal „Instandhaltung“ 🙂

Als Zwischenstopp ist das Okahandja Country Hotel absolut in Ordnung. Wir fühlen uns zwar seltsam, in einem Zimmer zu wohnen – so richtig mit Tür und Wänden und Dach – aber die Kühle im Zimmer ist durchaus mal eine willkommene Abwechslung zu sonnig-heißen Nachmittagen auf Campsites. Wir essen abends sehr lecker und schon wieder viel zu viel. Ich schaue mir danach noch das Desaster-Spiel gegen Irland im Live-Ticker an (RTL empfängt man hier leider nicht) und Dirk kämpft mitten in der Nacht, immerhin erfolgreich, mit der Klimaanlage. So ein Dachzelt ist halt doch schöner und besser klimatisiert 😉

One thought on “Wir sind in Instandhaltung

  • 11. Oktober 2015 at 22:11
    Permalink

    Gibt es davon noch ein Hippo-photo. ?

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