Wasserdurchfahrt nein danke

Dienstag, 29. September 2015

Camping am North Gate

Wahnsinn! Die ganze Nacht durch war die afrikanische Tierwelt lautstark zu hören. Hippos, Hyänen, Paviane – ob wir den Löwen wirklich gehört haben, darüber sind wir uns morgens nicht ganz einig. Diese Geräusche sind es, die wir auf unseren Touren so lieben und warum für uns auch nur noch Campen in Frage kommt.

Wir verlassen heute Third Bridge und nehmen Kurs auf das North Gate. Die Strecke schwankt zwischen fürchterlich rumpelig nervig und landschaftlich traumhaft schön. Das große Aber: Wir sehen schon wieder kaum Tiere. Okay, die Elefantenherde gestern war wirklich beeindruckend. Aber so ein paar andere Sichtungen würden wir schon auch noch mitnehmen.

Wir machen einen Abstecher zu den Paradise Pools, die allerdings zu dieser Jahreszeit ziemlich auf dem Trockenen liegen und peilen dann die Dombo Hippo Pools an. Die sind angeblich häufiger mal nicht erreichbar, weil die Wasserdurchfahrten dann nicht zu meistern sind. Und tatsächlich, ein paar Kilometer vorher erreichen wir eine Stelle, an der vermeintlich nichts mehr geht. Auf der anderen Seite stehen bereits Südafrikaner, die überlegen, wie sie da jetzt wohl durchs Wasser kommen …

Wir versuchen erst einmal eine andere Stelle zum Durchfahren zu finden – Fehlanzeige! Also zurück. Da stehen inzwischen drei Autos; einer hat es bereits geschafft und steht auf unserer Seite, die anderen zögern noch. Wir unterhalten uns kurz mit einem der Jungs aus dem Auto, das bereits durchgefahren ist. Sie sind zu viert und kommen vom North Gate; das ist nicht die erste knifflige Wasser-Durchfahrt seit dem Morgen und sie sind leicht gestresst. Vor allem, weil sie auch keine vernünftige Karte vom Moremi dabei haben und offenbar ohne technische Hilfsmittel zu navigieren versuchen.

Uns ist das zu heikel, wir drehen um und folgen dem Schild „Khwai Dry Route“. Das ist aus der anderen Richtung leider nicht ausgeschildert, weswegen die Jungs ein bisschen Wasser-Erfahrung sammeln durften … Wir tuckern so vor uns hin, als Dirk zur Seite fährt um ein anderes Auto hinter uns vorbeizulassen. Es sind wieder die Jungs. Mit der Frage, ob das denn die richtige Straße zum South Gate sei. Ups. Nein Jungs, das ist genau die entgegengesetzte Richtung. Um die Verzweiflung etwas zu mildern, schenken wir ihnen unsere Shell-Karte vom Moremi 😉

Bis zum North Gate herrscht tiertechnisch wieder Flaute. Wir beziehen unsere Campsite – was zehn Minuten später auch ein schweizer Paar mit zwei Kindern tun möchte. Wir haben beide eine Bestätigung für Campsite No. 1. Na super. Das wird chaotisch und wir haben eigentlich keine Lust, die Campsite zu teilen (auch wenn die Schweizer einen sehr netten Eindruck machen und Landy fahren :)).

Aber weit gefehlt, wir bekommen eine Lehrstunde in botswanischer Organisationskunst. Kaum haben die Schweizer am Gate reklamiert, kommt ein paar Minuten später der Camp Manager vorbei. Mit Camp-Listen, Telefon und jeder Menge Tatendrang. Ja, da sei ein Fehler passiert. Die Schweizer hätten No. 1, wir seien eigentlich auf No. 2 gebucht. Problem gelöst. Und das nach nicht einmal zehn Minuten! Und die Schweizer sind auch noch so nett und lassen uns die No. 1. Dann müssen wir nicht unseren Kram wieder einpacken und umziehen.

Es wird ganz schön heiß. Als das Thermometer mal kurz in der Sonne liegt, steigt es gleich auf deutlich über 40 Grad. Und weil es im Moremi ja sowieso keine Tiere für uns gibt, beschließen wir, den Nachmittag auf der Campsite zu verbringen statt zu einem Game Drive im heißen Auto aufzubrechen. Und wenn wir nicht mehr rausfahren, dann können wir ja auch endlich mal den Whisky probieren, den wir in Frankfurt im Duty Free besorgt haben. Bruichladdich Organic Barley. Lecker!

Es wird ein entspannter Nachmittag, der fließend ins Abendprogramm übergeht. Grillen, diesmal Lamm-Chops und Schafskäse, dazu einen Welbedacht Pinotage. Hach, was geht es uns schlecht …

 

Sonnenutergang am North Gate Moremi

Zeit für den Sundowner …

North Gate Moremi

Welcome to North Gate

Campsite No. 1 North Gate Moremi

Campsite No. 1 North Gate Moremi

One thought on “Wasserdurchfahrt nein danke

  • 4. Oktober 2015 at 12:40
    Permalink

    Irgendwie sehen die Campsites ein bissl aus wie ein Rastplatz im Mittelgebirge in D.?

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