01. Oktober 2010: Inseln in Sicht? Fehlanzeige. Oder doch nicht?

Na prima, so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir wollten mit einer Dhow zur Insel Magaruque fahren und dort den Tag verbringen. Und für die zu erwartenden Postkartenmotive brauchten wir natürlich strahlenden Sonnenschein. Der war aber nicht zu sehen, als wir um viertel nach sechs aus dem Fenster schauten. Stattdessen sahen wir – nichts. Es war unglaublich dunstig, die Inseln, die sich sonst klar am Horizont abzeichneten, waren verschwunden. Und die einzige Änderung in Sicht: hereinziehende dunkle Wolken.

Aber Afrika hat uns in vielen Dinge gelehrt: Relax, das wird schon. Wurde es auch. Wir kamen (durch eigene Schuld – Thema Kommunikation zwischen Männlein und Weiblein) eine Viertelstunde zu spät bei Sail away-Safaris an. War aber kein Problem, eine kurze Einweisung, dann konnten wir aufs Boot. Wo acht weitere Ausflügler und die dreiköpfige Crew schon warteten. Wie peinlich! Niemand nahm uns die Verspätung übel, die Stimmung war gut. Die anderen acht waren Teil einer deutschen Overlander-Gruppe und durchweg sehr nett. Also auf nach Magaruque. Über glasklares, türkisfarbenes Wasser (ganz ruhige Fahrt – toll für mich!), während der „Chef“ Kaffee ausschenkte und schon mal die Krabben fürs Mittagessen vorbereitete.

Bazaruto-Archipel

Postkartenkitsch und Fotorausch

Als wir nach einer guten Stunde ankamen, war klar: Die Sonne würde den Dunst besiegen und uns einen wunderschönen Tag bescheren. Wir spazierten ein gutes Stündchen den Strand entlang, immer wieder begeistert von den toten Bäumen, die von Sonne, Salz und Wind ganz weiß waren und zusammen mit dem blauen Meer und dem hellen Sand tolle Fotomotive abgaben. Dirk schnorchelte danach noch kurz, bevor wir uns das leckere Mittagessen schmecken ließen.

War das lecker – und irgendwie herrlich dekadent: Da saßen wir an einem Traumstrand und aßen gemütlich Salat und Reis, dazu eine Tomatensoße mit frischen Calamari, gegrillten Big Eye Kingfish (Großaugenmakrele) und Riesenkrabben. Und das alles zubereitet auf einer einzigen Feuerstelle auf dem Boot. Warum auch immer – wir waren rundum zufrieden.

Der Nachmittag verging erneut mit Schnorcheln, Fotografieren, einfach genießen. Auf der Rückfahrt – diesmal mit gehissten Segeln, sehr fotogen – gab es dann auch noch frisches Popcorn. Sensationell. Wir waren zum Sonnenuntergang zurück in der Casa Rex, duschten Sand und Salz ab und freuten uns schon wieder auf das Abendessen: Squid in Garlic and Lemon Butter, dazu ein kühler südafrikanischer Weißwein. Weitere Kommentare überflüssig.

Bazaruto-Archipel, Strand