Touristen verzweifelt gesucht

Kirche San Francesco in Assisi

Umbrien ist uns zu leer

Dienstag, 31.03.2015

Wir sind die einzigen Gäste auf Malvarina und das wundert uns. Schließlich sind Osterferien und Malvarina steht auf TripAdvisor ziemlich weit oben. Zufall vermutlich. Denken wir da noch. Wir frühstücken absichtlich eher früh (Toast, hausgemachte Limonenmarmelade, Kuchen) und brechen dann auch zügig auf nach Assisi, wo wir vor den erwarteten Touristenbussen ankommen wollen. Touristenbusse? Welche Busse? Fehlanzeige! Außer jeder Menge Schulklassen sind wir in Assisi fast alleine. Wie kann das denn sein? Langsam irritieren uns die fehlenden Touristen …
Assisi gefällt uns, es ist ein netter Ort mit kleinen Gässchen, unglaublich vielen Kirchen und natürlich der berühmten Kathedrale San Francesco. San Francesco ist architektonisch ein durchaus spannender Bau, vor allem, weil hier drei Kirchen übereinander gebaut sind. Schade ist allerdings, dass auch nur ansatzweise sakrale Atmosphäre wegen der lärmenden Schulklassen überhaupt nicht aufkommt. Wir sind aber ohnehin leicht genervt, weil man nicht fotografieren darf und es auch keine Möglichkeit gibt, Photo Tickets zu kaufen, wie das andernorts häufig üblich ist. Also dann eben nur ein (wohlgemerkt erlaubtes) Foto vom Innenhof und von außen, das muss reichen.

Nachmittags brechen wir bei strahlendem Sonnenschein zu einer Tour durch kleine umbrische Dörfer auf. Von Bevagna fahren wir über Montefalco nach Spoleto. Lauter kleine Orte, durch die man gemütlich spazieren kann – und weil sie alle auf und um Hügel erbaut sind, gibt es in Spoleto sogar eine laaaaaaange Rolltreppe, mit der man nach oben fahren kann. Das ist ziemlich schräg, aber wir sollten noch lernen, dass die Italiener (zumindest dort unten in der Ecke) eine Schwäche für lange Rolltreppen haben. Zwischenfazit: Umbrien ist nett. Nicht mehr, nicht weniger.

Wir suchen uns zum Abendessen eine kleine Weinhandlung in Spelo. Zum einen würden wir eine Portion wie gestern nicht schon wieder schaffen, zum anderen haben wir – berechtigt oder nicht – das Gefühl, dass Claudio nicht glücklich wäre, wenn wir erneut so kurzfristig auf Malvarina essen wollten. Mit dem kleinen Weinladen sind wir sehr zufrieden, die Leute sind freundlich, das Essen ist lecker und die Portionen endlich einmal gut zu schaffen.