TokTokkie-Trail! Heute! Es hatte sich in der Tourplanung so ergeben, dass Anfang und Ende des TokTokkie-Trails auf unsere Hochzeitstage fielen. Und das passte doch irgendwie perfekt, denn zwei Tage unter freiem Himmel im NamibRand-Gebiet, das ist für uns eine Aussicht, die nur schwer zu toppen ist. Außer vielleicht von der Central Kalahari oder wildem Campen im Damaraland (wobei wir diese Erfahrung erst noch machen würden). Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir in Koiimasis auf und waren kurz nach ein Uhr am TokTokkie-Basislager, wo bereits vier weitere Tourteilnehmer gerade von Hilke, unserer Führerin für die nächsten beiden Tage, begrüßt wurden.
Wir bekamen einen Light Lunch, beschnupperten uns schon mal gegenseitig – Uschi und Jens aus der Nähe von Hamburg und Flemming mit seinem Sohn Tim aus dem Schwäbischen. Und warteten. Und warteten. Zwei Personen fehlten noch, offiziell sollte der Trail um 14 Uhr starten. Nun ja, es wurde viertel vor drei, bis Christophe und Nhu – frisch vermählt auf Hochzeitsreise – endlich ankamen. Ja, wir waren in Afrika, da gehen die Uhren sowieso anders und wir hatten ja keine Eile. Aber trotzdem … Meine Vorurteile gegenüber Belgiern konnten die beiden jedenfalls leider nicht ausräumen.
Es war eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die sich da auf den Weg machte. Wir fuhren mit dem Landy ein paar Kilometer in die Dünen und dann, endlich, endlich begann der Trail und wir stapften wacker durch den roten Sand. Es war heiß, der Sand war weich, wir hatten den ganzen Tag nur rumgesessen – und nach nicht einmal einer Stunde war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich den TokTokkie-Trail niemals überleben würde! Wir liefen noch eine gute weitere Stunde bis zu unserem ersten Camp. Und da war meine Erschöpfung schlagartig einfach weg. Ja, wir lieben das NamibRand-Gebiet. Aber der Ausblick vom Camp aus verschlug uns mit seiner Schönheit die Sprache.
Ein Blick in die Weite der Namib, ein liebevoll gedeckter Tisch unter freiem Himmel und unser „Zimmer“: zwei Betten, zwei Hocker, eine Waschschüssel und eine Öllampe. Um uns herum die Wüste, über uns später der Sternenhimmel. Nicht übel für einen Hochzeitstag. Wir duschten – natürlich auch Open Air -, genossen den Sundowner und ließen uns das Abendessen schmecken (dem allerdings leider etwas Salz fehlte). Und dann, ja dann kuschelten wir uns in die erstaunlich warmen und bequemen Bed Rolls und schließen unter Abermillionen leuchtender Sterne ein.
Klingt kitschig, war kitschig – und einfach nur schön.
Von Regina erfuhren wir übrigens später, dass unser Hochzeitstag der elfenbeinerne war – ganz passend für Afrika und wie gemacht als Überschrift für diesen Tag 🙂