Wir hatten uns schon im Herbst für La Palma entschieden – und trotzdem die größten Probleme gehabt, noch eine Flug zu bekommen. Dank intensiver Hilfe durch Las Casa Canarias, bei denen wir auch Häuschen und Mietwagen gebucht hatten, bekamen wir dann doch noch zwei Plätze im Flieger: La Palma, wir kommen!
21.03.2008 – 28.03.2008: eine Woche Auszeit
Anreise mit Hindernissen
Der Hinflug sollte uns direkt von Frankfurt nach Santa Cruz bringen. Sollte … Drei Tage vor Abflug dann die Nachricht: Auch der Hinflug würde über Fuerteventura gehen und damit eine gute Stunde später als geplant erst auf La Palma landen. Ärgerlich, aber sei’s drum. Es wurde dann noch etwas mehr Verspätung, weil uns am Karfreitag ein Schneeschauer in Frankfurt festhielt. Auf La Palma konnten wir dann aber gleich in der Gepäckhalle unseren Mietwagen in Empfang nehmen, die Taschen kamen zügig auf dem Band angerollt, jetzt war Urlaub. Oder?!
Wie in der Buchungsbestätigung gefordert, riefen wir den Vermieter unseres Häuschens an um anzukündigen, dass wir nun am Flughafen losfahren würden. Er zögerte, fragte nochmal nach – und legte dann auf mit den Worten: „Ich rufe sie gleich zurück!“ Au weia, das klang nicht gut. Er hatte sich im Tag geirrt, das Häuschen war noch belegt – was dramatisch klang, war eigentlich ein Glücksfall, denn er lud uns ein, im Lokal seiner Frau, direkt am Meer, zu Abend zu essen, während er das Häuschen auf Vordermann brachte.
Perfekt – ein Auftakt mit Tapas und dann die Begeisterung über das Häuschen. Was chaotisch begann, versprach nun doch allmählich ein entspannter Urlaub nach unserem Geschmack zu werden.
Alle Wetter … an einem Tag …
Es war uns klar, dass La Palma uns keine volle Woche Sonnenschein bescheren würde. Dazu war es zu früh im Jahr und die Insel, die Isla Verde, könnte ihrem Namen ohne ordentliche Regenfälle nicht gerecht werden. Dass wir allerdings an einem Tag Sonnenschein, blauen Himmel, dichten Nebel und Eisregen erleben würden, damit hatten wir nicht gerechnet.
Wir hatten jeden Tag Sonnenschein, vor allem gegen Abend klarte es regelmäßig auf. Wir hatten jedoch auch fast jeden Tag dunkle Wolken und nicht selten ein paar Regentropfen. Zumindest auf unserer Seite der Insel – auf der Ostseite waren die vereinzelten Tropfen dann regelmäßig ein dichter Regenvorhang. Anschaulicher als auf La Palma lässt sich die Funktion von Bergen als Wetterscheide wohl kaum erklären!
Alles in allem war das Wetter völlig in Ordnung. Und den vorletzten Tag haben wir sogar bei strahlendem Sonnenschein mit Gambas, Tortilla und einer kühlen Flasche Weißwein an unserem Pool zugebracht …
Hallo Straße?!
Es war uns durchaus klar, dass La Palma sehr bergig ist. Es war uns auch klar, dass damit die eine oder andere Steigung verbunden sein würde. Es war uns jedoch nicht klar, dass die Straßen so steil sind, dass man sie erst sieht, wenn das Auto langsam nach vorne kippt …
Zugegeben, das ist ein kleines bisschen übertrieben. Aber nur ein ganz kleines Bisschen. Die Straße zu unserem Häuschen war tatsächlich erst zu sehen, wenn man an der „Kante“ stand. Und beim Wandern, ja, da merkte man die Steigungen, gerade in den Barrancos, ziemlich schnell in den Waden.
Vulkane, Schluchten, kleine Sträßchen
Obwohl die Insel recht klein ist: Langeweile kommt auf La Palma so schnell nicht auf. Wandern kann man immer und überall, Barrancos rauf und runter, die Örtchen sind hübsch, mit engen Gässchen, Treppen und Brunnen – Fotomotive, ganz klar. Landschaftlich reizvoll ist natürlich vor allem der Kontrast zwischen dem tiefblauen Atlantik und der grünen Insel, am besten noch mit einem Drachenbaum im Vordergrund. Und die karge Vulkanlandschaft im Süden ist ein spannender Kontrapunkt zur ansonsten blühenden Insel.
Die Wege auf den Vulkan sind allerdings steil (okay, das ist nichts neues auf La Palma), sie sind steinig (rutschig!) und an einigen Stellen sehr schmale Grate – das ist dann nicht mehr ganz so witzig, wenn man oben auf dem Vulkan auf einem solchen Grat steht und ein derart heftiger Wind weht, dass man nicht sicher ist, ob der nächste Schritt auch trifft …
Tapas, Tapas, Tapas!
Wir wollten die eine Woche vor allem zur Erholung nutzen. Und dazu gehört für uns beide natürlich immer gutes Essen und guter Wein. Beides findet sich auf La Palma problemlos: Tapas in Tazacorte, Croquetas de Atún an „unserem“ Kiosko in Tijarafe, Gambas, Tortilla und nicht zu vergessen das frische Obst, das uns unser Vermieter vorbeigebracht hatte.
Dazu ein Glas Wein, ein gutes Buch und zwischendurch immer wieder mal ein Blick auf den Sonnenuntergang, ganz ehrlich: Braucht man noch mehr? Wir jedenfalls haben uns damit rundum wohl gefühlt und waren durchaus traurig, dass die eine Woche schon wieder um war.
Fazit: La Palma ist unglaublich steil, eigentlich fast zu steil für uns. Aber die Insel ist auch sehr, sehr schön – und das Häuschen und der Kiosko sorgen dafür, dass man die steilen Wege schnell vergisst. Wir würden sofort wieder in den Flieger steigen!
Mehr Fotos von La Palma finden sich übrigens unter Fotogalerie > Touren in Europa > La Palma 03/2008