Montag, 25. März 2024
Es ist kalt. Das Thermometer vermeldet einige Grade unter Null. Uns kommt es nach den letzten Tagen aber durchaus warm vor. Wer Windchillfaktor erleben will, der ist auf Island genau richtig.
Nach dem Frühstück brechen wir zu einer Erkundungstour auf. Ist das schön hier! Wir blinzeln geblendet in die wunderbare Schneelandschaft rund um den Mývatn-See und sind einfach hin und weg. Und denken schon darüber nach, wie es denn wäre, auf einer nächsten Islandreise diese Ecke mal im Herbst zu besuchen …
Eigentlich wollen wir heute Morgen als Erstes zum Visitor Center in Skútustaðir, um Informationen zum Zustand der Straßen rundherum zu bekommen. Bis dahin schaffen wir es aber erst einmal nicht, denn es ist alles viel zu schön, wir müssen unbedingt anhalten, ein bisschen rumspazieren und Landschaft, Wetter, Wohlgefühl zu genießen.
Irgendwann erreichen wir dann doch noch Skútustaðir, wo die nette Dame im Visitor Center meint, alle Straßen seien befahrbar. Damit ist das ja schon mal geklärt. Und wenn wir gerade da sind, dann nehmen wir den Spaziergang zwischen den Pseudokratern doch auch noch mit. Ich weiß, ich wiederhole mich – aber es ist so schön!
Inzwischen zieht eine leichte Schleierbewölkung auf. Die verdeckt zwar nach und nach den blauen Himmel, sorgt aber auch für ein diffuses Licht, das in dieser sowieso leicht mystischen Landschaft umso spannender wirkt. Nach einer knappen Stunde an der herrlich frischen Luft tuckern wir weiter zum Lavafeld nach Dimmuborgir.
Wahnsinn, was hier an Lavagesteinsformationen herumsteht. Leider ist hier das Licht wirklich schlecht, die Sonne ist weg, der Himmel weiß-grau; wir entscheiden uns für einen halbstündigen Rundgang durch die Lavagebilde – doof nur, dass der Weg nicht Schaube-tauglich ausgeschildert ist, so dass wir kurzzeitig etwas verloren durch die Landschaft irren …
Den Aufstieg zum Hverfjall-Vulkan schenken wir uns. Der wäre uns bei „normalem“ Wetter vermutlich schon zu steil; wobei uns die Aussicht vom Kraterrand schon locken würde. Bei Eis und Schnee (und ohne Spikes) scheint uns das aber erst definitiv eine nur sehr begrenzt spaßige Aktion zu sein. Wir steuern lieber das Geothermalgebiet Hverarönd an.
Es zischt, es dampft, es stinkt, es blubbert. Man bekommt eine leise Idee davon, was da unter der Erde los ist. Dem Hinweis „bitte auf den Wegen bleiben“ folgen wir gerne, wir wollen ja nicht einbrechen und verkochen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan, weil der Wind uns teilweise komplett in die Dampfwolken einhüllt und wir genau gar nichts sehen.
A propos Wind: Der bläst inzwischen sehr kräftig und sorgt dafür, dass die gefühlte Temperatur gleich mal um zehn Grad sinkt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird das ungemütlich. Und so beschließen wir, den Tag einfach ganz gemütlich im Hotel ausklingen zu lassen.
Wir lesen eine Weile, machen es uns später an der Hotelbar gemütlich und spielen eine Runde MyCity, bevor wir zum leckeren Abendessen übergehen. Das Wetter gönnt uns die Gemütlichkeit; es ist komplett bewölkt. Chancen auf Nordlichtsichtung bei Null. Dann bleiben wir mal schön drinnen im Warmen.