Schlechtes Wetter? Wo?

Samstag, 23. März 2024

eisige landschaft bei hofsstaðir, island, märz 2024

Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel. Als wäre nie etwas gewesen. Wir trauen unseren Augen kaum, als wir morgens aus dem Fenster schauen. Die Laune ist bei so einem Ausblick natürlich bestens. Und das ändert sich auch bis zum Schlafen gehen nicht mehr.

Fröhlich schlittern wir über den vereisten Weg zum Farmhouse, frühstücken in aller Ruhe und können uns an dem Ausblick gar nicht sattsehen. Das Hofsstaðir Country Hotel gefällt uns unglaublich gut. Hierher würden wir auch im Sommer oder Herbst gerne noch einmal kommen. Überhaupt … wir hatten ja mit eher spartanischen Unterkünften gerechnet; das war zumindest die Erfahrung unserer bisherigen Island-Touren. Das hier, wie auch schon das Hotel in Reykjavik, überrascht uns absolut positiv (und das wird auch bis zum Ende so bleiben).

island-pferd mit sturmfrisur, hofsstaðir, märz 2024

Wir nutzen das geniale Wetter, um die Gegend zu erkunden, amüsieren uns über Island-Pferde mit Sturmfrisur und sind einfach hin und weg von dieser wunderschönen Winterlandschaft. In der Sonne ist es fast warm; der Wind lässt die Finger beim Fotografieren allerdings sofort so eisekalt werden, dass sie schmerzen. Wenn ich mal wieder am Straßenrand aus dem Auto springe, weil ich unbedingt ein Foto machen muss, bleibt Dirk immer öfter lieber drinnen sitzen.

island-pferde in der landschaft, bei hofsstaðir, märz 2024

Nachmittags wagen wir uns an ein paar Flüge mit der Drohne, das ist – trotz einiger Übungsflüge zu Hause – immer noch ungewohnt. Aber es macht Spaß und wir hoffen, dass wir noch ein paar Gelegenheiten dazu bekommen. Wir sind am Ende durchgefroren, wollen aber gar nicht rein, denn es ist so traumhaft draußen. Irgendwann gehen wir dann aber doch zum Auftauen in unsere Hütte, lesen ein bisschen und freuen uns auf das Abendessen.

kirche bei hofsstaðir, märz 2024

Bei eben diesem, erneut sehr leckeren Abendessen beobachten wir nebenbei die Polarlichtvorhersage. Da könnte heute etwas gehen …Wir hatten uns gestern noch eine Flasche Rotwein mitgenommen und die zweite Hälfte davon trinken wir jetzt gemütlich in unserer Hütte. Wobei „gemütlich“ dabei nicht unbedingt etwas mit ruhigem Sitzen zu tun hat, denn ich springe alle paar Minuten auf und spähe aus der Tür, ob sich da nicht vielleicht doch Nordlichter zeigen. Dirk grinst, lästert und mummelt sich in seinem Sessel ein.

„Also ich gehe jetzt raus und fotografiere“. „Ja, ja, geh ruhig, ich warte hier im Warmen.“ „Okay, aber dann verpasst du das Nordlicht.“ Es braucht einen kurzen Moment, bis die Botschaft ankommt, dann aber springt Dirk auf und ist am Ende noch vor mir draußen. Tatsächlich. Ein grünes Band am Himmel. An einem Himmel, der noch gar nicht richtig dunkel ist, weil die Sonne auf Island Ende März schon wieder so spät untergeht.

nordlich bei hofsstaðir, island, märz 2024

Das Nordlicht um uns herum ist flüchtiger als die Nordlichter, die wir zuletzt in Schweden und auch in Norwegen gesehen haben. Aber dafür taucht immer wieder rund um uns herum irgendwo ein grünes Band, ein grüner Vorhang, ein grüner Kreisel auf. Wieder staunen wir. Nordlicht schauen macht süchtig. Und glücklich. Was für ein wunderbarer Tag.

nordlich bei hofsstaðir, island, märz 2024 nordlich bei hofsstaðir, island, märz 2024