Dienstag, 28. März 2023
Wir kommen uns irgendwie ein wenig verloren vor. Alleine stehen wir vor dem kleinen Flughafen von Coca, auf dem wir kurz vorher gelandet sind. Alle anderen sind weg. Nur uns wollte niemand mitnehmen.
Der Flug von Quito hierher dauert nicht einmal eine halbe Stunde. Und der Flieger ist vollgepackt mit Touristen, die, so wie wir, ein paar Tage im Regenwald verbringen wollen. Vor dem Flughafen warten die Guides der verschiedenen Lodges, um ihre Gäste in die bereitstehenden Minibusse zu verfrachten. Dummerweise ist von der Sani Lodge niemand zu sehen …
Dank der guten Reiseunterlagen, die Franziska uns zusammengestellt hat, haben wir aber eine Telefonnummer der Sani Lodge. Und die rufen wir an. Es klärt sich alles auf. Eric, unser Guide für die nächsten Tage, hatte noch kurz andere Gäste versorgt. Ein paar Minuten später kommt er auch schon mit einem Taxi angerauscht. Und ansonsten hätte uns einer der anderen Guides mitgenommen – hey, die Ecuadorianer sind so nett, so hilfsbereit. Hier gehst du einfach nicht verloren.
Wir fahren durch Coca bis ans Ufer des Napo Rivers, von wo aus wir zu einer Fahrt mit dem Motorboot starten. Mit dabei sind Ian und Aline, mit denen wir in den nächsten Tagen eine Minigruppe bilden werden. Der Begriff „Schnellboot“ passt ziemlich gut, denn unser Captain rauscht mit 50 Sachen über den Fluss. Es fängt leider an zu regnen – macht nichts, wir bekommen Regenponchos. Und die brauchen wir in den nächsten Tagen noch einige Male …
Nach gut zwei Stunden stoppen wir – und krabbeln aus dem Boot auf in den matschigen Boden gehauene Stufen. Wir bekommen einen ersten Eindruck von der schwülen Hitze im Regenwald. Puh. Nach nicht einmal zehn Minuten Fußmarsch durch den Wald steigen wir um in ein Kanu. Eric und Nelson, unser „Bootsmann“ für die nächsten Tage, schnappen sich die Paddel und los geht’s.
Es ist toll, so durch durch den Regenwald zu gleiten. Wir lassen Pflanzen, Geräusche, Gerüche auf uns wirken. Unterwegs lernen wir auch den Hoatzin, den „stinky turkey“ kennen. Ein witziger Vogel. Nur olfaktorisch eben … lassen wir das. Eine halbe Stunde und einen vergeblichen Versuch von Eric, uns ein Faultier zu zeigen, später, kommen wir an der Sani Lodge an. Wir bekommen einen kühlen Welcome Drink, beziehen unsere Hütte und freuen uns einfach, hier zu sein.
Und dann macht der Regenwald seinem Namen alle Ehre. Es regnet. Nein, es gießt in Strömen. Wir treffen uns wie geplant um halb vier mit Eric, Nelson, Aline und Ian, aber aus der geplante Kanufahrt wird erst einmal nichts. Eric will uns unbedingt im Wald ein paar Affen zeigen; ich gebe allerdings irgendwann den Spielverderber, weil es um uns herum blitzt und in ohrenbetäubender Lautstärke donnert.
So bleiben wir also auf dem überdachten Steg und sichten von dort aus die ersten Vögel und Kaimane. Als der Regen gegen halb sechs dann doch ein Einsehen hat, drehen wir noch eine kleine Runde in der Lagune. Abendessen um halb sieben. In der Sani Lodge ist der Tag durchgetaktet.
Wir schaffen es tatsächlich vorher noch, zu duschen und an der Bar einen Cocktail zu trinken. Dann widmen wir uns dem unerwartet leckeren Abendessen. Und gehen schnell schlafen – das Frühstück ist für fünf Uhr angesetzt!
Unsere Route in MyMaps
Ihr macht wirklich etwas Unvergessliches. Es ist einfach schön!