Als wir nach dem Frühstück an der Straße auf Chris warteten, stellte sich heraus, dass noch zwei weitere Paare aus dem Intermezzo die Little Five-Tour gebucht hatten. Praktisch für Chris, denn so musste er außer uns nur noch ein weiteres Paar – zwei seltsame Holländer – einsammeln und schon war das Auto voll.
Wir fuhren in die Dünen, wo wir Douglas mit einem zweiten Wagen voller gespannter Touris trafen, dann ging es los. Wir hatten die Tour bereits 2006 und 2008 mit Chris Nel gemacht und mussten schmunzeln, weil er seit unserer letzten Fahrt sein Einleitung mit dem Käfermüsli noch weiter ausgebaut hatte. Wie immer war Chris voller Elan, zeigte totalen Einsatz, regte sich gnadenlos über die Quadbiker auf und war sichtlich froh, dass nun endlich etwas gegen die rücksichtslose Zerstörung der Namib unternommen wird. Und ganz ehrlich: Auch wir waren glücklich, als wir diese Meldung vor ein paar Monaten in der AZ gelesen hatten.
Der Himmel war grau verhangen, das beunruhigte uns doch ein wenig. Beim letzten Mal hatte dies dazu geführt, dass Chris große Schwierigkeiten hatte, die Little Five zu finden. Es war einfach zu kalt gewesen. Diesmal begann die Tour aber gleich sehr erfolgreich, wir bekamen eine White Lady Spider zu sehen. Es wurde von Minute zu Minute spürbar wärmer und auch Chris kam auf Betriebstemperatur – aus dem fahrenden Auto heraus sprang er in die Dünen und fing Geckos, Lizards, Skinks ein. Allein für diese Performance würden wir die Tour immer wieder machen 😉 Zum Abschluss tanzte Chris dann noch mit einer Peringuey-Otter und fand sogar noch ein Namaqua-Chamäleon.
Neu für uns war die Achterbahnfahrt durch die Dünen. Ein Riesenspaß! Aber nichts für Leute mit schwachen Nerven oder empfindlichen Mägen … Uns hat die Little Five-Tour auch beim dritten Mal wieder viel Spaß gemacht. Und das lag nicht nur an meinem neuen Makro-Objektiv. Gegen ein Uhr waren wir zurück am Intermezzo. Mittagspause bis viertel vor drei, dann sollte uns Andy von Bush Bird abholen und zum Flugplatz bringen. Yippie, endlich wieder fliegen!
Andy kam pünktlich und wie er kam: im Hummer! Dirk bekam ganz große Augen. Typisch Mann. Okay, wir sind jetzt auch mal mit so einem Monstrum gefahren. Aber mal ehrlich: Es ist das sinnloseste Auto schlechthin. Sagte danach sogar Dirk. Aber egal, das Auto war nicht wichtig; viel wichtiger war die kleine Cessna, die schon auf uns wartete. Zusammen mit einem weiteren, sehr netten deutschen Paar trafen wir unseren Piloten und dann ging es in die Luft. Ich liebe dieses Gefühl! Die Landschaft unter uns war voller Gras, wir sahen eine Herde Oryx, sahen das Wasser im Sossusvlei und einen riesigen Schwarm Flamingos vor der Küste. Als wir nach gut zwei Stunden wieder in Swakopmund landeten, waren wir happy und hatten gefühlt tausend Fotos gemacht. Diese Rundflüge sind einfach ganz großes Kino.
Zum Swakop-Abschluss aßen wir mal wieder in der Kupferpfanne zu Abend und diskutierten schon mal die Route für die nächsten Tage. Den entgegen unserer sonstigen Gewohnheit gab es diesmal ein paar Tage, die nicht vorgebucht waren. Spannend, spannend!