Mittwoch, 04. Oktober 2017
Hat hier jemand etwas von schlechtem Wetter gesagt? So ein Quatsch. Das Wetter ist doch super. Bei strahlend blauem Himmel und nur leicht kühlen Temperaturen sitzen wir auf Vergelegen und probieren uns durch ein paar Weine.
Dabei sah das Wetter beim Aufstehen noch alles andere als vielversprechend aus. Immer noch wolkenverhangen und grau; immerhin bekamen wir beim Frühstück einen wunderbaren Regenbogen geboten. A propos Frühstück. Nach Fraai Uitzicht war klar, dass La Petite Ferme es schwer haben würde. Aber was soll ich sagen: Auch dieses Frühstück war schlichtweg begeisternd …
Zum Glück ganz anders, sehr viel „professioneller“, dabei jedoch keinesweg weniger lecker. Und schon gar nicht weniger reichhaltig. Und außerdem schmeckt das Baguette fast französisch! Während Dirk klassisch mit Müsli beginnt, spare ich mir die Körner und konzentriere mich auf den luftgetrockneten Schinken und die hervorragende Lachsrillette. Als „cooked breakfast“ kommen dann pochierte Eier mit Speck auf Rösti für Dirk und für mich Eier Benedikt mit einer Senf-Hollandaise. Was soll an einem Tag, der so beginnt, noch schiefgehen?
Denkt sich, wie gesagt, auch das Wetter und wird immer besser. Wir lassen es vormittags ruhig angehen, lesen erst nochmal ein Stündchen, bevor wir zu unserer Weintour aufbrechen. Und da sind wir nun auf Vergelegen, haben schon einen ausgedehnten Spaziergang durch die wunderschöne (und riesige) Gartenanlage gemacht und verköstigen nun den Wein.
Der Vergelegen-Rotwein überzeugt uns dabei nicht wirklich; der Chardonnay ist jedoch so, wie wir ihn in Erinnerung hatten: einfach lecker! Trotzdem halten wir uns auf Vergelegen zurück und verzichten darauf, Wein mitzunehmen. Wir haben so eine Ahnung, was auf den nächsten Weingütern passiert. Und diese Ahnung sollte uns nicht trügen …
Auf die nächste Station sind wir ganz besonders gespannt: Kanonkop. Seit wir vor einigen Jahren bei Claudia und Thomas einen Kanonkop-Pinotage getrunken haben, gehört dieser Wein zu unseren Lieblingsweinen. Keine Frage also, dass wir bei Kanonkop vorbeischauen würden.
Das Weingut selbst kann mit vielen anderen, darunter Vergelegen, nicht mithalten, was die Gebäude und die Außenanlage angeht. Dafür überzeugt uns bei der Weinprobe gleich der erste, vermeintlich einfachste der Kanonkop-Weine. Einmal mehr müssen wir auf dieser Tour feststellen, dass uns die südafrikanischen Rosés ausgesprochen gut schmecken. Obwohl wir eigentlich gar keine Rosé-Trinker sind. Und dieser hier ist schlichtweg ein Traum!
Wir kommen bis zum Ende der Weinprobe aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Was an den Weinen liegt. Und dem netten Mädel, das uns die Weine ausschenkt und erklärt. Es kommt, wie es kommen muss. Wir machen die nächste Übersee-Bestellung fertig, nehmen auch gleich noch zwei Flaschen Wein zum Campen mit (1x Rosé, 1x Pinotage) und kaufen außerdem noch ein wunderschönes Holzbrett, gefertigt aus alten Weinfässern.
Zum guten Schluss unseres Wein-Tages schauen wir noch auf Delheim vorbei. Deren Pinotage haben wir auf unseren Touren auch regelmäßig im Gepäck. Wir probieren den „einfachen“ Pinotage gegen den besseren und wiederholen das Spiel gleich noch einmal mit dem Shiraz. Spannenderweise schmeckt uns beide Male der einfachere Wein besser. Und so wandern auch hier noch einmal zwei Flaschen in den Landy …
Fazit der Weintour: Wir waren auf drei sehr unterschiedlichen Weingütern und hatten viel Spaß. Den wir zu Hause verlängern, wenn unsere Kistchen ankommen 🙂
Zum Abendessen stellen wir das Personal auf La Petite Ferme kurzzeitig vor ein kleines Problem. Wir haben überhaupt keine Lust, abends noch einmal nach Franschhoek zu fahren und beschließen, dass wir einfach ein Sandwich an der Bar essen. Das wird auch ganz offiziell angeboten … Nur offenbar nutzt dieses Angebot normalerweise niemand. Wir schon.
Die Angestellten auf La Petite Ferme sind alle supernett und schaffen auch diese Herausforderung. Das Chicken Sandwich ist lecker. Und wir sind happy. Noch Fragen?
Weinprobe auf Vergelegen – schön!
Und der Wein auf Kanonkop war vielleicht lecker …
Das ist mal ein Blick aus dem Zimmer, oder?