Das bitterböse B-Wort

Sonntag, 18. September 2016

Reiseroute Namibia, Botswana, Südafrika

Heute geht die Tour endlich richtig los. Es soll diesmal wieder eine Südtour werden, die durchaus Ähnlichkeiten mit der Tour 2014 hat. Wir fahren entlang der Namib, unser südlichster Punkt wird der Richtersveld Nationalpark am Oranje. Danach wollen wir Richtung Osten in den Kgalagadi Transfrontier Park und über Ghanzi in Botswana zurück nach Windhoek. 10 neue Stempel im Pass wird uns die Tour einbringen …


BerichtReiseroute

Wir starten gut gelaunt nach dem Frühstück in der Casa Piccolo, wollen bei Spar noch etwas mehr Holz und Wasser besorgen und dann die etwa 200 Kilometer bis nach Rooiklip am Gamsberg in Angriff nehmen. Aber irgend jemand gönnt uns die gute Laune nicht … Noch bevor wir beim Spar in der Maerua Mall sind, verdüstert sich die Stimmung. Schuld ist das bitterböse B-Wort. Ja, genau. Batterie.

Der Batterie-Monitor ist gnadenlos: Eine der beiden Batterien lädt nicht und ist bereits im roten Bereich. Zunächst befürchten wir, dass es die Motorbatterie ist (wir können uns einfach nicht merken, welche Anzeige zu welcher Batterie gehört – man könnte das ja auch mal aufschreiben, aber das wäre unsportlich). Es stellt sich zum Glück heraus, dass es „nur“ die Kühlschrank-Batterie ist. Was uns jedoch nur bedingt hilft, denn ohne Kühlschrank ist so eine Tour (fast) nicht zu machen. Jedenfalls nicht komfortabel.

Guter Rat ist teuer. Was nun? Dirk beschließt, dass das ja eigentlich nur mal wieder eine durchgeknallte Sicherung sein kann und dass wir jetzt erst einmal aus Windhoek rausfahren. Unterwegs kann er sich das dann ja mal anschauen … Gesagt getan, gute 40 Kilometer hinter Windhoek fahren wir an den Straßenrand, Dirk baut den Beifahrersitz aus und fängt an, eine Sicherung nach der anderen zu tauschen. Ohne Erfolg. Na super.

Ich wundere mich manchmal selbst, wie entspannt wir mittlerweile mit solchen Situationen umgehen. Früher wären wir panisch umgekehrt und hätten in Windhoek Hilfe gesucht. Inzwischen fahren wir einfach weiter. Es wird sich schon alles fügen. Vielleicht kennt sich ja auch auf Rooiklip jemand mit Batterie-Kreisläufen in Landys aus …

Die Landschaft, durch die wir fahren, ist jedenfalls grandios. Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren fahren wir über den Gamsberg Pass und zollen der Aussicht ausreichend Foto-Tribut. Wir filmen und fotografieren unterwegs, lassen uns Zeit und sind dank recht kurzer Strecke trotzdem schon kurz nach drei auf Rooiklip.

Eine kurze, durchaus herzliche Begrüßung und eine Einweisung in die „Mülltrennung“ (alles Brennbare in die Tonne zum Abfackeln, alles Essbare in den Schweineeimer, den Lukas uns in die Hand drückt, und den ganzen Rest bitte wieder mitnehmen und anderswo entsorgen). Dann tuckern wir rauf zur Campsite No. 1, ein traumhafter Blick und viel Schatten dank der Felsenhöhle.

Bleibt das Batterie-Problem. Eine Variante hat Dirk noch nicht ausprobiert: Die Kühlschrank-Batterie hat zwei Sicherungen und vielleicht sind ja tatsächlich beide durchgeknallt. Er vergräbt sich also wieder unter dem Beifahrersitz, schraubt, flucht, flucht noch mehr … Und verkündet: Geschafft, die Batterie lädt wieder. Aha?!

Dirk schwört Stein und Bein, dass er genau diese Sicherung heute Vormittag schon einmal erfolglos ausgetauscht hatte. Mir ist das egal, hauptsache mein Kühlschrank brummt vor sich hin. Den Rest des Nachmittags genießen wir die tolle Aussicht von unserer Campsite. Und nutzen ausgiebig die witzige Felsendusche und das heiße Wasser – solarbeheizt, versteht sich.

Wir warten abends, bis der Wind nach Sonnenuntergang endlich nachlässt, und grillen die Hälfte des Zebras (also des Zebra Sirloins, nicht des ganzen Zebras!). Mit freiem Blick auf das Kreuz des Südens und diesen immer wieder beeindruckenden Sternenhimmel.

Die Temperaturen sind überraschend angenehm, damit hätten wir nach gestern gar nicht gerechnet. Blöd ist nur, dass plötzlich wieder ziemlich heftiger Wind aufkommt, der die ganze Nacht hindurch am Zelt rüttelt und reißt und zerrt.

Blick auf den Gamsberg

Blick auf den Gamsberg

Landschaft auf Rooiklip

Landschaft auf Rooiklip

Sonnenuntergang auf Rooiklip

Sonnenuntergangs-Bewunderer

Das war dann unsere tatsächliche Reiseroute:

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One thought on “Das bitterböse B-Wort

  • 20. September 2016 at 21:16
    Permalink

    B wie „Wir haben eine Banne“
    B wie „Wir haben einen Blatten“?
    B wie „Bier ist schon nach 40 km alle“?
    ..ok na gut…es bedeutet wohl Batterie…?
    Aber ist ja brima, dass Dirk das so berfekt rebariet hat. Er ist halt ein Inschenör!

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