Samstag, 17. September 2016
Es ist Samstag, kurz nach acht. Wir sitzen bei Claudia im Frühstücksraum, eine Tasse Kaffee vor uns und freuen uns auf den Urlaub, der vor uns liegt.
Und diesmal ist das nicht nur Fantasie, nein, wir sind tatsächlich in Windhoek. Wir sind müde, wir sind kaputt, wir trauern immer noch ein klein wenig dem verlorenen Urlaubstag nach. Vor allem aber sind wir happy, dass wir endlich wieder in Namibia sind.
Ein kurzer Rückblick: Wir hatten auf Flightradar den Flieger verfolgt, der von Windhoek nach Frankfurt flog und der uns dann in den Urlaub bringen sollte. Geplante Ankunftszeit in Frankfurt: 13:45 Uhr. Wir waren extrem skeptisch, dass unser für 15 Uhr angekündigter Abflug wirklich klappen würde.
Wir ließen uns um elf Uhr vom Taxi abholen, gaben unser Gepäck ab (Priority Check In ist etwas Feines!) und versuchten dann noch, leider erfolglos, in die Business Class upzugraden. Wir saßen gerade bei unserem traditionellen Urlaubs-Burger-King-Burger, als plötzlich direkt vor unserer Nase ein paar Polizisten anfingen, den Zugang zu den Gates mit Absperrband zu blockieren … Ja, genau, so einen großangelegten Polizeieinsatz würden wir auch noch mitnehmen *grummel* War dann aber harmlos, die Absperrung war nur für die Putzkolonne. Und nein, hinterfragt haben wir das nicht!!!
Der Flieger aus Windhoek landete dann tatsächlich pünktlich und auch wir kamen fast wie geplant los. Neun Stunden 46 Minuten Flugzeit trennten uns nach Aussage des Piloten noch von Namibia. Der Flug war lang und langweilig und wir waren froh, als kurz vor halb zwei die erlösenden Worte kamen: „Ladies and Gentlemen, welcome to our beautiful country Namibia.“
Weniger beautiful waren die Temperaturen, zwei Grad und das völlig übermüdet. Da war es nicht hilfreich, dass wir wegen der (komplett sinnlosen) Ebola-Kontrolle noch zehn Minuten zitternd und bibbernd auf dem Rollfeld rumstanden, bevor wir endlich in die Einreisehalle durften. Aber auch das war irgendwann überstanden, Stempel im Pass, Gepäck schnappen – und Markus um den Hals fallen, der doch tatsächlich schon draußen auf uns wartete.
Der Schatz hatte den Flieger auf Flightradar getrackt und war losgefahren, als wir gelandet waren. Er brachte uns nach Hohewarte, wir luden das Gepäck in den Landy um und nahmen die letzten knapp 30 Kilometer bis Windhoek in Angriff. Auch kein Spaß im Dunkeln und mit der ständigen Gefahr von Wildwechseln. Wir riefen von unterwegs Secilia in der Casa Piccolo an, die uns mitten in der Nacht herzlich begrüßte und unser Zimmer Aufschluss. Wo wir kurz nach vier Uhr nur noch todmüde in die Betten fielen.
So viel zur Anreise. Heute Morgen beim Frühstück sind wir zwar logischerweise ein wenig schlapp, aber doch fitter als erwartet. Das ist auch gut so, denn uns fehlt ein Tag, den wir jetzt aufholen müssen. So kommt es, dass wir schon um viertel nach neun im Liquor Shop des Klein Windhoek Supermarkets ein nettes Schwätzchen mit einem der Angestellten halten – und danach eine Flasche namibischer Gin in unseren (auch ansonsten gut gefüllten) Einkaufswagen wandert.
Nächste Station: Kalahari Meat Market. Und was für ein Glück, wir bekommen nicht nur deren superleckeres Knobibrot und das geniale Rinderfilet, nein, sie haben heute sogar Zebra Sirloin. Yummie! Das werden wir gleich morgen auf Rooiklip grillen. Fehlt noch der Großeinkauf im Spar, den wir inzwischen auch routiniert erledigen (und uns zwischendurch amüsieren, weil in der Kühltheke mehrere Gläser „Mecklenburger Rollmops“ stehen ?
Wir sind schon kurz nach zwölf in der Casa Piccolo zurück und fangen an, den Landy so zu packen, das alles an seinem Platz ist. Dirk fährt noch zum Tanken und dann kommt der – vermeintlich – lustigere Teil des Tages. Ich widme mich dem Reisebericht und Dirk fängt an, all unsere neuen Erungenschaften im Landy zu verbauen. Schließlich haben wir von schicken Leder-Türgriffen über eine rote Innenraumbeleuchtung bis hin zum Autoradio wieder einiges mitgebracht …
Natürlich ist das alles wieder nicht ganz so einfach wie erhofft, das alte Autoradio will sich nicht in sein Elektroschrott-Schicksal ergeben, und für den neuen Hecktür-Gasdruckdämpfer hätten wir sowieso Hilfe aus der Werkstatt gebraucht. Freitags hätten wir die auch bekommen … Immerhin haben wir jetzt coole neue Türgriffe und eine auf Rotlicht umschaltbare Innenbeleuchtung.
Das Beste ist aber: Es ist gerade mal drei Uhr am Nachmittag und wir haben unerwartet doch noch ein wenig Zeit für erste Urlaubserholung. Und für die Vorfreude auf ein superleckeres Abendessen im Sardinia Blue Olive 🙂
Traumhaftes Wetter über den Wolken
Mecklenburger Rollmops in Windhoek 🙂
Tolle neue Innenraum-Beleuchtung!
Also dass ihr die Rollmöpse nicht mitgenommen habt….???
? Hätte ich bestimmt auch nicht gemacht…wobei ja manche nach einer durchzechten Nacht – und so etwas ähnliches hattet ihr ja auch- darauf schwören.
Angie fragt, wie Zebra eigentlich so schmeckt…das wäre doch bestimmt auch was für unseren Rookie!