Um halb sechs war die Nacht zu Ende, denn wir wollten pünktlich zur Gate-Öffnung um sechs Uhr aus dem Camp fahren. Wir waren auch pünktlich. Der arme Kerl, der das Gate öffnen sollte, hatte allerdings verpennt. Die wenigen Touristen, die außer uns noch warteten, nahmen es ähnlich gelassen wie wir. Das würde zur Hochsaison auch nicht passieren, da hätte es ein gewaltiges Donnerwetter gesetzt. Und um zehn Minuten nach sechs waren wir dann auch auf der Piste.
Wir suchten natürlich gleich nach den Löwen. Am Wasserloch waren sie nicht mehr, aber auf einer Düne sahen wir sie dann, träge und faul, wie Löwen die meiste Zeit eben so sind. Da würde sich so schnell nichts tun. Wir fuhren weiter. „Was wackelt da eigentlich mit den Ohren?“ Dirks unnachahmliche Art, auf Tiere hinzuweisen. Auf Geparden diesmal, gleich zwei, die mitten im Flussbett lagen. Wow, Geparden hatten wir bisher nur ganz selten und in weiter Ferne gesehen. Wir beschlossen in diesem Moment für uns, dass der Januar eine tolle Zeit für Tiersichtungen ist. Wenn wir gewusst hätten, was da noch kommt …
Nach Regen kommt Sonne – und damit das Licht
Lediglich das Licht wollte nicht ganz so mitspielen, es war trübe und bewölkt. Und zum Frühstück in Kamqua fing es dann auch noch an zu regnen. Also Nutellabrot im Auto. Dann machten wir uns auf den Rückweg, sahen die Geparden sogar noch einmal bei Sonnenschein und machten in Mata Mata erst einmal Mittagspause. Um den Motten abends zu entgehen, grillten wir diesmal schon mittags, genehmigten uns ein Windhoek Draught und fuhren am späten Nachmittag noch einmal raus.
Der Nachmittagsdrive war allerdings recht ereignislos, die Löwen sahen wir in weiter Ferne – schlafend. Auf dem Rückweg ins Camp erlebten wir aber eine sagenhafte Gewitterstimmung und hätten beinahe die Gate-Schließung verpasst, weil wir uns an dieser wirklich unwirklichen Szenerie einfach nicht sattsehen konnten. Man traut sich ja als fotografiebegeisterter Mitteleuropäer kaum, das zu sagen: Der Regen und die Gewitter machten uns richtig Spaß …