Was für eine Nacht! Wir hatten abends nach dem Essen noch eine Weile vor unserem Chalet gesessen und waren dann schlafen gegangen. Nicht ohne vorher die Hinweistafel an der Tür zu lesen: „Vorsicht Mäuse!“, stand da unter anderem drauf. Was bei uns aber keineswegs zu der Schlussfolgerung geführt hatte, dass wir vielleicht das Frühstückspaket wegräumen sollten. Wir hatten schlichtweg vergessen, dass es noch in der Küche stand. Zunächst waren dann auch eher die gefühlten drei Millionen Moskitos unser größtes Problem …
Und während ich mich kratzenderweise mit meinen Moskitostichen beschäftigte, suchte sich ein penetrantes Geräusch den Weg in mein nächtlich-verpenntes Bewusstsein: „Du Dirk, da vergreift sich etwas an unserem Frühstück.“ Das Nagen war inzwischen deutlich zu hören. Dirk, normalerweise nachts nicht wach zu bekommen, war mit einem Satz aus dem Bett und in der Küche. Schließlich ging es um die Rettung seines Frühstücks. Die Hälfte des Brots war verloren, einen Guave-Saft und einen Apfel hatten die Mäuse sich ebenfalls schon gemopst. Nun denn, Mitleid hatten wir nicht verdient – selbst schuld!
Morgens frühstückten wir dann mit den Resten trotzdem erst einmal gemütlich, ausnahmsweise sogar bei strahlend blauem Himmel. Über die nächtliche Aktion und unsere Blödheit konnten wir mittlerweile auch lachen, der Tag versprach gut zu werden. Wir entschieden uns, den ca. 10 Kilometer langen Schutztruppen-Trail entlang zu laufen. Die Bewegung war auch bitter nötig gewesen und der Weg ließ sich insgesamt sehr gut begehen.
Danach hatten wir uns den faulen Nachmittag auf der Veranda verdient, abends ließen wir uns wieder ein Braai-Paket schmecken. Und verstauten das Frühstück für den nächsten Tag sicher im Kühlschrank. Ja, trotz fortgeschrittenen Alters sind wir noch lernfähig.