Das fängt an uns zu gefallen …
Donnerstag, 02. April 2015
Es fällt uns recht leicht, Umbrien auf Wiedersehen zu sagen. Oh ja, es waren durchaus schöne Tage, aber wiederkommen werden wir wohl eher nicht. Auch das Bezahlen auf Malvarina hinterlässt ein grummeliges Gefühl. Offenbar gibt es keinen Einheitspreis pro Zimmer, sondern eher einen „Nasenpreis“ – und so, wie wir Claudio erlebt haben, zahlen wir nicht unbedingt den Schnäppchenpreis. Vielleicht liegt es an uns, aber da ist es wieder, das italienische Gefühl, abgezockt zu werden.
Wir nehmen Kurs auf Montepulciano, die Landschaft verändert sich, es wird hügeliger. Und es gefällt uns immer besser. Montepulciano ist ein hübscher kleiner Ort, nichts Besonderes, aber einen kurzen Zwischenstopp durchaus wert, vor allem bei solchem Wetter. Und ein bisschen Bewegung tut uns auch ganz gut. Hey, wir sind in der Toskana und wir wollen natürlich Wein kaufen. Mit Polizano steuern wir deshalb zunächst eines der bekannteren Weingüter an, probieren ein paar Weine – und schon wandern zwei Kistchen Montepulciano in den Kofferraum. Weiter geht es nach Pienza und in diesem malerischen kleinen Dörfchen finden wir in einer Seitengasse doch tatsächlich ein Café, wo wir uns zum Mittagessen ein Glas Wein und eine gigantische Platte mit Wurst und Käse gönnen. Ja, genau so muss Urlaub sein.
Am späten Nachmittag erreichen wir San Gimignano und damit auch unsere nächste Unterkunft: Il Casolare di Bucciano, erneut ein Agriturismo. Und eines mit sagenhaftem Blick auf San Gimignano. Hier gefällt es uns auf Anhieb. Irritierend ist nur erneut, dass wir selbst am Gründonnerstag schon wieder die einzigen Gäste sind. Hallo?! Wo sind denn die ganzen Touristen? Zum Abendessen fahren wir ins Ristorante Da Nisio, das nur ein paar Kilometer entfernt ist. Aperitif und Gruß aus der Küche auf Kosten des Hauses, pikante Hackfleischnudeln als primi piatti und danach einen Rinderschmortopf. Dazu ein Chianti und die Frage: Wie sagt man eigentlich „La vie est belle“ auf Italienisch?