Montag, 18. Dezember 2023
Es ist spiegelglatt und irgendwie haben sie in Tromsø auch keine Lust, etwas dagegen zu unternehmen. Die Herrschaften von Welt haben Spikes unter den Schuhen. Wir nicht.
Das Schöne an Urlaub ist, dass man über Dinge lachen kann, die einen im Alltag aufregen würden. Also amüsieren wir uns über unseren Eiergang auf den vereisten Wegen und versuchen mit möglichst viel Körperspannung, Ausrutschen und Hinfallen zu vermeiden.
Weder das weiterhin hässliche Wetter noch die horrenden Parkplatzgebühren in Tromsø oder der noch teurere Strafzettel, den wir uns einhandeln, können unserer guten Laune etwas anhaben. Den eigentlich ausgedehnten Spaziergang durch Tromsø kürzen wir allerdings ab. Der macht bei Schnee und Eis nur begrenzt Spaß.
So starten wir am frühen Vormittag fröhlich Richtung Malangen. Die Fjordlandschaft um uns herum ist einfach wunderschön, wir stoppen unterwegs an einem kleinen Fischerhafen, weil der ein so winterliches Fotomotiv abgibt, und kommen nachmittags ganz entspannt in Malangen an.
Malangen ist ein sympathisches Resort und unser Zimmer hat einen Wahnsinnsausblick auf den Fjord. Das haben wir gut gemacht, uns für drei Tage hier einzubuchen. Nur das Wetter, also das dürfte so langsam mal besser werden.
Wir sind schließlich auch wegen der Nordlichter hergekommen und die sieht man hinter dicken Wolken so schwer … Zum (sehr leckeren) Abendessen ist es draußen noch dicht bewölkt, die Vorhersage verspricht aber aufklarenden Himmel.
Prinzip Hoffnung, wir fahren einfach mal raus und tatsächlich verziehen sich die Wolken in einer Richtung, man sieht sogar den einen oder anderen Stern blinken. Es ist nur gar nicht so einfach, einen schönen Platz zu finden – entweder stehen Bäume im Weg oder es gibt keine Parkmöglichkeit.
Irgendwann finden wir doch noch ein nettes Plätzchen, bauen die Kameras auf und warten. Sternenklarer Himmel in der einen Richtung. Nordlicht ist dort nicht zu sehen. Fiese, dicke Wolken in der anderen Richtung. Dahinter lässt sich flackerndes, grünes Licht erahnen.
Wir hadern, wir warten, wir hoffen und frieren und denken nach zweieinhalb Stunden leise über Abbrechen nach … als es passiert: Der ganze Himmel ist nur noch grün, wild tanzende Lichter über uns und um uns herum.
Es ist ein grandioses Schauspiel, das uns eine gute halbe Stunde begeistert, verzaubert und zum Staunen bringt. Steifgefrorene Finger, eiskalte Füße, all das ist vergessen, sogar das Fotografieren vergessen wir zwischendurch, weil wir dieses Spektakel verfolgen. Sprachlose Begeisterung. Was für ein Erlebnis.
Unsere geplante Route