Pfffff …

Dienstag, 26. September 2023

unterwegs am grootberg pass, namibia, september 2023

Die Gegend rund um den Grootberg ist einfach wunderschön. Oben auf dem Pass muss ich jedesmal aussteigen und ein Foto machen.

Diesmal natürlich auch. Also steige ich aus. Pffffff. Ich kenne dieses Geräusch. Und ich mag es nicht. Zwei Minuten später ist der linke hintere Reifen platt. Glück im Unglück, dass wir angehalten haben, sonst hingen jetzt nur noch Gummifetzen auf der Felge.

Weniger Glück, dass der hydraulische Wagenheber, den wir letztes Jahr besorgt hatten, nicht zur Kooperation zu bewegen ist. Während Dirk noch mit dem alten Wagenheber kämpft, hält neben uns ein Tourguide mit seinen Touris.

Die Nationalität der beiden älteren Paare ist in dem Moment klar, in dem sie laut durcheinander schnatternd aus dem Wagen purzeln 🙂 Die Italiener schwärmen erst einmal zum Fotografieren aus und wir schildern dem Guide kurz und knapp die Situation: Tyre is flat, jack doesn’t work.

Mit vereinten Kräften und einem Wagenheber ist das Problem in einer halben Stunde gelöst. Inklusive Gewaltanwendung mittels eines großen Steins, weil sich zwei der Radmuttern nicht lösen lassen wollten.

Der Ersatzreifen ist drauf. Und sieht ganz schön schlaff aus. Einatmen. Ausatmen. Nachdenken. Alles gut, dem fehlt nur Luft, denn er hängt seit ein paar Jahren hinten am Landy. So ist es dann auch, ein paar Minuten Kompressorpower und der Reifen sieht einfach prächtig aus.

Ein großes Dankeschön wollen weder der Tourguide („we always help each other“) noch die Touris. Händeschütteln, dann sind sie weg und wir räumen noch zusammen. Eine Stunde später treffen wir sie noch einmal in der Palmwag Lodge, wo sie übernachten und wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen.

Die ganze Aktion hat uns im Zeitplan ziemlich zurückgeworfen. Dabei waren wir morgens früh in Olifantsrus gestartet, auf guten Wegen zügig vorangekommen und gegen neun Uhr aus der Etosha gefahren. Das hätte ein zeitlich entspannter Tag werden können …

Dann aber kommen erst der platte Reifen und später noch eine gnadenlose Wellblechstrecke von gut 100 Kilometern rund um Palmwag dazwischen. Mehr als ein Schnitt von 40 km/h ist hier mit dem Landy nicht zu machen. Okay, heute kommen wir etwas später am Ziel an als üblich.

Wozu auch beiträgt, dass die letzten sechs Kilometer zur Ongongo Waterfall Campsite noch einmal echtes 4×4-Feeling aufkommen lassen. Hätten wir heute nicht mehr gebraucht. Wir sind froh und ziemlich geschlaucht, als wir uns gegen fünf dann endlich auf der Campsite einrichten können.

ongongo waterfall campsite mit landy, namibia, september 2023

Die ist allerdings richtig schön und wir beglückwünschen uns dazu, hier gleich für drei Nächte gebucht zu haben. Wir grillen Zebralende und Maiskolben, trinken dazu einen La Motte Syrah und verfluchen die französischen Schweizer, die zwei Campsites weiter bis in die Nacht hinein Lärm machen.

grillen auf der ongongo waterfall campsite, namibia, september 2023

Unsere geplante Route

2 thoughts on “Pfffff …

  • 5. Oktober 2023 at 7:59
    Permalink

    Bei Schweizern fauert eben alles etwas länger, sogar der Krach.

    Ein Hoch! auf den Ersatzreifen. Den neuen hydraulischen Wagenheber habt ihr jetzt bestimmt in die „Schäm dich Ecke“ im Landy verbannt, oder?

  • 2. Oktober 2023 at 23:07
    Permalink

    pfffft hat schon nichts Gutes ahnen lassen. Wie schön, dass es auch im Nirgendwo hilfsbereite Menschen gibt. Ich freue mich!

Comments are closed.