Sonntag, 01. Oktober 2023
Es ist eigentlich nur ein Buchstabe, aber der sorgt dafür, dass aus der Wüste plötzlich die Küste wird. Wir wollten das W und bekommen das K. Und das kam so …
Wir brechen morgens früh und ohne Frühstück auf Omandumba auf. Allerdings nicht, ohne noch das tolle Morgenlicht zu bewundern. Der Plan ist, heute Morgen in Usakos im Khan Village Café (das mittlerweile Usakos Bistro heißt) zu frühstücken. Und der Plan geht soweit auch auf. Die Strecke lässt sich ordentlich fahren und wir haben gegen neun Uhr die ersten knapp 90 Kilometer hinter uns gebracht.
Allerdings beschäftigt uns da etwas … Wir hatten in Madisa schon bemerkt, dass uns auch am rechten Hinterreifen die Radkappe weggeflogen war. Grundsätzlich nicht schlimm; Dirk hatte mit ordentlich Duck Tape dafür gesorgt, dass wir wegen der fehlenden Kappe nicht zu viel Sand und Staub einsammeln würden.
Gestern auf Omandumba war dann allerdings die Felge mit Ölstreifen verziert. Das gefiel uns nicht. Und so kommt es, dass Dirk während des leckeren Frühstücks mal Günther anchattet, was er davon hält. Der gute Kerl antwortet prompt (am Sonntagmorgen, das ist wirklich beeindruckend). Nur leider gefällt uns die Antwort nicht so recht …
Seine Ferndiagnose, die sich mit Foto beweisen lässt: Uns fehlt inzwischen nicht nur die Radkappe, sondern auch die Kappe auf der Achse. Und das ist nicht gut. Zum einen tritt unkontrolliert Öl aus, zum anderen würden wir auf unserer geplanten Strecke zum Gamsberg viel zu viel Sand, Staub und Dreck einsammeln und so im schlimmsten Fall das Differential schrotten.
Günter versucht noch, leider erfolglos, uns in der Nähe einen Mechaniker zu organisieren, und schickt sogar eine Anleitung zur DIY-Hilfe (Rad abnehmen, sauber machen, Coladose zerschneiden und als provisorische Kappe nehmen …). Äh. Nein. Es hilft alles nichts. Statt Richtung Namib in die Wüste geht es für uns heute nach Swakopmund an die Küste, wo Nico morgen früh hoffentlich helfen kann. Auch Günther hält das für die beste Lösung 😉
Bleibt die nächste Herausforderung: kurzfristig ein Zimmer in Swakop organisieren. Das allerdings klappt erstaunlich schnell. Meike hat zwar nichts mehr für uns frei, aber wir bekommen im sehr hübschen Namib Guesthouse noch ein Zimmer. Knapp zwei Stunden Fahrt auf bester Teerstraße später sind wir dann in Swakop.
Nutzen den Tag, schon mal unseren Kram zu sortieren, denn auch die Heimreise rückt ja näher. Und wir waren auf zwei Campingnächte eingestellt. Also ist das Bettzeug noch im Zelt, wir haben noch schmutziges Geschirr, Taschen und Kisten wollen umgepackt werden … Wir räumen, wuseln und improvisieren.
Ja, wir sind ein schon traurig, dass uns jetzt zwei Campingtage verloren gegangen sind. Wir hätten gerne noch einmal morgens mit einer Tasse Kaffee in die Landschaft gestarrt und ein zweisames Abendessen genossen. Aber zum Glück mögen wir auch Swakop sehr gerne. Und finden es auch irgendwie schön, abends essen zu gehen.
Unsere Wahl fällt auf den Ocean Cellar, wo es Fish Soup für Dirk und frittierte Abalone für mich gibt und wir uns dann eine Seafood Platter teilen. Die perfekte Weinbegleitung: Kleine Zalze Chenin Blanc.
Ich kenne nur geschmorte und gegrillte Abalone. Wie schmeckt die frittierte? 😋
Jaaaa. Seafood! Und Chenin Blanc ist sowieso eine tolle Kombi