Dienstag, 27. September 2022
Nee, wartet mal. Das dunkle Holz ist besser. Spricht’s und verschwindet im zweckentfremdeten Wassertank (groß, namibisch groß). Wir stehen kurz verwirrt in der Landschaft, bis Edith zwei Bündel dunkles (!!!) Holz aus dem Bassin herausreicht.
Wir hatten morgens in aller Ruhe gefrühstückt und zusammengepackt. Angesichts der sensationellen Strecke von gut 120 Kilometern am heutigen Tag gab es keinen Grund, auch nur ansatzweise in Hektik zu verfallen. So stehen wir also gegen halb elf am Farmhaus, um die Campsite zu bezahlen und um für unsere nächste Station noch zwei Bündel Holz mitzunehmen.
Es liegen auch noch genau zwei Bündel vor dem Haus – aber das Holz ist zu hell, das will Edith uns nicht geben. Edith, die wir supernett finden, und die uns (aus nicht nachvollziehbaren Gründen) offenbar auch in ihr Herz geschlossen hat. So bekommen wir also noch dunkles Holz, verabschieden uns sehr herzlich und versichern uns gegenseitig, dass es schön wäre, sich wieder einmal auf Hauchabfontein zu treffen.
Unser Ziel für heute ist NamibRand. Eine, wie wir finden, der schönsten Ecken Namibias. Und das will etwas heißen in einem Land, das ja (fast) nur schöne Ecken hat … Aber die sanften roten Dünen, übersät mit Grasbüscheln und immer mal durchsetzt mit Felsen haben es uns schon lange angetan.
Deshalb haben wir gleich drei Camping-Nächte im NamibRand Familiy Hideout gebucht (auch wenn der Preis eigentlich frech ist). Wir waren vor ein paar Jahren schon einmal dort und hatten seltsames Wetter mit Blitz und Donner. Spannend war das, irre Lichtstimmungen, aber diesmal wünschen wir uns klassiche Sonne mit blauem Himmel.
Dem Wetter sind unsere Wünsche bislang allerdings schnuppe. Es bewölkt immer mehr, ab und zu fallen einzelne Tropfen vom Himmel. Hmm. Wir beschließen, dass das heute ja nur der Ankunftstag ist und es ab morgen besser wird. Die Campsite „Jupiter“ jedenfalls gefällt uns über alle Maßen. Mitten in den Dünen gelegen und sogar mit eigenem kleinem Wasserloch, an dem sich ein paar Oryx einfinden.
Wir freuen uns also wieder einmal darüber, dass das Licht zwischendurch, wenn sich Wolkenlücken auftun, ganz spannend ist, und widmen uns der Abendplanung. Obwohl vom Sonnenuntergang wegen der dichten Wolkendecke nur wenig zu sehen ist, verzichten wir dabei natürlich nicht auf unseren Sundowner. Und wie wir da so sitzen, reißt die Wolkendecke am Horizont auf und wir bekommen ein leuchtend rosa-pinkes Spektakel zu sehen.
Eigentlich hatte ich die Kamera ja schon weggepackt, aber jetzt sprinten wir zum Auto, holen Kamera und Stativ und suchen in den Dünen einen guten Fotospot. Ein paar Minuten später ist das ganze Schauspiel auch schon wieder vorüber und der Himmel gibt sich regnerisch-trist. Wow. Das war beeindruckend.
Vereinzelten Regentropfen zum Trotz facht Dirk das Grillfeuer an. Heute Abend steht Zebrafilet mit Knobibaguette auf dem Menu. Und was soll ich euch sagen? Es war einfach köstlich! Der Wein dazu: Kanonkop Kadette Pinotage, für uns der Inbegriff von Urlaub.
Unsere Route in MyMaps
Oooooohhhhhh! Wie war das mit in der Tasche mitnehmen?!?! Unglaubliche Farben!
Während hier der Dauerregen am 1.10. herrschte, hattet ihr einen ganz besonderen Sonnenuntergangshimmel (schönes, langes Wort). Das Bild sagt mehr als jede Beschreibung. Wenn man im Urlaub doch bloß auf die Stopptaste drücken könnte. Denn ja, solche Farbenspiel sind dann gerne nach 15 min schon wieder vorbei. Und in dieser kurzen Zeit möchte man seinen Wein nicht austri ken. Also: Stopp drücken, genießen, wieder etwas auf Play, dann wieder Stopp…also das wäre es doch, oder?