Dienstag, 04. Oktober 2022
Die Campsite in Hobas leert sich morgens sehr schnell. Einzig die Kanadier und die lustige Reisegruppe nebenan haben offenbar ähnlich viel Zeit wie wir.
So schwätzen wir zwischendurch also immer nochmal mit Perry, machen sie mit einem Schluck echtem Kaffee glücklich und tauschen Reisetipps aus. Als sie nach dem Frühstück nochmal rüberkommt, um mir die Visitenkarte einer Farm zu geben, starrt sie mich plötzlich seltsam an.
Ich habe inzwischen die Jacke ausgezogen und trage ein T-Shirt, das ich aus Neuseeland mitgebracht habe. “Where did you get that t-shirt?” — “From New Zealand.” Perry grinst. “I know the designer.” Wie bitte?! Global culture. Die Marke meines T-Shirts ist in dem Fall Programm. Perry hat Freunde in Neuseeland und kennt Rachel, die das lustige Schaf mit Sonnenbrille designt hat. Witzig, oder?!
Wir müssen heute unsere Planung für die nächsten Tage auf die Reihe bringen. Oder zumindest mal eine Übernachtung für heute klarmachen. Im Canyon Roadhouse, gerade einmal 20 Minuten entfernt, so sind wir uns sicher, haben wir Netz oder mindestens brauchbares WiFi.
Damit liegen wir richtig, also richten wir uns dort häuslich ein, trinken einen Kaffee und verschicken Mails. Wir sind über die Mount Canyon Farm gestolpert, die auf unserem Weg läge und sich für heute Abend anbieten würde. Nur leider erreichen wir telefonisch niemanden. Und auf die Mail kommt zunächst auch keine Antwort.
Wir haben Zeit, wir sitzen gemütlich im Schatten, und so vergeht der Vormittag bei einem weiteren Milk Shake und einer Runde My City, wir essen mittags Burger – und denken so langsam über Plan B nach. Dann bleiben wir eben die Nacht im Canyon Roadhouse. Denken wir. Die (wirklich große) Campsite ist aber fully booked. Es gibt nur noch die Überlauf-Campsite, komplett ohne Schatten.
Hmm. Besser als keine Übernachtung. Bleiben wir eben den Tag über lesend am beschatteten Pool und ziehen erst abends, wenn es kühler ist, auf die Campsite um. Gesagt, getan, gebucht. Es kommt, was kommen muss: Kaum sitzen wir am Pool, kommt die Antwort von Mount Canyon. Jep, sie haben Campsites und die sind auch frei.
Und nun? Es ist uns leicht peinlich, aber wir tappern zur Rezeption des Canyon Roadhouse und machen die Buchung rückgängig (was die Mädels supernett auch einfach mitspielen). Eine gute Stunde später kommen wir am Mount Canyon Farmyard an. Und sind sofort happy mit unserer Entscheidung.
Ist das süß hier! Nein, kein Luxus, aber so liebevoll und mit Humor angelegt. Die Wellenlänge passt. Auch mit Meisie, der Farmerin. Wir trinken einen Kaffee, unterhalten uns kurz und richten uns dann auf der Campsite ein. Sehr einfach gehalten, Farm eben, aber mit eigenem Klo und Dusche, mit viel Schatten, mehr wollen, mehr brauchen wir gar nicht.
Unsere Route in MyMaps
Das ist aber sehr witzig mit dem T-Shirt. Die Welt ist echt klein. 😄 Tilo und ich sind uns nicht einig über das Titelbild. Tilo glaubt, dass das ein Mann im Bild ist. Aber ich findet, dass das ein Mannequin ist. Ist das eigentlich ein Lebewesen?