Samstag, 22. Mai 2021
Ich mag Wind nicht!!! Schon gar nicht nachts, wenn ich im Dachzelt schlafen will. Wir stehen nah an den Felsen zum Glück halbwegs windgeschützt, trotzdem bläst es ordentlich und wir schlafen eher schlecht.
Das ist das eine. Wind nachts nervt. Noch mehr nervt allerdings, dass es auch morgens nicht aufhört. An gemütliches Frühstück ist nicht zu denken. Also packen wir zusammen, sagen Barbara und Fritz noch Tschüss und machen uns auf den Weg nach Windhoek. Wo wir später noch meine Mama zitieren werden: „Man weiß nie, wofür es gut ist.“
Auf erneut richtig guten Schotterstraßen sind wir zügig unterwegs und schon gegen halb eins in Windhoek. Geplant war eigentlich, nachmittags zwischen zwei und drei Uhr in der Casa Piccolo zu sein und Claudia hatte uns netterweise einen Testtermin für 16 Uhr organisiert. Wir müssen uns ja noch Corona-freitesten, um nach Hause fliegen zu dürfen. Claudia erklärt uns den Weg zu DiagnoLab, aber wir sind nicht ganz sicher, ob wir das finden und fragen nach der genauen Adresse.
Und dann kommt der TIA-Effekt. That is Africa. Claudia sucht die Adresse im Internet raus – und bemerkt dabei zufällig, dass die Öffnungszeiten samstags um 14Uhr enden … Resolut greift sie zum Telefon und bekommt genau diese Info: Jep, sie schließen um 14 Uhr. Warum auch immer man dann einen Termin um 16 Uhr bestätigen konnte … Okay, bis 14 Uhr schaffen wir das. Siehe oben, da war der Wind doch tatsächlich für etwas gut.
Wir packen noch schnell unseren Kram ins Zimmer und machen uns auf den Weg zu DiagnoLab. Blöderweise ist unser Navi offenbar leicht verwirrt und schickt uns trotz korrekter Hausnummerneingabe an eine völlig falsche Stelle auf der (ziemlich langen) Independence Ave. Google Maps kennt die richtige Stelle – und trotzdem finden wir DiagnoLab erst einmal nicht, bis wir verstehen, dass es diese kleine Blechbude im Hinterhof ist (ok, ich übertreibe ein bisschen 🙂 ).
Vor der Tür in der prallen Sonne warten schon ein paar andere Testwillige, es dauert eine gute halbe Stunde, dann dürfen wir endlich rein. Und sind Claudia sehr dankbar, dass sie uns die Formulare schon vorausgefüllt hat. Das bringt uns nämlich plötzlich auf die Überholspur und zehn Minuten später sind wir fertig. Wir schauen noch bei unserem Lieblings-Bottle Store vorbei, der hat aber schon geschlossen, was bedeutet, dass wir morgen Abend leider keinen Abschlusswein trinken können. Macht nix, es ist noch Bier da …
Der Nachmittag ist entspannt, wir schwätzen viel mit Claudia und selbst der sonst eher wortkarge Thomas ist zum Plauschen aufgelegt. Auch hier ist wieder intensiv zu spüren, wie sehr sich alle freuen, dass endlich wieder so ganz langsam touristisches Leben aufkommt, dass wieder Kontakte möglich sind. Wobei Claudia im Gegensatz zu vielen anderen, mit denen wir gesprochen haben, noch eher zurückhaltend ist mit positiven Prognosen. Könnte aber auch tatsächlich sein, dass Windhoek derzeit weniger von zurückkommenden Touristen profitiert, weil das aktuell noch vor allem Einheimische oder Südafrikaner sind, die hier nicht unbedingt Station machen.
Als wir uns gerade fürs Abendessen umziehen, steht Claudia grinsend vor der Tür, in der Hand die Ausdrucke unserer PCR-Tests. Cool, das ging jetzt echt schnell. Damit ist das Thema also auch abgehakt, gut so. Dann also Abendessen. Na klar, im Stellenbosch. Was heute Abend aber leider keine uneingeschränkte Erfolgsstory ist, denn der Service ist unterirdisch. Wir sind zum Glück entspannt genug, uns davon nur sehr dezent nerven zu lassen. Aber beim nächsten Mal probieren wir Claudias neuen Tipp „Francesco’s“.
Im Garten trinken wir den letzten Whisky und fallen dann in die Betten. Ich weiß auch nicht, aber in Windhoek schlafen wir beide (fast) immer tief und friedlich wie selten.
Unsere Route in MyMaps
Klasse, wie ihr das alles hinbekommt, mit tatkraftiger Unterstützung. Und ganz besonders freue ich mich darüber, dass euer Landy so zuverlässig alles mitgemacht hat. Die Austauschmotorreparaturdingsda haben sich also gelohnt!