Mittwoch, 10. Oktober 2018
In mittlerweile tatsächlich fünfzehn Jahren Namibia haben wir insgesamt drei Skorpione zu Gesicht bekommen. Das schaffen wir diesmal innerhalb weniger Tage. Meine Begeisterung hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.
Zumal das dritte Exemplar recht groß ist und auch irgendwie fies aussieht. Der Kollege taucht mittags plötzlich zwischen den Steinen vor uns auf und wuselt dort herum. Schwarzer Körper, dicker, schwarzer Schwanz und orangefarbene Beine. Der hinterlässt einen solch bleibenden Eindruck, dass selbst Dirk abends freiwillig die dicken Schuhe anzieht.
Am Ende identifizieren wir ihn als Parabuthus villosus – gerne auch mal am Tag aktiv und ziemlich giftig. Na danke. Andererseits … ist es ja schon faszinierend, diese Tierchen mal in Aktion zu erleben. Allerdings schauen wir bei jedem Schritt, den wir machen, zweimal hin, ob da nicht etwas kreucht oder fleucht.
Es ist erneut ein unglaublich heißer Tag, heute knacken wir sogar die 40 Grad-Marke. Das ist selbst mir langsam zu viel. Wir wären gerne ein noch bisschen durch die Landschaft getappert und hätten uns auch das Wasserloch mal aus der Nähe angeschaut, aber bei dieser Hitze ist einfach jede Bewegung zu viel.
Das Erkunden der Umgebung müssen wir dann wohl aufs nächste Mal vertagen. Macht nichts, Camp Gecko besuchen wir ganz bestimmt nochmal. So vergeht auch dieser letzte Campingtag völlig entspannt, bis es Zeit für den Sundowner und das Abendessen wird. Und was wäre ein würdigeres Camping-Abschluss-Essen als Lieblingsnudeln mit einem guten Rotwein und kitschig-rosa-seufzerverdächtiger Aussicht? Also ich für meinen Teil müsste übermorgen nicht nach Hause zurück …